Beiträge von animato

    Ich verwende für die E-Saite auch nur diese klienen Feinstrimmer. Je weniger Masse, desto besser.

    Manchmal ist der Schlitz im Saitenhalter etwas eng. Ich habe den Schlitz dann mit einer Nagelfeile etwas verbeitert (Zuvor natürlich den Saitenhalter abmontiert, bevor ich die Decke zerkratze ;-))

    Wenn Du neue Saiten aufziehst, auf jeden Fall den Steg geraderichten, der neigt sich schon bedenklich.

    Die Leimung zwischen Boden und Unterzarge scheint auch offen zu sein.

    Ich würde die Geige mal beim Geigenbauer durchchecken lassen.

    Auch solche "Kleinigkeiten" können sich spürbar auf den Klang auswirken.

    Es kommt in erster Linie auf die Besaitung an.


    Bei Stahlsaiten kommt man wohl um Feinstimmer nicht herum.

    Wenn sie auf allen Saiten benötigt werden, sollten sie in den Saitenhalter integriert sein.

    Bei Kunststoffsaiten geht es auch am Wirbel, ist dann aber heikler als bei (umsponnenen) Darmaiten.

    Da Feinstimmer immer eine bisschen mehr an Masse bringen, nehmen sie bei höherwertigen Instrument oft Klang weg.

    Hier sind die von Braaatsch favorisierten Feinstimmwirbel bestimmt ein sehr gute Lösung.

    Ich selber spiele überwiegend umsponnen Darmsaiten und stimme mit Ausnahme der E-Saite am Wirbel, was m.E. bei guter Wirbeleinstellung am genauesten ist.

    Beim Stimmen mit Feinstimmern ist während des Stimmens immer ein bisschen Druck/Bewegung am Saitenhalter oder Feinstimmer.

    Schon hierduch kann die Stimmung sich beim Loslassen -wenn auch minimal - wieder ändern.

    An dem offenbar physikalisch aufgetretenen Poblem wird der Verleich mit anderen Instrumenten in der Tat nicht ändern.

    Hier kommt möglicherwiese aber noch ein subjektiver Faktor hinzu. In dem Moment, in welchem nach Meinung des anderen Geigenbauers die bisherige "Meistergeige" sich in ein 0815 Massenprudukt verwandelte, hatte diese Instrument ja eigentlich keine Chance mehr.

    Selbst wenn der ursprüngleich Klang wiederkommen sollte, wird da immer ein Wermutstropfen sein. Hier könnte ein Vergleich zur Rehabilitierung beitragen.


    Hinsichtlich des physikalischen Problems ist eine Ferndiagnose schwierig, zumal sich schon mehreer Geigenbauer mit dem Problem in natura beschäftigt haben.

    Ich kenne aber Fälle, bei denen sich auch bei neueren Meistergeigen im Lauf der Zeit der Halswinkel minimal verändert hat, was durchaus noch innerhalb der üblichen Maße liegt, durchaus aber spürbare Auswirkungen auf Klang und Ansprache hat. Hier konnte eine leichte Anhebung des Griffbretts duch einen ganz hauchdünnen Keil Abhilfe schaffen.

    Ich habe für meine Tochter 1/4 und 1/2 "Bertoni"-Celli gebraucht gekauft. Es handelte sich offensichtlich um Mietrückläufer mit kleineren Reparaturen zu einem sehr guten Preis-Leistungsverhältnis. Die Instrumente waren sowohl klanglich wie optisch sehr ansprechend.

    Zu den Meisterinstrumenten kann ich leider nichts sagen.

    Man könnte sich ja von dem anderen Geigenbauer zum Vergleich auch einige 1.200,00 oder 6.000,00 EUR Instrumente zeigen und ausprobieren lassen lassen.

    Dass die pötzlich aufgetretenen Klangprobleme nicht alleine auf eine kurzfristige Sonneneinstrahlung zurückzufüheren sein können, hat Astrid ja selbst schon konstatiert. Ich habe die Frage so verstanden, ob das Instrument selbst nicht der Qualitätsstufe entspricht, welche bei diesem Preis zu erwarten wäre.

    Es war ja schon auf handwerkliche Mängel hingeweisen worden. Um das zu beurteilen, wäre es vielleicht sinnvoll, detaiierte Bilder einzustellen.

    DIe Kosten einer fachgerechten Aufarbeitung beim Geigenbauer würden den merkantilen Wert sicherlich übersteigen.

    Wenn man beabsichtigt die Geige wieder zu verkaufen, lohnt es sich nicht. Da wird auch ein ev. guter Klang nicht helfen.

    Wenn mann selbst spielt oder sammelt, kann man auch an so einem Instrument Freude haben.

    Ich habe auch Instrumente, bei denen die Instandsetzungskosten den Wert überstiegen haben, ohne dass ich es bereut hätte.

    Es kann durchaus sein, dass der Bogen mehr wert ist als die Geige.

    Die Geige ist in diesem Zustand wohl nicht in einem professionellen Orchester gespielt worden.

    Allerdings müssten hier nähere Angaben gemacht werden, wie der Geigenbauer zu seiner Einschätzung des Bogens kommt.

    Ohne konkrete Zuschreibung (alleine aus den Bildern läßt sich das leider nicht herleiten) und Expertise werden für den Bogen sicher keine 4000-5000 EUR zu erzielen sein.

    Ein richtig guter Bogen bringten einen ja auch spieltechnisch weiter.

    Ich habe es mehrfach erlebt, dass ich einen höherwertigen als meinen jeweils aktuellen Bogen zunächst gar nicht sofort richtig schätzen konnte und erst nach einigen Taen oder Wochen gemerkt habe, was da alles mehr geht und klingt.

    Bei meinen jetzigen Lieblingsbögen habe ich oft das Gefühlt, gar keinen Bogen in der Hand zu haben, sondern ohne Fremdkörper unmittelbar mit der rechten Hand den Ton gestalten zu können.

    Beim Budget von 300 EUR für den Bogen würde ich auch zu einem Carbonbogen tendieren.

    Bei der Geige selbst kommt es ja auch auf die Anforderungen und den Ausbildungsstand an.

    Die Instrumente, die ich bislang aus China bekommen habe (Preisbereich 300 - 500 EUR), hatten auf jeden Fall ein gutes Preis/Leistungsverhältnis, optisch ansprechend und als Schülerinstrumente uneingeschränkt zu verwenden. Eine der etwas teurere Geigen aus China habe ich noch nicht gespielt.

    Für 1.200 kann man mit etwas Glück auch bei einer Auktion durchaus ein klanglich gutes Instrument erwerben. Leider ist diese Option in der Corona-Zeit jetzt sehr eingeschränkt