Beiträge von Multiinstrumentalist

    Von meiner Geige (aus dem einfachen Geigenrätsel) war ich nach dem Kauf und dem Aufziehen neuer Saiten auch enttäuscht. Sie klang eingesperrt, dumpf, leise. Im Endeffekt war sie aber an ein paar Stellen aus dem Leim (was als Laie nicht erkennbar war). Wenn man sogar schon eine offene Stelle erkennt, dann dürften da noch mehr sein. Nach dem Leimen durch den Geigenbauer hatte ich plötzlich einen tollen Sound. Nach diesem tollen Erlebnis würde ich keine Geige mehr zurückgeben, bevor ich den Klang nicht geleimt gehört habe ;)
    Bei der Stimme kommt es vermutlich auch ein bisschen darauf an, wie falsch sie steht und um was für ein Instrument es sich handelt. Die Stimme in meiner Bratsche (Manufakturinstrument, Ungarn, 80er) steht auch nicht direkt an der richtigen Stelle. Der Geigenbauer hat mir angeboten, die Stimme neu zu setzen, mir aber gleichzeitig davon abgeraten. Im Prinzip meinte er: "Die Bratsche könnte danach schon noch ein bisschen besser klingen, eventuell hat das aber auch gar keine Auswirkung und du zahlst umsonst." Wenn die Stimme komplett falsch gestanden wäre, hätte man sie aber wahrscheinlich versetzen müssen. Und bei meinem sehr feinen, alten und teuren Instrument merkt man Kleinigkeiten direkt, da macht tatsächlich auch schon eine Kleinigkeit wie anderes Kolophonium hörbar einen Unterschied. (Wobei ich demnächst testen lassen muss, ob ich eine Kolophonium-Allergie habe, der Alptraum eines jeden Geigers... aber das ist eine andere Geschichte.)


    Zum Thema Palisander: Den Herstellern und Händlern war und ist von Anfang an erlaubt, noch auf Lager befindliches Holz zu nutzen bzw. gelagerte Instrumente mit Palisander weiterhin zu verkaufen. Und da das Holz auch für Griffbretter entsprechend mindestens 5 Jahre gelagert werden muss, ist auch davon auszugehen, dass noch eine ganze Weile Instrumente mit Palisander verkauft werden dürfen. Zumal Palisander im Gitarrenbau bei den günstigen Instrumenten schlichtweg DAS Holz war, was eigentlich immer verwendet wurde. Dementsprechend dürfte da auch noch einiges an Lagerbstand da sein.

    Hallo :)

    Bilder mache ich bei der nächsten Gelegenheit, bin gerade nicht zu Hause.
    Dass die Schnecke nicht original ist, hat mir der Experte gesagt.


    Sie trägt den Zettel: "Mathias Hornstainer, Geigenmacher und Hofschmied in Mittenwald an der Isar. An. 1781." Leider ist der Zettel aktuell verschmutzt, daher sieht man auf Fotos nichts. Er sieht genauso aus wie der auf der Homepage des Geigenbaumuseums (nur mit anderer Jahreszahl): Hornstainer Zettel

    Alle 3 Dinge (Ort, Name, Zeitraum) sind leider falsch - steht weder auf dem Zettel, noch entspricht es der tatsächlichen Herkunft.


    Erster Tipp von mir: Die Schnecke gehört nicht zur Original-Geige, das ist wohl ziemlich gemein. Auf den Bildern kann man das nicht erkennen, wenn man sie in der Hand hat, sieht man es beim genauen Hinsehen.

    Hallo!

    Ich habe vor einer halben Ewigkeit eine 6-saitige E-Geige gebraucht erworben. Leider war kein Koffer dabei. Seither bin ich verzweifelt auf der Suche nach einem Koffer. Aufgrund der 6 Saiten ist der Wirbelkasten länger und die Gesamtlänge beträgt ca. 65 cm. Ich habe schon einige Kästen bestellt und enttäuscht zurückgeschickt. Bratschen-Kasten kommen nicht in Frage, die sind zu breit und wenn man mit Band unterwegs ist, möchte man die Ladung auf ein minimales Volumen begrenzen. Kennt jemand einen passenden Kasten für mein Problem? Kann auch gerne ein Doppelkasten sein, in den ich meine andere E-Geige (Kasten kaputt aufgrund immensen Tour-Aufkommens in den Jahren vor Corona) mit reinpacken kann. Und am besten billig, ich will eigentlich nicht mehr für den Kasten bezahlen wie für die billige Geige :D

    Ich hab das jetzt nochmal probiert, Arm, Kopf, Hand alles schön verrenkt und ich wage zu sagen, dass ich keine Eckklötze sehen kann :D Außerdem ist mir aufgefallen, dass der Hals auch "mitlackiert" wurde.

    Hallo!

    Nachdem ich meine "neue Alte" für eine Einschätzung hier im Forum vorgestellt habe, habe ich ein bisschen hier gestöbert und festgestellt, dass ihr Geigenrätsel ganz nett findet! Und da ich gerade in einem sehr langweiligen Meeting sitze, habe ich mir gedacht, ich zeige euch mal eine andere meiner Geigen als Geigenrätsel.


    Diese Geige habe ich vor vielen Jahren gemeinsam mit meiner Oma durch einen Aushang in der Musikschule entdeckt und sehr günstig erworben. Der ursprüngliche Besitzer hatte als Jugendlicher Geige gespielt und dieses Instrument über seine Geigenlehrerin erworben. Das Instrument lag über 20 Jahre auf seinem Dachboden und er wollte ein bisschen zusätzliches Geld für den Familienurlaub. Anspielen war aufgrund der maroden Saiten nicht möglich, also haben wir sie "auf Verdacht" mitgenommen. Zu Hause habe ich neue Saiten aufgezogen und war dann erstmal sehr enttäuscht, da aus der Geige eher ein Flüstern als ein Ton kam. Da meine Schwester ein 4/4-Cello benötigt hat, sind wir zum Geigenbauer gefahren und haben die Geige mitgenommen. Dort stellte sich heraus, dass das Instrument einfach nur völlig aus dem Leim war und ein paar weitere Reparaturen benötigte und schon war der Klang viel besser. Zur Reparatur gab es vom Geigenbauer auch eine mündliche Einschätzung des Instruments. Dennoch weiß ich nicht alles über das Instrument und manche Fragen sind noch offen - vielleicht werden im Rahmen dieses Geigenrätsels ja auch noch welche beantwortet?


    Das Instrument hat auch einen Zettel und was darauf steht, werde ich dann später im Rahmen des Rätsels verraten! Hier nun die Bilder:


    Viel Spaß!

    Vielen Dank! Ich bin wirklich überrascht, wie viel man aus ein paar Fotos herauslesen kann und freue mich wirklich sehr, dass hier im Forum so geballtes Wissen zu finden ist! Und ich bin sehr glücklich, dass ich hier noch einiges lernen kann :)


    Den Thread zum Thema Sachsenherz habe ich mir angeschaut und kann das an meiner Geige nun wunderbar erkennen, genauso die Kehlung bis 6 Uhr.

    Tatsächlich bin ich an einen solchen Zahnarztspiegel gekommen und habe mal reingesehen. Leider kann ich davon keine Fotos machen und bin mir mit meiner Einschätzung als absoluter Laie sehr unsicher. Aber ich versuche mal, das Gesehene zu beschreiben:

    Der Hals scheint genauso angebracht zu sein, wie geigerlein das beschrieben hat. Das innen zu erkennende Teil hat die gleiche Form wie der Hals außerhalb und schließt an Boden und Decke an.

    In die Ecken kann ich leider nicht schauen, sodass ich nicht erkennen kann, ob es Eckklötze gibt oder nicht.

    Für mich als Laie sieht die Decke von innen sauber bearbeitet aus und ich kann keine tieferen Rillen erkennen.

    Beim Bassbalken kann ich mit bestem Willen nicht erkennen, ob er stehengelassen wurde oder nicht. Es scheint auf jeden Fall das gleiche Holz zu sein und auch die "Faserrichtung" und "Abstand zwischen den Fasern" (sorry, ich weiß wirklich nicht, wie man das richtig benennt) stimmt überein. Im Vergleich zu den Bassbalken, die ich mir im Internet angeschaut habe und die relativ gerade sind, hat er eine sehr hohe Wölbung im Bereich der F-Löcher.
    Der Riss über dem F-Loch scheint mit Papierstreifen (?) repariert zu sein. (Mit Reparaturen kenne ich mich auch nicht aus.)


    Über die wahrscheinliche Herkunft aus Sachsen/Böhmen freue ich mich sehr, da mir in meiner Sammlung ein Instrument aus dieser Region noch gefehlt hat. Und 19. Jahrhundert (egal ob früher oder später) klingt auch sehr gut, da ich alte Instrumente mag :)


    Vielleicht noch was zum Thema Klang: Beim Anspielen war ich selbst sehr überrascht, da ich das Instrument sehr billig bekommen habe. Sie spricht sehr leicht an, der Klang ist sehr voll und rund.

    Hallo!

    Bei mir ist eine neue Geige eingezogen, die aber eher den Anschein macht, relativ alt zu sein. Mein nächster Besuch beim Geigenbauer dauert leider noch etwas (Sparen auf einen neuen Bratschen-Bogen) und da ich sehr neugierig bin, würde ich gerne mehr über "die neue Alte" wissen. Mich interessiert die Herkunft, das Alter und der Wert - allerdings nur für mich privat, ich möchte sie nicht verkaufen.

    Zunächst die Vorderseite, man kann erkennen, dass sie mehrere reparierte Risse aufweist (Stimmriss, Riss unter und über dem F-Loch).



    Eine Nahaufnahme des F-Lochs habe ich auch noch gemacht:


    Hier die Rückseite:


    Seitenansicht:


    Hier drei Bilder von der Schnecke:


    Sie hat eine Besonderheit am Übergang vom Korpus zum Hals, das kenne ich von meinen anderen Geigen so nicht, daher habe ich versucht, ein Foto davon zu machen (vorne geht das Holz nicht durch bis zum Hals):


    Und nun bin ich gespannt auf eure Einschätzungen und Antworten!