Naja, "wert" ist die Geige soviel, wie jemand dafür bezahlt. Und wenn man einen Dumm... -aeh, Liebhaber- findet, der evtl. auch noch glaubt, mehr zu wissen und diese für eine Klotz (=ein echtes Schaeppchen) hält, regnet es Kohle. Man kann bei Ebay-Auktionen sehr schön beobachten, wie gerissene Verkäufer mit subtilen Beschreibungen gerade dieses Klientel locken und diese Masche abziehen- da geht dann eine Böhmen-Stradivari (in wesentlich schlechterer Qualität als Ihr Instrument)- mal eben für 800 Euro weg, oder der chinesische "Altitaliener" für 1500....
Und natürlich gibt es auch die andere Seite, Händler die Instrumentenbesitzern Ihre Geigen "günstig" abschwatzen wollen (ganz gelegentlich auch hier im Forum, leider...)... Aber wenn Sie mehrere übereinstimmende Meinungen haben, und die bisherigen Beiträge der Schreibenden vergleichen, können Sie sich schon ein ganz gutes Bild machen
Im allgemeinen haben auch solide Instrumente sehr an Wert verloren, seit es Ebay und unsere fleissigen Geigenproduzenten aus China gibt. Es herrscht ein Überangebot, und das wirkt sich auf die Preise aus. War eine Geige selbst einfacherer Qualität zu DDR-Zeiten kaum zu bekommen und wurde hoch bezahlt, kann man da jetzt getrost eine Null wegstreichen. Auch bei den "Westpreisen" sind erhebliche Verluste eingetreten- es gibt einfach viel zu viele Instrumente auf dem Markt. Wenn man vergleicht, was die Geigen an Arbeitszeit gekostet haben, und auch was ihr "eigentlicher Spielwert" ist, sind die Ebaypreise völlig unverhältnismäßig... leider. Opa hat seine damals teure Geige (und eine beschnitte Geige war vermutlich teuere als ein einfaches Schulinstrument) über Jahrzehnte in Ehren gehalten und voller Glueckseeligkeit bespielt- der ideelle Wert spiegelt sich aber leider nicht mehr im materiellen Wert wieder-keiner BEZAHLT mehr soviel, wie das Instrument eigentlich kosten müsste, weil es an der nächsten Ecke wieder ein Instrument "ab 1 Euro" gibt. Deshalb: Verkaufswert leider im Keller. Es sei denn, man kennt die Tricks, siehe oben...