Dachbodenfund, Inschrift Francesco Ruggeri

  • Oh Gott, entschuldigt die vielen Rechtschreibfehler, bin im Campingplatz beim Grillen und habe neben her den Text diktiert. Man kann hier ja leider nichts mehr korrigieren, aber wenn man ein bisschen nachdenkt, versteht man was gemeint ist. Und überhaupt, die Fehler hat Siri gemacht🤷‍♂️.

  • Camping und Grillen klingt gut. Ja, ich sehe es an deinen Beispielbildern. Da läuft die Farbe ja durch die F Löcher ins Gehäuse und diese Eckklötze scheint sie nicht zu haben. Ich kann aktuell nur sagen, dass mein Exemplar von innen "sauber" aussieht und nicht mit Farbe voll getrieft ist. Danke für deine Einschätzung.

  • Natürlich sieht deine sauber aus! Sie wurde ja auch vor etlichen Jahren überarbeitet und hat z.B. Einen neuen Bassbalken erhalten. Man muss sie aufmachen um das zu prüfen. Aber muss sie sowieso öffnen um sie spielfertig zu machen.

  • Wenn die Decke sehr grob ausgearbeitet war und nur die Überstände entfernt wurden (wie ich es bei dieser Geige gemacht habe - die linke Decke auf dem mittleren Bild), kann man an den dunkleren Flecken erkennen, dass sie nachgearbeitet wurde. War die Decke aber sehr dick und wurde insgesamt deutlich dünner gemacht, kann man das m.E. nicht mehr erkennen. Auch originales, unverändertes Deckenholz bleibt innen oft heller als das Bodenholz, weil es kaum dem Licht ausgesetzt ist. Manche Geigenbauer und Restaurateure behandeln das Holz im Inneren zum Schutz auch mit einer Beize oder einem farbigen Lack, so dass es noch schwerer wird, einzuschätzen, ob Decke oder Boden nachgearbeitet wurden.

    Ein interessanter Fakt ist, dass alle Geigen von Stradivari und Guarneri, die Vuillaume in die Hände bekommen hat, in seiner Werkstatt regraduiert (Decke und/oder Boden dünner gemacht) wurden.


    An den Reifchen und Klötzen sieht man meistens, wenn sie ausgetauscht (oder im Fall der Eckklötze nachträglich ergänzt) wurden, weil das Holz dann deutlich heller ist. Wenn sie allerdings aus Weide oder Pappel sind, bleiben sie - glaube ich - auch im Alter ziemlich hell, so dass man nicht allgemeingültig sagen kann "helles Holz = neues Holz".


    Farbnasen im Inneren im Bereich der F-Löcher sind für mich kein Merkmal einer schlampigen Arbeit. Vielleicht war der Lack sehr dünn, oder der Geigenbauer hat zu viel Lack auf einmal auf die Decke gepinselt. Man kann nicht voraussetzen, dass ein Geigenbaumeister auch ein Meister im Lackieren ist ;) Früher bei den Schachtelmachern haben oft die Frauen das Lackieren der Instrumente übernommen und waren irgendwann richtig gut darin.


    TiggEos Ich wohne nördlich von Köln und kann Dir gern die Geige aufmachen oder restaurieren.

  • Danke für das Angebot, auf dass ich ggf gerne zurück kommen werde. Vor einer Restaurierung o.ä. wäre für mich erstmal interessant, um welche Geige genau es sich handelt. Können wir das dann final klären, wenn diese geöffnet ist oder sollte ich tatsächlich lieber den Geigenbauer aufsuchen?

  • TiggEos , schicke doch geigerlein das Instrument, ich bin sicher, sie macht das gut. Aus den zusätzlichen Innenaufnahmen ist die Qualität der Reifchen so gut, das entweder viele ersetzt wurden oder es sich um ein etwas bessers Manufaktur-Instrument handelt.



    Aufgemacht ist die Violine in 45 min. Und Du musst sie eh aufmachen um sie zu sanieren. Und ohne Öffnung kann der beste Geigenbauer um die Situation ( echte Klötze, 2-4 Blender, versenkte Reifchen ) auch nur raten🤷‍♂️.😉.

  • Danke für das Angebot, auf dass ich ggf gerne zurück kommen werde. Vor einer Restaurierung o.ä. wäre für mich erstmal interessant, um welche Geige genau es sich handelt. Können wir das dann final klären, wenn diese geöffnet ist oder sollte ich tatsächlich lieber den Geigenbauer aufsuchen?

    Ich kann, wie gesagt, keine Angaben zur genauen Herkunft machen. Manchmal, gerade im Fall von Manufakturgeigen, ist das auch gar nicht möglich. Ein Blick ins Innere könnte einem erfahrenen Geigenbauer Hinweise auf die Bauart und damit vielleicht eine Herkunftsregion oder Schule geben, ist aber keine Garantie, dass schlussendlich feststeht, wer genau die Geige gebaut hat.