Neue Geige - welche Eigenschaften müssen sich noch entwickeln, welche müssen von Anfang an vorhanden sein ?

  • Vom Hersteller wurde sie zu einem großen Musikhaus geschickt, dort hatte ich sie bestellt und abgeholt, wir hatten zwei zur Auswahl. Ich tu da jetzt nicht rum. Wenn die es nicht schaffen, eine optimal eingestellte Geige zu stellen, dann eben nicht.

    Der Steg steht optimal, sowohl von der Neigung her als auch die Position zwischen den F-Loch-Kerben.

    Stimmstock kann ich natürlich nicht beurteilen, aber wie gesagt, ich hatte ausführlich mit jemand aus dem Werk telefoniert, und sie sollte natürlich optimal spielfertig gemacht ankommen. Es ist ihr Spitzenmodell. Wenn das dann so klingt, weiß ich auch Bescheid und wir bleiben bei unserer derzeitigen.

  • Wenn es eine Manufaktur Geige ist gibt es immer wieder so genannte Montagsgeigen. Und natürlich werden die Ihr Produkt hoch loben und für ein Verkauf gut anpreisen. Das nennt sich Marketing. Die Ergebnisse sind aber oft anders und für Schüler oder Studenten mag das auch reichen. Eine Geige für 1000€ klingt sehr selten wie eine für 8000€ und meist finde ich Geigen mit besseren Klang beim Geigenbauer aber eben nicht neu. Geh mal auf die Seite von Corilon Dort kannst du Preise und Klang vergleichen.

  • Hallo


    Das ist jetzt keine fachliche Meinung,

    aber ich habe bisher jede Entscheidung die ich mir schönreden musste bereut. Ich würde nie ein Instrument kaufen, bei dem der Funke nicht sofort überspringt.


    Gruß

    Torsten

  • Wie gesagt, ich habe keinen Schmerz damit. Wollte nur nicht, dass wir die Geige zu schnell verurteilen ;)

    Es ist übrigens das Spitzenmodell von Franz Sandner. 4500 Euro.

    Da hätte ich mir ein wenig mehr erwartet.

    Aber auch gut, diejenige, die wir aktuell vorerst noch gemietet haben, kostet 500 Euro weniger und ist für den Preis und sogar etwas darüber hinaus echt toll.

    Ich hatte mir nur als allererste die Sandner eingebildet, die wollte ich wenigstens mal probiert haben, drum haben wir die Bestellung nicht gecancelt, nachdem wir unseren aktuellen Favorit gefunden hatten.

    Beim Hieber in München hat der nette Berater auch gemeint, die Sandner 890 wäre "unfassbar gut", deswegen habe ich die Bestellung laufen lassen und wollte ihr eine Chance geben, obwohl wir in der Zwischenzeit ein Instrument gefunden haben, mit dem meine Frau sehr zufrieden ist.

    Nun kann ich das Thema abhaken ;)
    sollte auf dem Transportweg etwas passiert sein, kann ich das jetzt auch nicht mehr berücksichtigen, ich werde damit nicht nochmal zu einem Geigenbauer gehen ;)

  • Also...nicht jede Geige liegt jedem. Wenn es nicht passt, passt es nicht. Beim Instrument kann auf dem Transport alles Mögliche passiert sein, und nicht jedes Musikhaus versteht sich auf feine Klangeinstellungen. Gerade wenn der Ton "abbricht" bzw. es ernste Klangprobleme gibt (es also nicht "gut versus schlecht klingen" ist) ist das sehr wahrscheinlich- ich glaube nicht, dass es am Hersteller liegt.


    Tonholz: Ja, mit dem Alter wird ordentlich Werbung gemacht. Wenn es aber nur am Alter des Holzes liegen würde, würde jede böhmische Manufakturgeige die modernen Meisterinstrumente klanglich schlagen- erstere sind nämlich inzwischen 120-150 Jahre "abgelagert". ;)


    Aber wenn Ihr inzwischen eine Lösung habt ist ja alles gut. Man sollte da schon -unabhängig vom Kaufpreis- auf sein Bauchgefühl hören. Der Erbauer/Händler kann ja verlangen was er will, und da Instrumente höchst individuell sind, ist die Preisfindung da auch nicht "standardisiert"- eine Geige für 3000 kann für den individuellen Spieler also durchaus besser sein/passen als eine für 5000. Ich habe ein wunderbares Mittenwalder Cello, laut Gutachten im 5-stelligen Bereich. Aber das hat eine so empfindliche A-Saite, dass ich damit (noch!) nicht klarkomme. Ich bin augenblicks mit meinem einfachen Böhmencello deutlich besser bedient- ein Musikstudent oder Profi würde das ganz anders sehen.

  • Also...nicht jede Geige liegt jedem. Wenn es nicht passt, passt es nicht.


    Tonholz: Ja, mit dem Alter wird ordentlich Werbung gemacht. Wenn es aber nur am Alter des Holzes liegen würde, würde jede böhmische Manufakturgeige die modernen Meisterinstrumente klanglich schlagen- erstere sind nämlich inzwischen 120-150 Jahre "abgelagert". ;)


    ....eine Geige für 3000 kann für den individuellen Spieler also durchaus besser sein/passen als eine für 5000.

    Sehr gute Gedanken, dankeschön !

    Unser aktuelle Mietgeige hat meine Frau, obwohl auch neu, sofort gut gefallen, auch wenn sie sich klanglich erst noch sogar recht deutlich entwickelt hat die letzten Wochen.

    Bei der Sandner war von Anfang kein Funke da, meine Frau wollte sie eigentlich gar nicht mitnehmen. Nächstesmal hör ich auf ihr Bauchgefühl...


    Super Hinweis, das stimmt mit dem abgelagerten - ich dachte zwar, nach dem Verarbeiten und Lackieren ist es nicht mehr dasselbe wie wenn es schon vorher ablagert wäre, aber das ist nur ein spontaner Gedanke von mir, bin da alles andere als ein Fachmann.


    Und der dritte Hinweis erleichtert mich insgesamt.

    Der Lehrer meiner Frau wirkt ständig auf sie ein, noch deutlich mehr Geld zu investieren, und hat sie jetzt so weit, dass sie demnächst zusammen mit ihm zu dem Geigenbauer geht, wo er grundsätzlich seine Geigen für seine Schüler aussucht. Irgendwie interessiert ihn unser Budget auch herzlich wenig ;) so gern ich ihn hab, das gefällt mir irgendwie nicht. Und dort wird er sie sicher "bearbeiten", eine teurere zu kaufen. Die aktuelle Geige gefällt und liegt meiner Frau allerdings so gut, dass vielleicht genau der von dir geschilderte Fall auftreten kann - dass eine Geige, obwohl teurer, trotzdem individuell nicht unbedingt besser gefallen muss.

    Mein Plan war: Aktuell ist meine Frau fortgeschrittene Anfängerin, die noch oft genug damit beschäftigt ist, die Töne sauber zu treffen; man kann überhaupt noch nicht beurteilen, wie talentiert sie ist, ob sie später einmal richtig virtuos, richtig gut werden wird. Sollte das eintreten, dass sie richtig gut wird, worüber ich mich wahnsinnig freuen würde, bin ich doch selber leidenschaftlicher Hobbymusiker, nur ohne Streichinstrumente, dann - und erst dann - würde ich eine "echte Meistergeige" ins Kalkül ziehen und evtl. auch in die 6000-plus-Kategorie gehen, falls ich mir das dann überhaupt leisten könnte. Aktuell fände ich das überdimensioniert; ich wollte ihr mit 3000-4000 Euro, zur Not, wenn da einfach nichts Überzeugendes kommt, notfalls vielleicht auch allerhöchstens 5000, ein schönes, solides Instrument für Fortgeschrittene kaufen, das schon einen schönen Ton hat und "alles kann", was man bei fortgeschrittenen Techniken braucht. Die aktuell gemietete Geige klingt mit ihren 4000 Euro, wenn sie von einem Virtuosen gespielt wird, so dermaßen schön, tragend und ausgewogen, und limitiert den Spielenden auch technisch keinesfalls, wie ich mir von unserer Supergeigerin, die wir besucht hatten, bestätigen ließ, so dass ich mir eigentlich gedacht hätte, das wäre für den aktuellen Stand die perfekte Geige. Nicht billig, aber noch nicht allzu teuer und für uns gerade noch leistbar.

    Na, ich denke, unser Lehrer ist es von praktisch allen anderen Schülern gewöhnt, dass Geld keine Rolle spielt - er unterrichtet an einer Schule und hat hauptsächlich meist lustlose Töchter aus reichem Haus, die Geige lernen sollen, weil das zum guten Ton gehört. Da spielt 10.000 Euro mehr oder weniger eben kaum eine Rolle. Bei uns ist das halt anders, wir sind eben nicht reich, das muss ich ihm vielleicht nochmal verklickern.... ;) Jetzt hab ich mir verratscht, sorry.... Aber ich lösch es jetzt auch nicht mehr ;)

  • Noch so ein Gedanke.. Geigenlehrer bekommen manchmal, gerade in gehobenen Preisklassen, Provision beim Geigenkauf ihrer Schüler. Und das, was Sie da erzählen, würde bei mir einige Glöckchen klingeln lassen.. ich bin auch der Meinung, dass man für 2 bis 4 k auf jeden Fall etwas Schönes finden kann. Aber das Aussuchen macht ja Freude, und man sollte "seine" Geige wirklich mögen, da hilft nur, viele zu probieren. Also ich würde raten, wirklich viele zu spielen, im Budget bis 4000 € höchstens. Sehr hochwertige und sensible Profiinstrumente sind doch für jemanden, der erst anfängt, eher frustrierend. In dem Budget sollten die Instrumente, sofern man sie beim Geigenbauer und nicht von privat (Lotto..) kauft, alle technisch in Ordnung sein. Und dann unabhängig vom Lehrer die zu kaufen, die am Besten in der Hand liegt und die man besonders mag.

  • Meines Erachtens braucht man als fortgeschrittene Anfängerin keine Geige, die mehr als 4000 oder 5000 € kostet. Es kommt ja auch immer darauf an, wo man die Geige kauft. Wenn man z.B. mit kundiger Begleitung von privat kauft, kann man deutlich günstiger wegkommen. Aber wenn Deine Frau "ihre" Geige schon gefunden hat, würde ich das dem Geigenlehrer ganz klar sagen und die Suche für die nächsten Jahre für beendet erklären.


    Es gibt die Aussage, dass man sich das (in den eigenen Augen) beste Instrument innerhalb seines Budgets kaufen sollte, um den Fortschritt beim Spielen, den man zwangsläufig macht, künftig nicht zu behindern. Jedenfalls sollte das Instrument sehr gut klingen und sehr gut spielbar sein, so dass es Spaß macht, auf ihm zu spielen.

  • Lasst euch nicht einreden, dass man 3000, 4000 oder sogar 6000 EUR für eine gute Geige ausgeben muss.

    Den Geigenhändler würde ich meiden.