Bratsche- Mittenwald?

  • Mit Verlaub: es steht zwar jeden morgen irgendwo ein dummer auf, aber 2000 € bezahlt niemand zum jetzigen Stand, schon gar nicht der Geigenbauer. Falls doch, gleich verkaufen.


    Zu den CTAufnahmen: wie man bei Alexander Schütz auf der Homepage sehen kann, erwischt man auch mit einem guten CT, nicht zwingend alle Wurmgänge.


    Ja, eine gute Reparatur sehr aufwändig ist, würde ich nicht mehr wie 300 € zahlen. Aber wer mehr zahlt, soll das machen.

    Lieber Chiocciola, ob soviele dummen gibt es- weiß ich nicht , ist eh unwichtig.Manchmal bin ich auch so eine. Aber ich habe nicht vor die Bratsche für 2000 anzubieten. Erstmal gar nicht. Aber auch nicht für 300 Euro, ich habe selbst 450 dafür bezahlt.

    Also - es ist alles i.O., ich habe keine Absicht hier jmd.über den Tisch zu ziehen. Sollte es doch irgendwann mal passieren ( um Gottes willen! )- dann hätten sie immer noch genug Zeit den "dummen" zu warnen.

    Zum Thema CT- dann gibt es quasi überhaupt keinen Weg Wurmschaden zu entdecken-reparieren? Somit ist die Bratsche gleich zum Vernichten verurteilt... ?

  • Kein Problem und kein Stress bitte, mich interessiert es generell wie es weitergeht mit dem Instrument – unabhängig davon, ob ich es kaufen würde oder nicht.

    Eigentlich fand ich die Einschätzung vom Geigenbauer und Braatschs Herleitung jetzt gar nicht so unschlüssig.

    Wenn jemand für ein Instrument brennt und meint das Geld zu haben – warum nicht. Schwierig finde ich es dagegen, denjenigen dann als dumm zu bezeichnen.

    Danke jedenfalls für die Rückmeldung!

    Es ist nicht "dringend", ich spiele zurzeit auf einer geliehenen Schülerbratsche meiner Lehrerin und möchte mir irgendwann ein eigenes Instrument zulegen. Also bitte nicht vernichten!;)

  • Also ich finde einenen Wurmschaden im Stimmberreich bedenklich. Meistens ist das nur mit einem Stimmfutter zu reparieren was wiederum teuer ist und den Wert deutlich mindert und sehr kostspielig ist. Für den Eigengebrauch eine Überlegung Wert. Um zu verkaufen rate ich davon ab, egal ob der Klang hinterher Top ist. Man sollte hier Zufrieden sein wenn man seine Ausgaben zurück bekommt und die Sanierung Anderen überlassen die zu viel Geld haben. Tschuldigung

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    Zum Thema CT- dann gibt es quasi überhaupt keinen Weg Wurmschaden zu entdecken-reparieren? Somit ist die Bratsche gleich zum Vernichten verurteilt... ?

    Auf den Bildern Deiner Geige sehe ich zwei Wurmgänge im Stegbereich, einen unter dem linken Stegfuß und einen zwischen den Stegfüßen. Wenn es wirklich nur diese beiden Gänge in dem Bereich sind, bekommt man sie m.E. ohne Stimmfutter gefüllt, und dann dürfte der Bereich auch wieder stabil sein. Die anderen Wurmgänge neben dem Saitenhalter und in den Zargen sind nicht so kritisch und können gut repariert werden.


    Es gibt einen einfachen Weg, um Wurmschäden im Korpus zu entdecken: Man muss das Instrument öffnen. Von innen sieht man die Fraßspuren meist deutlich (z.B. hier) und kann notfalls im Gegenlicht prüfen, wenn man sich nicht sicher ist. Wurmschäden sind bei weitem kein Todesurteil für ein Instrument, es sei denn, es ist total zerfressen ;) Ich habe einige Geigen mit (restaurierten) Wurmgängen, unter anderem meine Spielgeige, die ich um keinen Preis der Welt hergeben würde.

  • Tschuldigung, ziehe den Spruch mit dem „Dummen“ zurück. Möchte mich auch ausdrücklich bedanken für die vielen qualitativ guten Bilder.


    Ich wollte nur nicht, dass der Eindruck entsteht, alle sind mit der Einschätzung: Wert 2000.-€, einverstanden und das Forum als Verkaushilfe genutzt wird.




    Nun, aber ich bleibe dabei: Wert 300.-€. Und das ist eher zu hoch!


    Begründung: Die Reparatur ist sehr aufwendig.

    Für eine ordentliche Reparatur muss man mindestens 3 Formen machen. (ich vermute nämlich im Boden auch Wurmfraß und in Bassbalken/Reifchen ebenso.


    Auffüllen mit Leim und Holzkitt wäre an diesen Stellen keine seriöse Reparatur. Druckverleimte Futter sind meiner Meinung nach gefragt.



    Und nicht wenige Bratschenlehrer sind sowieso der Meinung, die Bratsche fängt bei 40,0 cm an.🤷‍♂️. ( wir haben eine eher schmale 38-iger hier.)


    Und für die Diagnostik kommt man mit einem guten Lichtkasten sehr viel weiter als mit CT.


    Öffnen des Instrument ist babyleicht. Aber wegen Wurmfraß im Zargenkranz erst Durchlichtprüfung! Sie sind nicht zufällig im Raum Freiburg?



    Anbei einige Decken auf dem Lichtkasten. Man kann kleine Risse , Belege etc. Erkennen.

  • Guten Morgen zusammen!

    Aktualisierung- ich habe an Corilon geschrieben und sie würden Bratsche zum Komissionsverkauf nehmen. Wie ich verstanden habe- Corilon repariert sie selbst, zieht den Betrag vom Verkaufpreis ab. Richtig? Ein Punkt stellt bei mir ein paar Fragen : "falls es keine verschteckte Mängel gibt". Das kann man nicht wissen, ob was gibt und wie tief es versteckt ist. Dieser Punkt macht die Vereinbarung sehr undurchsichtig.

    Frage-hat jemand von euch über Corilon verkauft? Wie realistisch ist der nur auf Bildern basierter Preis, den Corilon angeboten hat?

  • Hallo Emma ich habe bereits bei corilion einen Bogen verkauft. Das ging Reibungslos. Aller dings hatte er keine Reperaturen nötig. In Kommission bedeutet, jedenfalls war es bei mir So, 200€ für Bilder und Ton Aufnahme. 20% Provision bei einem Verkauf. In deinem Fall sollte vorab per Kostenvoranschlag geklärt sein was die Restaurierung kosten wird. Sollte die Bratsche nicht sehr gut klingen ist der einzige Gewinner corilion. Dann wird Sie ein Ladenhüter und du bezahlst die Restaurierung und 200€. Wirst Privat einen Käufer Suchen müssen und es wird mit Sicherheit keine 2000€ einbringen.

  • Das Problem bei diesem - durchaus reizvollen - Instrument ist, dass es für ausgesprochene Bratscher viel zu klein ist.

    Also eher etwas für Geiger, die ab und zu mal Bratsche spielen. Das aber eher zum eigenen Vergnügen, da erfahrungsgemäss Instrumente dieser Größe von der Klangfarbe z. b. im Quartett oder Orchester den Bereich zwischen 2. Geige und Cello nicht adäquat ausfüllen.

    Der oft bei solchen Insrumenten beschworene "schöne Klang" reicht da nicht aus.

    Emma12 sagte ja selber, dass sie sich im professionellen Einsatz eine andere Bratsche leiht.

    Es ist eher ein Insrument, dass man zwar als Zweit- oder Drittinstrument ganz gerne hätte, aber nicht viel Geld dafür ausgeben will.

    Auch bei Corilon wird da in Hinblick auf die von Abalon schon erwähnten Kosten und Abzüge kein grosser Gewinn zu erzielen sein.

    Der Vorteil ist nur, dass man sich - wenn man das Instrument nicht doch behalten will - nicht mehr so viel um die Vermarktung und Verkauf zu kümmern braucht.