Bratsche- Mittenwald?

  • Hm, an deiner Stelle wäre ich damit mal zum Geigenbauer gegangen und hätte gefragt, was minimal das Spielfertigmachen kostet und bei der Gelegenheit nach dem groben Wert gefragt. Okay, Bogen müsste noch bespannt werden. Aber dann wäre ich ja neugierig gewesen, wenigstens mal autodidaktisch mit ein paar Anleitungsvideos ein paar Töne da raus zu bekommen. Vielleicht hätte es ja Spaß gemacht und du hättest mal ein Jahr Unterricht nehmen können.

    Wenn man schon an eine günstige Bratsche kommt als Streicher würde ich immer empfehlen, die Gelegenheit zu nutzen und wenigstens mal auszuprobieren, wie sich das so anfühlt und anhört und ob man damit zurecht kommt!

    Lieben Dank Charlotte, ich bin Berufsgeigerin und Bratsche kann ohne weiteres auch spielen. Das mache ich auch ab und zu,wenn Bedarf besteht. Eigene Bratsche brauche ich aber nicht unbedingt haben, da es sehr selten vorkommt und dafür bekomme ich immer ein gutes Instrument von meinen Kollegen. Bin auch keine Sammlerin:-) Habe zwei Geigen und drei Bögen, mir reicht es. Falls eine oder einer kaputt geht-wird um Ersatz gesorgt. :)

  • Charlotte, ich weiss nicht wieviel der -relativ wenigen- Antworten Du schon durchgelesen hast. Aber der Rat mit dem Geigenbauer wurde mehrmals gegeben, und die Threaderöffnerin möchte genau das tun- aber vielleicht hat sie in den wenigen Stunden/Tagen seit der Frage noch nicht die Zeit dazu gehabt.

  • Hallo Emma, ich denke du wirst einen Geigenbauer kennen der dein Vertrauen hat. Das du nicht sammeln möchtest verstehe ich auch. Trotzdem würde ich empfehlen die Bratsche spielbar zu machen sofern keine Kosten intensive Reperatur hinzukommt. Du wirst sicherlich auch bei deiner Geige ein wenig gebraucht haben bis du dein jetziges Instrument Gefunden hast. Manchmal hat man Glück ein kleines Klangwunder kommt zum Vorschein. Kleine Bratschen mit gutem Klang werden, wie es Braaatsch schon angedeutet hat gesucht. Zum einen weil jeder Geiger keine Probleme hat diese zu spielen. Zum anderen suchen ältere Bratschisten nach kleinen Bratschen wenn der Gang zur Physiopraxis Immer öfter notwendig wird. Also nimm dir die Zeit die brauchst. Wenn du Sie schon so lange hast wird es auch auf ein paar Wochen nicht ankommen.

  • Aktualisirung: nachm Besuch beim Geigenbauer.

    Das ist eine Mittenwald- Bratsche, sehr gut gemacht laut dem Mann und gefällt ihm außerordentlich gut.

    Jetzt kommt " aber"- das, was wie Riss aussieht ist in wirklichkeit so "Wurmstrasse", die zwar nicht durch geht, aber mit Endoskop leuchtet die Stelle hell.Statik ist nicht gefährdet laut ihm, man kann sie spielbar machen für ca. 500 Euro ( Stock, Steg, Griffbrett, Saiten)

    Aber am besten möchte er sie per CT durchchecken. Er meint, dass es könne verborgene "Knabberstellen" drin sein.

    In jetzigen Zustan so wie sie ist solle sie um 2000 kosten. Komplett restaurirt ( was auch bis 2000 zusammen kommen kann) wäre der Preis ab 5000 aufwärts.

    Also jetzt muss ich überlegen. Ich denke, ich lasse sie zum CT bringen ( ist das wirklich eine so sichere Methode bzw. nötige ? ) Und dann werde entscheiden, ob ich sie wenigstens spielbereit machen lasse.

  • Die "Knabberstellen" kann man auch sehen, wenn man die Geige öffnet. Dazu braucht es m.E. kein CT. Und geöffnet werden muss sie sowieso, wenn die Wurmlöcher gefüllt werden sollen, oder?

  • Ich bin da etwas skeptisch, als Privat Verkauf bekommt man selten mehr als die Hälfte.

    Ich würde die Bratsche für 2000€ dem Geigenbauer anbieten zum Kauf.

    Wenn er Sie nicht nimmt muss man zweifel haben an seinen Aussagen. Wenn er Sie nimmt hat man keine Last eine so kleine Bratsche Verkaufen zu müssen, da der Klang noch Ungewiss ist.

    Aber das muss jeder für sich entscheiden.

  • Also, lt. googlen kostet ein CT weniger als das Öffnen, und wenn das CT ergibt, dass alles ok ist und es sich primär um eine optisches Problem handelt, spart man sich und dem Instrument das Öffnen (was für ein Instrument auch nicht immer schonend ist...).


    Aber, und da ist das Aber: Alles, was Du jetzt in das Instrument investierst, willst du ja bei einem Verkauf wieder hereinbekommen. Und das muss man bei einem Preisbereich von 2000-5000 Euro dann schon mal durchrechnen. Entscheidend für Dich ist ja nicht, was der Geigenbauer für so ein Instrument verlangt, sondern was Du dafür ehrlicherweise bekommst. Als Privatverkäufer hast Du weder das Marketing, noch den Kundenkreis, noch die Reichweite, noch das "Servicepotential" eines Geigenbauers, und Du musst auch nicht grob 20% Mehrwertsteuer/Umsatzsteuer abführen.


    Kurz und ganz grob durchgerechnet:

    Beim Geigenbauer kostet die Bratsche für den Endkunden 5000 Euro. Davon gehen (grob) 1000 Euro Steuer ab. Sind wir bei 4000. An notwendigen Arbeiten sind vielleicht 500 angefallen, mit Öffnen und guter Restauration vielleicht dann doch eher 1000. Sind wir bei 3000. Nun bietet der Geigenbauer Service, Garantie etc. an, muss seine Werkstattmiete bezahlen, Versicherungen etc.- Du merkst, so weit weg von den 2000 ist man dann gar nicht mehr.


    Ich denke, dass 2000 ein guter und realistischer Preis für die Bratsche in diesem Zustand ist, und wenn Du die Bratsche behalten wollen würdest, würde ich sowohl das CT als auch die ganzen Reparaturen machen lassen, und mich freuen, als Geiger eine kleine Bratsche zu haben. Wenn nicht, dann biete sie dem Geigenbauer -oder über privat- für 2000 an (da würde ich auch erstmal nicht weiter runder gehen), und erspare Dir den ganzen Ärger.


    Klar gibt es auch folgendes Szenario: Du machst ein CT für 200-300, die Bratsche ist gesund, es reichen kleine Reparaturen für 500, und das Teil klingt so gut dass bei "5000 aufwärts" die Betonung auf "aufwärts" liegt und Du 8000 dafür bekommst. Das ist einfach vorher nicht einzuschätzen, und da ist dein Geigenbauer schon sehr ehrlich.

  • Mit Verlaub: es steht zwar jeden morgen irgendwo ein dummer auf, aber 2000 € bezahlt niemand zum jetzigen Stand, schon gar nicht der Geigenbauer. Falls doch, gleich verkaufen.


    Zu den CTAufnahmen: wie man bei Alexander Schütz auf der Homepage sehen kann, erwischt man auch mit einem guten CT, nicht zwingend alle Wurmgänge.


    Ja, eine gute Reparatur sehr aufwändig ist, würde ich nicht mehr wie 300 € zahlen. Aber wer mehr zahlt, soll das machen.

  • Emma12 , hast Du Dich schon entschieden wie es mit der Bratsche weitergehen soll oder ist sie mittlerweile sogar schon spielfertig?

    Leider noch nicht. Da kam vieles dazwischen, habe noch nicht die Zeit gehabt darüber nachzudenken. Wenn es nicht dringend ist- ich melde mich ,wenn ich soweit bin.