Alte geige deckenriss

  • Hallo,

    ich habe eine alte geige von meinem Opa geerbt. Meine Schwester war mit dieser Geige schon beim Geigenbauer und der meinte das da ein Riss in der Decke ist und eine Reperatur lohnt sich nicht.


    Ich würde jetzt gerne wissen was passiert wenn man den Riss nicht repariert? Kann man die Geige auch mit Riss noch spielen?

    Da sich eine Reperatur ja nicht lohnt wäre es doch sinnvoll die Geige bis zum Tod zu spielen oder nicht? Bzw wie könnte man als Anfänger den Riss so stabilisieren das er nicht größer wird?


    Vielen Dank im vorraus

  • Willkommen im Forum!


    Vielleicht ist sie so spielbar, aber es dürfte klangliche Einbußen oder vielleicht auch Brumm- oder Schnarrgeräusche geben. Im schlimmsten Fall entwickelt sich unter dem Saitenzug (ca. 25 kg) ein Decken-Stimmriss, weil die Decke im oberen, rechten Bereich nicht mehr stabil ist und mehr Last auf dem mittleren Bereich liegt. Ist sie denn schon richtig gestimmt? Wenn ja, wie lange, und hat sich der Riss seitdem vergrößert?

    Ich würde es - ehrlich gesagt - nicht riskieren, sondern versuchen, jemanden zu finden, der mir den Riss von außen leimt.


    Grundsätzlich werden Risse und offene "Nähte" an Geigen immer mit Haut- oder Knochenleim (Heißleim) geleimt. Bei diesem Riss könnte man es von außen versuchen, das wäre nicht sehr aufwendig (= teuer). Allerdings gibt es dann keine hundertprozentige Sicherheit, dass der Riss hält. Da er ziemlich groß und schon älter ist, würde der Geigenbauer vermutlich die Decke abmachen, den Riss von innen ordentlich leimen und zur Sicherung belegen. Dabei ist das Öffnen der Geige wohl der größte Kostenfaktor.

  • Hallo Nikki,


    Selber kannst du da nichts machen. Die Decke muss zur Reparatur abgenommen werden. Für einen Geigenbauer

    nichts besonderes, aber kostet halt... Wenn die Geige gut klingt, lohnt sich das. Den Klang hat der Geigenbauer wohl
    nicht beurteilt, weil auch keine guten Saiten und nur ein sehr grober Steg montiert sind. Da ist vielleicht

    noch viel rauszuholen. Sie sieht jedenfalls recht interessant aus und die blanken Stellen kann man ja auch ausbessern.


    Aber finanziell lohnt sich die Reparatur für den Geigenbauer eher nicht, immerhin bleibt es eine Geige mit Deckenriss,

    wenn auch repariert, und die bekommt man schlecht verkauft.


    Mir persönlich wäre so ein repariertes Erbstück lieber als eine neue Geige. Auch wenn sie durch die Reparatur mehr kostet.

  • Hallo, vielen Dank für die Antworten.

    Ich habe versucht die Geige zu stimmen und dabei hat sich der Riss nicht vergrößert. Jedoch muss ich erstmal die Saiten austauschen.

    Reparieren würde sich für mich gar nicht lohnen da ich auch nicht wirklich an der Geige hänge. Der Klang ist abgesehen von den schrecklichen Saiten ganz ok.

    Den Riss von außen Leimen könnte eine Idee sein weil die Geige außeinander zunehmen ist definitiv zu teuer. Das lohnt sich nicht, das Geld könnte man gleich in eine neue Geige investieren.


    Ich werde evtl nochmal zu einem anderen Geigenbauer gehen und mich beraten lassen.


    Vielen Dank

  • Hmmm. Ich würde auch sagen, geh noch mal zu einem weiteren Geigenbauer. Das könnte auch ein tiefer Kratzer sein...


    Und manchmal kann man sowas auch -gerade bei weniger wertvollen Instrumenten- mit etwas Geschick selber machen. Hier im Forum gibt es mehrere "Hobbygeigenbauer", die ältere Instrumente aufmöbeln und viele Tips geben können. Auch kann man einen Geigenbauer nach einem Praktikum fragen, ganz sicher nicht die "grossen Stars", aber jemand mit einer kleineren Werkstatt hilft da vielleicht auch unbürokratisch weiter. Und ja, natürlich muss ein Geigenbauer auch von etwas leben. Aber ich habe mit "nett fragen" bisher gute Erfahrungen gemacht, man muss nur eben auch mit einem "netten Nein" leben können.