Geige Norditalien 18. Jhdt.
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Ist etwas spät bzw. früh um nachzuschauen😉.
Deshalb eher technisch Antwort: Italiener würde doch eher Giuseppe heißen? Und nicht Joseph. Wie wäre es mit einem Bild vom Zettel oder wenigstens der Schnecke?
Geige, anscheinend professionell Barock eingerichtet. Vom Geigenbauer? Warum recherchiert er nicht malgenau, vielleicht nur, weil er die Illusion von Italiener verkaufen will? Steht kein italienischer Ort auf dem Zettel? Zettel handschriftlich oder gedruckt? Was für eine Halskonstruktion Nägel? Zurückgebaut und rebarockisiert? Was hat der Verkäufer machen lassen oder gemacht? (Restauriert).
Meine müden Augen meinen eine Violine zu sehen, die zwar alt ist, aber nördlich derAlpen gebaut wurde. Italiener haben einen eleganteren Corpus und damals in der Regel schon eine Einlage.
Geige könnte aber interessant sein, morgen mehr Bilder (und Text), dann mehr Antworten?
😉, hoffe das Teil klingt gut.
Buona notte e a domani
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Gegenfrage: Barockgeige? Würde sich jemand zu einer genauen Datierung hinreißen lassen?😂😂😂.
Hinweis: wiegt 338 g ohne Kinnhalter, ohne Saitenhalter und Wirbel
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Diese Geige stammt wohl aus Norditalien und dem 18. Jhdt.
Würde sich jemand zu einer genaueren Datierung hinreißen lassen? Der Verkäufer wollte sich da nicht festlegen.
Innen ist ein Zettel mit "Joseph Molinari", der ist lt. Lütgendorff ca. 1730/ 60 fassbar.
Die Geige erinnert mich von der Korpusform und der Form der F-Löcher her ein bißchen an die alten, alemannischen Geigen, die aber immer echte Randeinlagen hatten, soweit ich weiß.
Ich würde zu einem Geigenbauer gehen, der sich mit Geigen aus dem süddeutschen und norditalienischen Raum auskennt. Nur anhand von 2 Bildern können wir keine Alters- oder Herkunftsbestimmung machen, und Zettel in Geigen sind sehr viel öfter gefälscht als echt.
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Gegenfrage: Barockgeige? Würde sich jemand zu einer genauen Datierung hinreißen lassen?😂😂😂.
Hinweis: wiegt 338 g ohne Kinnhalter, ohne Saitenhalter und Wirbel
Das sieht nach einer alemannischen Geige aus, aber ich wundere mich, warum der Boden nicht auch aufwendig verziert ist. Ist er nicht original zugehörig zum Instrument? Das Bodenholz sieht verbeizt aus, oder täuscht das auf dem Bild? Hast Du noch ein Bild der Schnecke in der Seitenansicht?
Wenn das wirklich eine alemannische Geige ist, würde sie vermutlich aus dem 17 Jahrhundert stammen. Da sie aber keine sichtbaren Beschädigungen hat und der Lack ziemlich neu aussieht, halte ich sie für einen neueren Nachbau.
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Ja, jetzt sieht man etwas mehr. Das Bild vom Zettel kann man nicht so genau erkennen, aber ich meine, es handelt sich um eine Offset Kopie. Der Hals inseriert fast gerade, deshalb hat sich wohl eine Barockeinrichtung angeboten. Ich gehe davon aus, dass die Barockeinrichtung korrekt ist, alle Risse saniert. Am Halsansatz sieht man, dass die barocke Konstruktion irgendwann einmal gebrochen ist. interessant wäre zu prüfen, ob innen zu ein Nagel oder eine Schraube verwendet wurde, und ob diese alt oder neu ist. man muss das Instrument in der Hand haben, um das zu entscheiden und viel Sachverstand haben. Mir fällt da nur Herr Küster in Stuttgart ein. Nach Auktionswerten und wenn die Violine einigermaßen gut klingt, schätze ich den Wert vorsichtig auf ca. 1800.- €.
Der Geigenbauer ist in Lütgendorff zwar erwähnt, aber insgesamt nicht besonders gut dokumentiert. Es handelt sich mehr um eine ländlich rustikale Bauweise. Liebhaber können gelegentlich auch mehr zahlen. ich vermute, Griffbrett und Saitenhalter sind gut professionell gemacht?
Vielleicht eine schöne Spielgeige, vielleicht klingt sie aber auch gar nicht, da die Decke zu dick ist?
Kannst du die Geige wiegen und/oder mit einem Hacklinger Dicken Messgerät überprüfen?
Hätte die Violine zum Beispiel einen Boden Stimmriss, (unsaniert), wäre der Wert wieder bei 200 €
Trickbetrüger verwenden oft Geigenbauer, von denen nur 2,3 Instrumente bekannt sind und das ist so ein Geigenbauer .
Seltsamerweise haben diese Geigen auf Auktionen trotz ihres hohen Alters für italienische Geigen ein denkbar niedrigen Wert erzielt.
Bist du zufällig ansässig im Raum? Freiburg, Süddeutschland?
Und und wie klingt das Instrument jetzt?
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Statt Küster: Herr Hieronymus Köstler, Stuttgart .
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Richtig geigerlein , privater Eigenbau mit Barockelementen. Neubau.
Decke: Fichte von der Basili- Schmiede aus Titisee-Neustadt, Baujahr 1599. Der Baum hat mindestens 300 Jahresringe und wurde circa 1595 gefällt.
Boden und Zarge: Esskastanien, circa 80 Jahre alt. Tonholz.
Griffbrett: Ebenholzfurnierte Fichte
Sehr schöner, sonorer Klang. Sehr obertonreich.
Bei Interesse kann ich mit dem Erbauer Kontakt herstellen. Instrument könnte auch Barock eingerichtet werden.
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Das Instrument befindet sich bei einem Geigenbauer in NRW (präziser möchte ich nicht werden).
Ich danke auf jeden Fall ganz herzlich. Besonders dafür, mich vor einer Fehlentscheidung bewahrt zu haben.