CELLO Paul Bailly, Paris, No. 623, 1890

  • Hallo

    Ich möchte dieses Instrument verkaufen. Es wurde von einem Profi-Musiker in einem bekannten Orchester gespielt. Vor einigen Jahren wurde eine professionelle Bewertung für den Versicherungswert von weit über 50'000 Euro erstellt. Dies deutet ja auf ein exklusives Instrument hin. Wie geht man in solch einem Fall am besten vor? Gibt es ev. Auktionen?

    Danke für hilfreiche Tipps.

    Jack48

  • Bailly wechselte vielfach den Wohnsitz. Kannst du Bilder von Zettel und Cello einstellen. Wer erstellte wann und wo Versicherungs-Zertifikat? Es kommt sehr auf den Zustand des Cellos an, falls es echt ist. Benötigt wird ein Zertifikat, am besten von Rampal in Paris. Oder wenigstens mündliche Auskunft vom Sachverständigen.


    Der Versicherten Wert ist an der obersten Grenze. Ein Geigenbauer musst es anschauen. Der Verkauf eines solchen Instrumentes zu einem hohen Preis ist ein aufwändiges Unterfangen. Ab. ein Versicherungszertifikat ist etwas anderes wie ein Echtheitszertifikat.

  • Hallo jack48, du wirst nicht darum kommen ein Echtheitszertifikat erstellen zu lassen die die Echtheit bestätigt.

    Klar das Kostet und macht etwas mühe. Aber erst wenn alle zweifel beseitigt wurden wird es Käufer geben die Bereits sind viel Geld auszugeben. Hinzu kommt noch das, das Celle klanglich eine Liga für sich sein muss.

    Fehlt es am Klang ist das Cello nur für Sammler Intressant und dort hält sich der Preis in Grenzen.

    Solltest du alle Ziele erreicht haben dann erst geht es um den Verkauf und das Große Geld.

    Corilon wäre dann eine Addresse die aber etwas zeit benötigt. Die Nächste Wahl sind Auktionshäuser, hier geht es schneller aber es kann auch bedeuten mangels Intressenten das der Preis nicht erreicht wird.

    Anders herum bei vielen Intressenten kann der Gewünschte Preis auch übertroffen werden. No Risk no Fun.

  • Ein Versicherungsgutachten setzt den Wert immer höher an. Im Prinzip soll es beim Verlust des Instruments möglich sein, für diesen Preis „sofort“ ein gleichwertiges Instrument zu bekommen. Sprich, ohne langes Suchen oder Handeln- also setzt man etwas mehr Geld an. Und dazu enthält der angesetzte Kaufpreis (Mehrwert)Steuer(n), bzw. Auktionsaufgeld etc.,.


    Die 50.000 haben also mit dem (privaten) Verkaufswert und dem Ankaufspreis, den ein Geigenbauer oder Händler (der nicht nur Steuern zahlen, sondern auch von etwas leben muss) zahlen kann nix zutun. Du kannst also davon ausgehen, dass „Wertgutachten“ den erzielbaren Verkaufspreis deutlich überschätzen (müssen). Das nur, damit Du nicht denkst, jemand der Dir „nur“ 30.000/40.000 anbietet will Dich „über den Tisch ziehen“.


    Dann ist es natürlich so, wie die anderen schon sagen: Du brauchst ein Echtheitszertifikat, und der Zustand (der sich in den „einigen Jahren“ auch geändert haben kann!) sowie der Klang spielen eine bedeutende Rolle.


    Nur noch mal zwei Anekdötchen: Eine meiner Geigen hatte ein (älteres) Wertgutachten von 8.000 DM. Ich habe sie für 1.000 Euro verkauft. Eines meiner Celli hat ein Wertgutachten von über 12.000 Euro. Ich habe weniger als ein Viertel davon bezahlt.


    Natürlich kann es auch sein, dass Dein Cello jetzt deutlich mehr wert ist- echte Meisterinstrumente sind gesucht, vor allem wenn der Klang entsprechend ist. Celli werden auch noch relativ gut bezahlt, da ist der Preisverfall (noch) nicht so schlimm wie bei Geigen.


    Aber (alte) Versicherungsgutachten sind einfach für den jetzigen Marktwert nicht allzu aussagekräftig, du brauchst auch ein (Echtheits)Zertifikat.