Vuillauma à Paris Geige?

  • Moin,

    Ich hab diese Geige bei mir zuhause, meiner meinung nach ist es ein Nachbau einer Vuillaume Geige. Ich kenne mich da aber nicht besonders aus und vielleicht kann mir hier jemand sagen was das fürn Ding ist und wie viel sie Wert ist. Meines erachtens klingt sie auch nicht besonders gut. Ich habe es leider nicht geschafft ein Fptp vom Aufkleber im inneren zu machen, aber da steht Vuillaume á Paris run croix des petits champs 46. Ich denke es ist ein nachbau weil da eben run und nicht rue steht

  • Willkommen im Forum!


    Deine Geige sieht aus wie eine tschechische Manufakturgeige aus dem 20. Jahrhundert. Der Steg steht nicht mittig zwischen den F-Löchern. Da aber die Saiten gerade über's Griffbrett laufen, legt das nahe, dass der Hals schief eingepasst wurde. Deshalb klingt sie vermutlich auch nicht so gut, und bei einem schiefen Hals hat man auch immer das Problem, dass der Steg verrutscht, weil die Saiten ihn mehr zu einer Seite ziehen.


    Wenn Du sie selbst spielen möchtest, würde ich versuchen, die Hängesaite zu verkürzen (die goldenen Schräubchen an deren Ende auf der Unterseite des Saitenhalters weiter reinschrauben) und zu schauen, ob sie dann besser klingt. Halten die Wirbel die Stimmung?


    Wenn Du die Geige verkaufen willst, würde ich sie (wenn sie eine 4/4-Geige ist) für 100 € als Bastelgeige anbieten. Der Lack hat ein bißchen gelitten, aber sie sieht sonst rissfrei aus. Allerdings ist das Neu-Einpassen des Halses nicht ganz einfach und würde beim Geigenbauer mehr kosten, als die Geige am Ende wert ist.

  • Vielen Dank,

    ich will sie nicht selber spielen, ich habe 2 Jahre meines Lebens Geige gespielt und habe gemerkt das das nichts für mich ist. Ich Spiele nun seit 12 Jahren Trompete und das liegt mir definitiv mehr. Ich habe die Geige damals von der Frau, des Bruders meiner angeheirateten Großtante Geschenkt bekommen, die sie noch von ihrem Vater rumfliegen hatte. Sie verstaubt hier nun seit vielen Jahren und ich wollte wissen ob es sich lohnt einen neuen Besitzer für sie zu finden.

  • Mit den schrägen Perspektiven der Fotos könnte ich nicht sagen, ob der Hals wirklich schief ist bzw. der Steg mittig steht. Und nur wegen des auf dem Bild vielleicht etwas falsch stehenden Steges auf einen schiefen Hals zu schliessen finde ich etwas gewagt. ;)


    Es stimmt aber, dass es ein Manufakturinstrument ist, irgendwann aus dem 20. Jahrhundert, Sachsen, Böhmen bzw. später Ostdeutschland oder Tschechien. Solche Geigen wurden schon um 1900 ähnlich gefertigt, aber auch in den 80gern sahen sie noch so aus. Irgendwann dazwischen wurde die gebaut- für den Wert ist das egal. Und ich gebe Geigerlein recht: Als Bastelgeige abgeben und sich freuen, wenn sie wieder gespielt wird. Die Wirbel müssen dringend gemacht werden, und der Steg sieht verwunden aus (aber das ist von den Bildern schwer zu beurteilen).

  • Mit den schrägen Perspektiven der Fotos könnte ich nicht sagen, ob der Hals wirklich schief ist bzw. der Steg mittig steht. Und nur wegen des auf dem Bild vielleicht etwas falsch stehenden Steges auf einen schiefen Hals zu schliessen finde ich etwas gewagt. ;)


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    Auf dem dritten Bild sieht man deutlich, dass die Stegfüße nicht mittig zwischen den F-Löchern stehen. Und das vierte Bild zeigt, dass die Saiten ohne Versatz nach rechts oder links über das Griffbrett laufen. Ich hab schon selbst Geigen mit schiefem Hals eingerichtet, z.B. die hier. Irgendeinen Versatz hat man da immer ;)