Alte Stainer Geige - vermutlich 19. Jahrhundert

  • Hallo,


    wir haben eine alte Stainer Geige in eher schlechtem Zustand geerbt, stammt wohl vom Ur Ur Ur Großvater und der dürfte das 20. Jahrhundert nicht mehr erlebt haben. Jetzt stellt sich mir die Frage, ob die irgendwas besonderes, selten oder gar wertvoll ist.


    Bilder


    MfG

    Oliver

  • Hallo Oliver, deine Geige ist kein original sonder eher ein Sachsich / Böhmischer Nachbau aus eine Manufaktur.

    Alter 1900 bis 1930 mehr traue ich mich nicht einzuschätzen. Wert wie Sie jetzt ist ( der Klang kann nicht Eingeschätzt werden) 100 bis 250€. Mit Guten Klang und Investitionen von ca.500€ sind auch 600 bis 800€ errreichbar, aber schwierig.

  • Hallo Oliver, ja, es gibt viele Familiengeschichten.... Deine Geige ist aber eindeutig -wie Avalon schon schrieb- eine sächsisch-böhmische Manufakturgeige. Die gab es in Massen, insbesondere zwischen 1880 und 1945. Ob nun 1890, 1900 oder 1930 ist für den Wert in deinem Fall egal. Es handelt sich um "Massenware", eher einfache Qualität. Erkennbar ist das unter Anderem daran, dass für das Griffbrett kein Ebenholz, sondern preiswertes Hartholz verwendet und dieses dann angemalt wurde.


    Nichtsdestotrotz ist es natürlich ein altes Instrument, was aus Eurer Familie stammt- und da ist der ideelle Wert in diesem Fall sicher höher als der Marktwert. Solche Geigen werden bei Ebay um die 100-200 Euro verscherbelt. Das Beste wäre meiner Meinung nach, die Geige als Andenken aufzuheben, oder wieder herrichten zu lassen und selber zu spielen/spielen zu lernen. Soooo schwierig ist Fiedeln "für den Hausgebrauch" nicht. Und genau so ein Instrument ist es: Eins für den Hausgebrauch. Nix Schlechtes (also schon besser als (fast) Alles von Amazon unter 500 Euro), aber eben auch kein weit tragendes, durchsetzungsfähiges Konzertinstrument. Das muss ja aber auch nicht sein- wer will denn mit Hausmusik die ganze Nachbarschaft beschallen...

    Mit guter Einrichtung und guten Saiten sind viele dieser alten Manufakturgeigen durchaus passabel herzurichten. Ist eben die Frage, wieviel man investieren will- mit billigen Saiten und schlampig hergerichtet ("das geht schon so, ist ja kein teures Instrument...") klingt kein Instrument gut.