Giege Nr. 2 Original von mir "Silver"

  • Hallo @ all,


    mein Zweites Projekt startet jetzt. Ich werde meine 2 Geige Bauen die ich Silver nennen werde.


    Meine erste Geige ist fuer mich weiterhin eine super Geige mit moderaten Lautstaerke und super Klang. Fuer mich als Beginner ideal.


    Die zweite Geige soll ein Geige fuer den Auftritt sein. Mit etwas mehr Power :D.



    Im Gegensatz zur meiner ersten Geige, wo alles improvisiert ist und nichts den Standart entspricht soll die zweite schon an den Standartmodellen angelehnt sein mit individueller Note. Mir ist die individuelle Note sehr wichtig, da dies meinen Geschmack und meine Persoenlichkeit ausdrueckt. Daher koennte es sein, dass auch diese Geige den konservativen Geigenspielern wahrscheinlich auch nicht zusagt.


    Was die indviduelle Note ist, werdet ihr spaeter sehen. Ich gehe davon aus, dass alles was ich Plane fuer meiner Individualitaet, es wahrscheinlich noch nie in einer Geigenbau gab. Zuimindest habe ich es bisher noch nirgens gesehen.

    Auch ist es ueberhaupt eine Frage ob ich es auch handwerklich hinbekomme. Unabhaengig davon ob es klappt oder nicht werde ich euch darueber zukuenftig informieren und von meinen Erfolgen bzw. Misserfolgen berichten.


    Diese Geige wird nach dem Dictum Model Kreisler 1933 gebaut. Dazu habe ich Schablonen fuer den Aufbau des Zargengranzes sowie die Form gekauft.


    Die Umsetzung der Geige erfolgt diesmal sehr durchdacht. Ich plane intensiv alle Arbeitschritte. Ich erstelle mir persoenliche Arbeitsanweisung fuer jeden Step.


    Teilweise mache ich mir auch Einzelteilzeichnungen.


    Unterstuetzung bekomme ich von einen Geigenbauer der mir bei schwierigen Arbeiten unterstuetzt bzw mit seiner Werkstatt aushilft.


    Gruss Rico

  • Wenn Du Dich mit der Idee trägst, die Geige später zu verkaufen, solltest Du zumindest hinsichtlich Mensur, Halsdicke, der Breite des Unterbugs und der Zargenhöhe Standardmaße einhalten. Sonst wird es schwer.

  • Material Auswahl: Griffbrett


    Bei der Geige Nr. 1 gab es leichte Schattierungen im Griffbrett. Dies hatte mir gut gefallen. Daher bin auf die Suche gegangen Holz zu finden welches nicht rein schwarz ist. Ich habe Makassar Ebenholz gefunden. Optisch hat mir das gut gefallen. Angaben zu härte waren nur begrenzt vorhanden. Die Dichte war leicht unterhalb des normalen Ebenholz. Ich habe es auf ein versuch ankommen lassen und mir ein kleines Brett bestellt.

    Jetzt wurde es geliefert:

    Optisch gefällt es mir immer noch gut. Jedoch glaube ich nicht das die Härte ausreicht. Ich habe die härter durch eine Kratzprobe und eine Druckprobe getestet. Das Ergebnis ist, dass es doch recht weich ist. Die Kratzer sowie die Abdrücke sind stärker. Auch fühlte sich das Kratzen weich an.

    Daher habe ich entschlossen das Material nicht zu nutzen und daraus lieber eine kleine Schatulle für meine Frau zu bauen. ^^

    Da ich immer noch kein schwarzes Griffbrett haben möchte, gehe ich weiter auf die Suche.

    Grüße Rico

  • ...neben der Härte ist auch das Gewicht zu beachten. Bei Barockgeigen hat man -auch um Holz zu sparen- gerne nur ein dünnes Furnier gemacht, und teilweise sogar den Hals ausgehöhlt. Eine andere Möglichkeit war, das Griffbrett mit Elfenbein/Knochen zu belegen.

  • Ich habe eine Geige mit Rosenholz-Griffbrett, das ähnlich verschleißfest wie Ebenholz ist.

    Eine heimische Alternative ist Hainbuche, die sehr hart ist und eine hohe Widerstandsfähigkeit gegen Stoß und Reibung zeigt. Ihr Holz ist sehr hell, lässt sich also beliebig einfärben, wenn gewünscht. Wie dauerhaft die Beize hält, weiß ich aber nicht.

  • Früher wurden auch Griffbretter aus Buche gemacht, aber in der Härte ist Ebenholz doch noch eine ganz andere Liga. Makassar liegt bei 79N/mm2, Hainbuche bei 36N/mm2. Klar, da gibt's je nach Wachstumsgegend kleine Unterschiede, aber wenn Makassar für Siddi zu weich ist, ist es Hainbuche erst recht. ;) Ansonsten ginge ja auch Esche (38N/mm2) oder Olive (53N/mm2).


    Früher war das mit den weicheren Holzsorten auch weniger ein Problem, da die Geigen oft mit blanken Darmsaiten gespielt wurden.