2 Geigen gefunden

  • Einen guten Tag zusammen,


    Ich habe mich in eurem Forum angemeldet, da ich gesehen habe, hier gibt es Menschen die Ahnung haben.


    Also ich habe 2 Geigen


    In einer Geige ist im Korpus ein Zettel drin da steht


    Jacobus Stainer in Absam

    prope Oenipontum 1760


    Die 17 ist gedruckt und die 60 gestempelt


    In der anderen Geige steht nichts drin, jedoch hat sie einen geschnitzen Kopf sodas es evl Jakobus Stainer zugeschrieben werden könnte. Ich hoffe Ihr könnt mir weiterhelfen.


    Ganz liebe Grüße

    Monja


  • Hallo Monja,


    erstmal das Gute: Beide Geigen sehen gut erhalten aus lassen sich relativ einfach wieder flottmachen.


    Die Löwenkopf-Geige ist ein relativ „billiges“ Modell, das sich mal vor langer Zeit ganz gut verkauft hat.

    Manchmal finden sich Liebhaber, aber einen großen Wert hat sie nicht. 200-300 EUR vielleicht.


    Die zweite Geige sieht auf den ersten Blick gut aus, evtl. auch sehr gute Holzwahl. Könntest du von

    dieser Geige mehr Bilder und bessere (größere) Bilder einstellen?

  • Nebenbei: Falls ein Admin mitliest ... in meinem Firefox ist das Forum seit etwa 1 Woche unbenutzbar, es sind nur noch

    einzelne Buchstaben sichtbar ... der Rest ist weiß ... evtl. eine Umstellung bei den Schriften? Ich nutze Firefox 78, das ist

    die für mich mögliche neueste Version. Komischerweise funktioniert es in einem sehr alten Safari.

  • da einzig gute an diesen Löwenkopf -Geigen ist, dass man sicher sagen kann, dass die mit Stainer 0 zu tun haben.

    Diese Löwenkopf-Geige ist eine typische "Schnurrand - Geige" meist aus Böhmen, die da so Ende 19. Jh. bis ca. Anfang WK2 sehr populär waren.

    Zur anderen kann ich wegen der Fotos nicht viel sagen. Nur so viel: alles andere als eine Massengeige aus dem Vogtland wäre echt eine Überraschung.

    PS: ich sah mal eine echte Löwenkopfgeige von Stainer in der Wiener Hofburg. Man kann nur so viel dazu sagen, dass er als Geigenmacher so talentiert wie als Schnitzer war: beides absolute Spitzenklasse - als nichts im Vergleich zu diese Schmusebären der vielen meist böhmischen Fälschungen

  • …aber auch bei Manufakturinstrumenten gab es „solche“ und „solche“. Es gibt viele Manufakturinstrumente, die schlecht sind. Aber es gibt auch eine Menge, die gut sind und sehr sehr viele der „schlechten“ könnten deutlich besser sein, wenn man ihnen die Pflege und die guten Saiten gönnen würde, die bei „wertvollen“ Instrumenten selbstverständlich sind.


    Deine erste Geige hat eine sehr gute Decke- sehr feinjährig im relevanten Bereich und sauber gearbeitet. Da kann man sicher was draus machen. Der Wert richtet sich nach dem Klang, von 200- 2000 ist da alles möglich.


    Die zweite Geige finde ich auch nicht soooo schlecht- die Optik ist für „klassische“ Spieler nicht so erstrebenswert, aber in der Folk-und „Mittelalter“-Szene beliebt. Da braucht eine Geige auch keine „Orchesterqualität“, allerdings sind die Preise, die bezahlt werden, natürlich auch niedriger. Je nach Klang sind da -im spielbaren Zustand- ein paar hundert Euro drin.


    Am Besten ist es immer, wenn man die Instrumente behält und selber spielen lernt. Im Gegensatz zur landläufigen Meinung muss man nicht als Dreijähriger anfangen- in jedem Alter (selbst als Rentner!) „macht es Sinn“ zu beginnen. Klar wird man nicht mehr bei den Philharmonikern landen (aber die wenigsten Tennisspieler kommen nach Wimbledon)- aber schon die erste Lage auf der Geige bietet den Tonumfang, mit dem die gängigen Weihnachtslieder, Volkslieder, viel Country/Bluegrass, viel Irish Fiddle, Arrangements moderner Hits und viel klassische Literatur (Grossteil barocker Spielmusik, welche ursprünglich für Blockflöte geschrieben wurde) spielbar ist.