Was sagt Ihr zu dieser Geige? Sie kommt aus England, hat aber einen französischen Zettel, was ja bekanntlich nichts heißt. Allerdings ähneln Schnecke und Wirbelkasten-Rückseite der französischen Geige, die ich von Abablon habe. Die Zargenecken sind parallel und sehen aus, als wäre die Geige mit Hilfe einer Form gebaut worden. Die Mittelfuge des Bodens ist mit Belegen gesichert.
Die Geige hat eine wunderschöne Haselfichten-Decke, der ich einfach nicht widerstehen konnte. Rücken, Zargen, Hals und Schnecke sind entweder aus ungeflammtem Ahorn oder aus Birne (Buche?). Sie hat eine extrem hohe, zur Mitte hin konzentrierte Wölbung. Bin gespannt, wie sie klingen wird.
Bis auf ein oberflächlich abgetrenntes Stück der Decke oben links hat sie keine Schäden. Jedoch war dieses Decken-Teilstück mit einem bröseligen, orangebraunen, zum Teil wasserlöslichen Etwas angeklebt. Es könnte auch Lack gewesen sein. Ich hab das Zeugs angelöst, bestmöglich abgekratzt und dann das Deckenstück mit Warmleim wieder ordentlich aufgeleimt. Lackretusche fehlt noch.
Jemand hat die Geige von oben bis unten mit Klarlack überzogen, vermutlich um sie zu konservieren. Selbst Untersattel und Endknopf glänzen verräterisch. Am Hals hab ich den Lack entfernt, weil ich dort blankes, geöltes Holz lieber mag. Aber was mache ich mit dem Rest? Vorsichtig abschleifen oder so lassen? Und diese schwarzen Stellen um das Griffbrett herum bis zu den F-Löchern halte ich nicht für original und würde sie gern entfernen. Was meint Ihr dazu? Müsste ich dann den ganzen schwarzen Lack, also auch an Boden, Wirbelkasten und der Schnecke mit entfernen?