Wie "verziere" ich Geigenstücke?

  • Hallo liebe Streicherfreunde,


    ich habe das Glück (manche nennen es Talent) nach ein bisschen Hören eine Melodie auf der Geige (ohne Noten) spielen zu können. Manchmal nutze ich auch (leider stark) vereinfachte Noten.

    Man würde erkennen, um welches Lied es sich handelt.

    Wie kann ich die groben Melodien aber "verzieren"? Ich kann nicht genau beschreiben, was ich meine.

    Ich möchte mehr, als nur ein paar einzelne Melodien spielen. Ähnlich wie hier:
    James Bond Theme - Violin Cover - Marc-Andre Gautier Violin - YouTube

    Dieser Herr "nudelt" die Melodie des James-Bond-Themas nicht einfach so herunter. Wodurch es schwungvoller und allgemein voller klingt.

    Ich hoffe, ihr versteht, was ich meine.

    Wenn nicht, stellt bitte Fragen.


    Vielen Dank vorab für Hilfe :thumbup:

    und viele Grüße,


    euer

    Horschd

  • Die Kunst der Interpretation und auch der Improvisation ist schon die hohe Schule. Da sollten die Grundlagen schon sehr sicher sein. Und danach sollte man das unter professioneller Anleitung lernen.

    Mehr kann ich da leider auch nicht beitragen, da ich soweit auch noch nicht bin.

  • Der Geiger im Video spielt z.B. statt einfacher 1/4 Noten mehrere 1/16 tel ... und dazu noch 2-stimmig. Das geht nicht einfach

    „nach Gehör“, das ist schon lange eingeübt, evtl. auch von Noten.

  • …das ist ein bisschen so die Frage wie der Unterschied zwischen einem Smiley und der „Mona Lisa“- wie kann man nur so gut malen lernen…?


    Wenn das so einfach zu beantworten wäre und so einfach ginge, könnte es jeder.


    Kurze Antwort: Indem man bei einem guten Lehrer Unterricht nimmt und viel übt. Wenn man die Technik beherrscht, und die Grundlagen der Improviation, des „Umspielens“ der Melodien, Variation des Rhythmus‘ ohne aus dem Takt zu kommen, man auch Harmonien kennt und Doppelgriffe sauber spielen kann….sprich, wenn die ganze notwendige Technik so gut und sicher sitzt, dass man dich um das „wie man das spielt“ keine Gedanken machen muss, sondern sich allein auf das „was will ich spielen“ konzentrieren kann.


    Das geht natürlich nicht erst auf „Meisterebene“, man kann auch schon mit einfacheren Stücken anfangen. Es gibt viele Etüden (und auch Stücke), die seitenweise Variationen eines einfachen Grundthemas bieten. So kann man erstmal anfangen, und ein paar Variationsideen lernen. Auch kann man selber z.B. über einer einfachen Begleitstimme (z.B. die Bassstimme von Pachelbels Canon) improvisieren lernen. So kannst Du an einfacheren, überschaubaren Stücken die Grundlagen lernen, die Du dann für das „freie Spiel“ und die Improvisation brauchst.


    Mit der Mona Lisa gesprochen: Perspektivisch zeichnen übt man erstmal mit einfachen rechteckigen Gegenständen, bevor man sich an Portraits und komplexe Perspektiven wagt…