Geige Nr. 1 Original von mir

1. offizieller Beitrag

    Hallo ich bin Rico,


    Ich bin 37 Jahre und hatte auf Grund Corona viel Zeit zuhause. Durch vieles Youtube schauen kam ich auf die Idee Geige zu lernen. Dies führte dazu, dass ich Youtube Vorschläge bekam zum Geigenbau. Durch diese Inspiration in Kombination mit Zeit hatte ich mir gedacht einfach mal zu versuchen eine Geige zu bauen.

    Vorkenntnisse habee ich keine. Ich hatte noch nie mit Holz gearbeitet und hatte nie ein Hobby bezüglich basteln. Somit ist alles für mich Neuland.


    Ziele:

    Das Ziel ist es eine Geige zu bauen.

    Die Geige soll keine Kopie werden.

    Die Geige soll in weitestgehend komplett durch mich gefertigt werden.

    Standartteile dürfen gekauft werden.


    Informationsquellen:

    Alles was kostenfrei im Internet zu finden ist.

    Den ein oder anderen Tipp von jemanden der Ahnung hat.


    Die Konstruktion

    Die Geige habe ich komplett eigenständig konstruiert. Somit entspricht die Form keiner schon vorhanden Geige. Die Basis Inspiration der Geige kommt von diesem Artikel:

    https://www.br-klassik.de/them…i-mass-geigenbau-100.html

    Meine Geige ist auf Basis der Maßeinheit 18.66 konstruiert. Fast alle Formen sind aus einem Vielfachen von 18.66 konstruiert.


    Die Herstellung:


    Die Herstellung der Geige erfolgt auf dem heimischen Küchentisch. Meine Frau war so lieb und hat mir dies genehmigt. ^^

    Ich mache alles händig und bis auf eine Bohrmaschine nutze ich keine Maschinen.


    Aktueller Stand


    Aktuell habe ich den Hals mit Schnecke fast fertig.

    An den Boden arbeite ich gerade.


    Warum schreibe ich:


    Ich habe dieses Forum erst gestern entdeckt und habe wirklich hilfreiche Kommentare bei fragen gefunden. Ich erhoffe mir die ein oder andere Frage von mir hier beantwortet zu bekommen.

    Wenn Interesse steht schreibe ich gern ein kleines Tagebuch für euch, als Dankeschön, dass ihr mir helft. Also wenn ihr Lust habt schreibt es einfach. Beginnen würde ich mit mehr Details zur Konstruktion.

    Na, da bin ich gespannt! Sicher ein nettes Experiment.


    Die Form der Geige und ihrer Teile sind Ergebnisse einer jahrhundertelangen „Evolution“. Was gut klang und funktionierte, wurde beibehalten. Es gab immer wieder innovative Tüftler, die versucht haben, Geigen anders zu bauen und klanglich zu verbessern. Durchgesetzt hat sich da nur wenig.


    Aber ich will Dich nicht entmutigen- es ist ein schönes Hobby, und Du -vielleicht auch wir alle durch Dich!- wirst/werden auf jeden Fall viel über Streichinstrumente lernen.

    Ich wünsche Dir viel Erfolg! Die Leute in diesem Forum sind wirklich sehr hilfsbereit, wenn man Fragen hat.


    Also zeig Deinen Stand und frag gern. Ich bin zwar nur Amateur, werde aber nach bestem Wissen und Gewissen auf Deine Fragen antworten.

    Die ersten Schritte:


    Der Einkauf:


    Letztes Jahr Anfang November entschied ich mich eine Geige zu bauen. Durch kurzes stöbern im Internet erfuhr ich das spezielles Tonholz verwendet werden sollte.


    Ich habe altes Tonholz bestellt welches älter als 1999 ist. Genau habe ich bestellt Boden, Griff und Zarge aus Ahorn. Das gab es in Set für ca. 100 EUR.


    Ich hatte mich dafuer entschieden da es im Vergleich zu anderen recht guenstig war jedoch trotzdem eine schoene Flammung hat. Da es mein erster Versuch ist, achte ich bisschen auf die Kosten.



    Weiterhin kaufte ich mir das erste Werkzeug:

    Auf meiner Einkaufsliste stand ein grosses Stemmeisen, ein Set Schnitzwerzeug sowie kleine und grosse Hobel.

    Hallo Rico,

    ich wünsche dir viel Erfolg, bin auf die ersten Bilder gespannt

    Mich würde später interessieren wie viele Stunden du für die Geige aufgewendet hast. Man benötigt auch sehr viel Geduld für ein solches Projekt

    Respekt !

    Liebe Grüße

    Die ersten Schritte:


    Die Konstruktion des Bodens


    Wie schon angedeutet ist die zukünftige Geige auf Basis meiner eigenen Konstruktion gefertigt. Angeregt wurde die Konstruktion auf Basis dieses Bildes und der Zahl 18,66mm.



    Jeder Radius in diesem Bild ist ein vielfaches der Zahl 18.66mm. Ich habe auf einen Zeichenkarton die Geige nachkonstruiert und mich strikte an der Zahl 18,66 gehalten. Ehrlich gesagt habe ich mir nicht soviel dabei gedacht. Mein Fokus war hauptsächlich der Geometrie und technischen Umsetzung gewidmet und nicht der Geige bzw an den Ergebniss an sich. Am Ende sah die Konstruktion wie eine Geige aus und ich war zufrieden.


    Hier die Schablone die entstanden ist. Man kann die Konstruktion noch gut erkennen:



    Hier ein paar Abmessungen:


    Was mir jetzt sehr spät aufgefallen ist sind folgende Punkte:


    Der Zargen Kranz ist wesentlich länger als normal. Ich würde behaupten ca. 10 mm. Ich bin mir nicht sicher ob der Zargen Kranz die richtige Benennung ist. Gemeint ist der mittlere Bereich mit den Wölbungen nach innen für die Freigaenigkeit für den Bogen beim bespielen.


    Weiterhin sind die Ecken für die Eckkloetzer wesentlich kleiner ausgeprägt. Daher wird diese Geige sehr kleine Eckkloetzer haben.

    Zitat von Hunter

    Hallo Rico,

    ich wünsche dir viel Erfolg, bin auf die ersten Bilder gespannt

    Mich würde später interessieren wie viele Stunden du für die Geige aufgewendet hast. Man benötigt auch sehr viel Geduld für ein solches Projekt

    Respekt !

    Liebe Grüße

    Hallo Hunter,


    Diese Frage werde ich nicht beantworten können. Ich arbeite bis jetzt immer noch an meinen Boden und habe gut vor einem halben Jahre angefangen. Ich arbeite sehr vorsichtig und teste viel aus. Daher mache ich viele unnötige Arbeitsschritte. Ich baue ja die Geige nach dem Motto "Learning by doing". Mittlerweile kann ich meine Fähigkeiten besser einschätzten und kann zukünftig schneller und gezielter arbeiten.


    Mein Boden ist jetzt fast fertig und ich bin gerade beim feinschliff. Sobald dieser Fertig ist stelle ich ihn euch vor. Bei der Herstellung des Bodens habe ich mir zumindest mehr Gedanken gemacht als bei der Konstruktion. :D


    Gruss Rico

    Es gibt verschiedene Geigenmodelle, und auch bei manchen alten Klingenthaler Geigen ist die „Taille gestreckt“ bzw. die Mittelbügel länger. Das nicht problematisch.


    Das mit den Eckklötzen ist auch kein Problem, es gibt ja viele Instrumente, die gar keine Eckklötze haben.