Vibrato lernen

  • Hallo,

    habe heute bei einem Freund eine total coole Möglichkeit für Vibrato ausprobiert. Es gibt ein neues Gerät mit Kopfhörern, mit dem man in ganz kurzer Zeit ein lockeres Vibrato hinbekommen kann. Es fühlt sich so an, als ob man ganz von alleine in die richtige Bewegung hineinkommt. Das nennt sich Tremulant-Methode und ist auch bei Youtube zu finden. Wenn euch das interessiert müsst ihr einfach mal mit den Stichwörtern Vibrato und Tremulant-Methode googlen. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass ich so viel besser damit umgehen kann, als mit den Übungen, die sonst so empfohlen werden. Jetzt weiß ich, wie sich das anfühlt und werde mal überlegen, ob ich mir auch so ein Gerät besorge.

    Ich bin gespannt, was ihr darüber denkt.

  • Es gibt viele Wege nach Rom. Ich bin bei solchen „Jahrelanger Unterricht half nix, aber nach 3min mit dem Gerät ist alles prima“- Geschichten (wie das Video auf Youtube) skeptisch.


    Wenn es für Dich passt, und Dir hilft, dann lege Dir das Teil zu. Völlig egal, was Andere sagen- Dein Weg ist DEIN Weg.

  • Ich bin gespannt, was ihr darüber denkt.

    Das Video gibt nicht viel her, wie das funktionieren soll. Am Ende wird auf die Shop-Adresse für den Tremolator verwiesen.

    Dort steht: „Bei Streichern ist es gut, wenn die grundlegenden Bewegungsabläufe der Vibrato-Erzeugung bereits angelegt sind.


    Von daher würde ich sagen, ist ein Tremolator gar nicht mehr nötig. Wichtig ist dann zu lernen, wann und wie lange

    man sein Vibrato verwendet. Ständiges Vibrato ist langweilig. Also das „in den Ton reingehen und am Ende mit einem

    Vibrato auslaufen lassen“ kann man mit dem Tremolator gar nicht üben.


    Er verführt vielleicht sogar zu ständigem Vibrato.

    Ich spiele oft bewusst ohne Vibrato, weil ich es instinktiv eher zu viel verwende.


    Das wären meine Gedanken zu der Sache. Nein, ein Punkt noch: Gibt es nicht in vielen Musikprogrammen
    (GarageBand am Mac ...) sowieso die Möglichkeit, ein Vibrato / Tremolo künstlich hinzuzufügen?

  • Ich muss sagen dass ich auch sehr skeptisch war, ob das mit so einem Gerät funktionieren kann. Die Bewegungsabläufe sind mir natürlich auch klar, haben mich aber immer irgendwie von einem natürlichen Gefühl abgelenkt. Nach den kurzen Erfahrungen, die ich mit dem Tremulant gemacht habe, war ich aber total überrascht, dass ich danach ohne das Teil mein Vibrato ganz so steuern konnte, wie ich das musikalisch für richtig halte, also manche Töne auch ganz ohne Vibrato. Mit einem Musikprogramm hat man immer eine Verzögerung wie ein Echo. Das kann man verwenden um im Nachhinein einen Sound zu bearbeiten, macht aber im live-Betrieb keinen Spaß. Ich werde mir das Gerät einfach mal bestellen und einige Zeit damit arbeiten. Danach werde ich euch berichten.

  • Jetzt habe ich einige Zeit mit dem Tremulant mein Vibrato geübt und wollte ja hier berichten: Am Anfang hat es etwas gedauert, bis ich die richtigen Einstellungen für mich gefunden hatte. Man muss nicht nur die Lautstärke und wie stark das Vibrato sein soll finden, sondern auch das Mikrofon in die richtige Richtung biegen. Über das Thema Vibrato werde ich mir nicht mehr den Kopf zerbrechen. Da ich nicht regelmäßig jeden Tag üben kann, weiß ich zumindest, wie ich mein Vibrato schnell wieder locker bekomme. Allerdings ist mir aufgefallen, dass ich irgendwie bei den Lagenwechseln immer wieder fest werde. Das ärgert mich, weil ich dann darüber nachdenke und abgelenkt werde. Falls jemand eine gute Übung oder sonst eine Hilfe weiß, wäre ich euch sehr dankbar. Im Internet bin ich auf Übungen von Simon Fischer gestoßen, kann aber nicht einschätzen, ob man da einen einfachen Zugang findet.

  • Ich habe mir das gerade mal angeschaut und verstehe es nicht.


    Das Gerät simuliert also Vibrato, während ich es noch nicht kann. Ich höre mein Geigenspiel mit Vibrato. Aber ich weiß doch, wie Vibrato klingt, nur kann ich die Bewegung nicht flüssig oder spontan oder durchgehen oder in entsprechender Frequenz usw. ausführen.


    Das ist doch so, als ob ich Englisch mit Filmen lerne. Ich höre, wie es der Muttersprachler sagt, aber selbst so aussprechen kann ich es deshalb noch nicht. Wenn nun mein Englisch ohne Können muttersprachlich klingen würde (wie es das Gerät beim Vibrato simuliert), klänge es ohne das Gerät immer noch sehr akzentbehaftet und ich wüsste immer noch nicht, wie ich die richtigen Laute formen sollte.


    Eher geht es doch beim Vibratolernen um das Lernen der richtigen Bewegung, langsam, konzentriert, mit langsamer Steigerung von Ausdauer und Kontrolle. Da hilft ja auch alles Wissen um den Zielklang nichts, die Bewegung muss geübt werden. Und Vibrato hören kann man bei jedem professionellen Geiger, bei jeder Aufnahme dieser Profis, in jedem Konzert. Also, wer wollte, könnte sich schon täglich eine Stunde Vibrato anhören. Inzwischen gibt es doch sogar sehr viele Übevideos auch von Profis auf Youtube, in denen Tonleitern gespielt werden. Das wäre doch mit der Wirkung des Gerätes vergleichbar?


    LG von

    Charlotte

  • PS

    Wäre es nicht besser, Werbung in Form von Informationen zu erlauben, statt diese komischen Pseudobeiträge zu bekommen? Also, "hey Leute, ich habe günstige Geigen mit ganz tollem Klang, ein Wundergerät, die neuste Geigenpädagogikmethode entwickelt, schaut mal rein!" statt "oh mein Gott, ich habe gerade von dem Wundergerät/ diesen Supergeigen/ der besten Geigenpädagogikmethode gehört, ihr MÜSST das auch mal kaufen/ probieren"?