Wie war euer Weg zu eurem Instrument?

  • Mein Weg...

    ich hatte erst eine Leihgeige. Dann eine ganz günstige 50€ Geige über eBay welche in der Zarge sich gelöst hatte.

    Daraufhin bin ich über die bekannte Auktionsquelle zu meiner gelangt.

    Dazwischen hatte ich mich in eine beim Geigenbauer verliebt. Aber mit 5000 viel zu teuer und als ich nach einer Woche doch nach mal schauen wollte, war sie weg.

  • Vor 50 Jahren hab ich angefangen, Geige zu spielen. Ich bekam ich die Geige meines Vaters, eine sehr gute
    Manufaktur-Geige von etwa 1920. Nach ein paar Jahren bin ich leider im Halbschlaf drauf getreten. Das war ein Schock.


    Ich hatte da zum Glück schon die Geige meines Großvaters bekommen, eine alte Meistergeige von ca. 1780,

    mit der er ab 1928 als Stehgeiger sein Gehalt aufbesserte und nach dem Krieg im Orchester spielte.


    Die spielte ich übergangsweise. Bis zu einer Geige, die ich von einem Onkel bekam, eine einfache, aber ganz

    gut klingende Geige, ca. 1930, nicht schön, aber ok.


    Vor etwa 15 Jahren dann hatte ich ein ebay-Schnäppchen gemacht, eine recht neue Geige aus dem, schätze

    ich, osteuropäischen Raum, Ungarn/Rumänien? -- die aber wieder ein Stück besser klingt als meine „alten“.


    Vor 10 Jahren sah ich bei einer Bekannten eine Geige an der Wand hängen mit abgebrochenem Hals, die

    sollte als Requisite enden. Die konnte ich wieder herstellen und spielte jahrelang begeistert drauf, so eine

    feine alte Geige, keine Massenware, mit einteiligem Boden und interessantem Lack. Momentan ist sie wieder

    bei der Bekannten, denn:


    Vor 4 Jahren erwarb ich, wieder unverschämt günstig, eine Geige von Yitamusic. Und das war klanglich
    besser als alles zuvor und auf dieser spiele ich (hauptsächlich) momentan.


    Zwischendrin bekam ich noch 3 andere ältere Geigen, die ich nur kurz spielfertig gemacht habe, die aber nicht
    der Rede wert sind ... äußerlich schön, klanglich furchtbar.

  • Als ich beschlossen hatte, Geige zu lernen, hab ich auf ebay Kleinanzeigen für kleines Geld eine alte Sächsin gekauft. Sie vom Geigenbauer spielfertig machen zu lassen, hat dreimal soviel wie der Kaufpreis gekostet. Sie klingt schön samtig, aber das Greifen auf ihr fällt mir irgendwie schwer, so dass ich nach zwei Jahren auf eine Bastelgeige aus der Bucht, deren Risse ich selbst geleimt habe, umgestiegen bin. Dunkler Klang und super spielbar, aber mit dem Lagenspiel stellte ich dann fest, dass ihr Halswinkel zu gering ist. Deshalb bin ich erst mal auf die 4/4-Geige ausgewichen, die sich meine große Tochter für später aus meinen ganzen Geigen ausgesucht hat. Sehr laut mit Standard-Saiten, aber mit Violino gut spielbar und auch auf der E-Saite erträglich. Parallel habe ich den hässlichen, braunen Acryl-Oberlack einer anderen Bastelgeige entfernt, den Originallack ausgebessert und sie selbst spielfertig eingerichtet (zum ersten Mal überhaupt). Seit etwa drei Monaten spiele ich sie nun und bin super zufrieden: RE: Lack am Geruch erkennen?


    Komischerweise hab ich mich auch sehr an ihren Klang gewöhnt. Wegen meiner empfindlichen Ohren mag ich eigentlich dunkel klingende Geigen, aber sie klingt hell mit vielen Obertönen und zum Glück nicht schrill. Ich denke, ich werde erst mal bei ihr bleiben. Die Geigenlehrerin sagt immer, man sollte am besten eine Geige haben, auf der man hauptsächlich spielt, damit man sie in- und auswendig kennenlernt und so das Spielen immer leichter wird.


    Ach ja, zwischendurch hab ich mir auch eine Barockgeige restauriert, die sich durch die Darmsaiten nochmal leichter spielen lässt als meine letzten Geigen. Aber die Barockgeigenlehrerin wohnt weiter weg, und es ist mir zu teuer, parallel die Musikschule und eine private Lehrerin zu bezahlen. Ganz zu schweigen davon, dass ich nicht genug Zeit habe, beides zu üben. Ab und zu spiele ich auf der Barockgeige aber meine aktuellen Stücke, und lustigerweise fällt mir auf ihr die Intonation leichter als auf der "modernen" Geige. Sie ist auf 415 Hz gestimmt.


    Die Instrumente beim Geigenbauer passen leider nicht zu meinem Geldbeutel, und ich mag alte Sachen, und am liebsten, wenn ich sie wieder funktionsfähig machen kann. Das bringt leider etliche angefangene "Projekte" mit sich, aber ich hab Zeit. Und manche Geigen hab ich auch wieder verkauft, damit es nicht zu viele werden.

  • Lieben Dank ihr beiden!

    So schöne Geschichten.



    Ich hätte gerne die eine Geige. Da es nicht so einfach ist mit dem bezahlen eines solches Stückes bin ich eigentlich so gestrickt... eine Geige die mich mein Leben lang begleitet. Meine Geige

    Wenn ich so umherhöre ereilt mich nur der Gedanke das dies so nicht sein kann.


    Macht es Sinn quer durch eine Stadt wie Nürnberg zu ziehen und dort zu schauen ob ein Geigenbauer „ meine“ Geige hat?

  • ...


    Macht es Sinn quer durch eine Stadt wie Nürnberg zu ziehen und dort zu schauen ob ein Geigenbauer „ meine“ Geige hat?

    Es ist immer sinnvoll, so viele Geigen wie möglich auszuprobieren. Vorher würde ich vielleicht ein bißchen Geld ansparen (oder durch Nebenjobs verdienen), so dass Du auch teurere Instrumente ausprobieren kannst. Bei den Geigenbauern würde ich vorher anrufen und fragen, was sie da haben, Deine Klangvorstellung und die Preisspanne nennen und dann einen Termin zum Probespielen ausmachen.


    Vielleicht liegt die Traumgeige im Budget, aber sollte sie doch außerhalb liegen, würde ich mit dem Geigenbauer über eine Ratenzahlung des Restbetrags sprechen.


    Ein guter, zur Geige passender Bogen ist übrigens auch wichtig, sowohl für das Spielgefühl als auch für den Klang.