Amatus (Kopie)

  • Hallo zusammen,

    die Zweite der 8 Geigen

    Es handelt sich vermutlich um eine vogtländische Kopie. Die Schnecke ist fein ausgearbeitet. Die Geige muss vor 1917 sein, siehe handschriftlich Gravur.

    Der Gravur entnehme ich dass die Geige im ersten Weltkrieg das Feld durchzogen hat.

    Im Felde 1917/1918 Frankreich

  • Ich halte die Geige für nicht so Alt ich wäre eher bei 1960 oder später.

    Einritzen darf ja jeder was er möchte, aber dann wären auch die Ritze alt wären Sie stark verschmutzt.

    Hier sieht es so aus als einer gestern erst den Boden verunstaltet hat.

  • Die Geigen stammen von einer Musiklehrerin, denkbar ist alles.

    Wie ist die Geige einzuordnen, Meistergeige oder Manufakturgeige ?

  • Manufaktur und „Meister“ geht fliessend ineinander über. Wenn kein Meister feststellbar ist, ist allein die Qualität ausschlaggebend. Und die kann bei guten Manufakturgeigen höher sein als bei schlechten Meistergeigen.


    Der Zettel spricht ganz klar für eine Manufakturgeige um 1900-1920. Von der Qualität ist das schon recht gute Manufaktur, die haben damals um 1900 ja alle Kundensegmente bedienen wollen.


    Die kann durchaus mit „im Felde“ gewesen sein, zeitlich (Machart des Instrumentes) spricht nix dagegen. Das Einritzen kann aber durchaus deutlich später passiert sein.

  • Hallo Braaatsch, ich suche für meine Tochter eine vernünftige Geige, wie kann man die Geige einordnen, unteres Preissegment ?

    Gruß Joe

  • Ich halte die Geige für nicht so Alt. Die Dunklen Punkte an der Schnecke sehen Künstlich aus.

    Eine Abnutzung die für das Alter von 1920 spricht sehe ich nicht, erst recht nicht wenn eine Geigenlehrerin

    die Geige hatte und Sie auch gespielt wurde. Und spuren das Sie im Feldzug war halte ich für noch unwahrscheinlicher.

    Eine Fabrikgeige wo der Wert den Klang bestimmt. Es können 300€ oder aber auch 1500€ sein wenn der Klang stimmt.

    Aber wenn für die Tochter eine Geige gesucht wird spielt der Preis keine Rolle.

  • Da sind wir eben mal unterschiedlicher Meinung, Abalon. Es ist keine DDR-Produktion, und nicht jede Geige von 1910 muss aussehen wie aus dem Schlamm gezogen. Ob die Geige nun „im Felde“ war? Im Schützengraben sicher nicht. Aber im Offizierscasino? Oder später als Andenken an gemeinsame Kriegszeiten verschenkt?


    Für mich passt 1900-1920 ganz gut. Auch damals gab es schon künstliche Alterungsspuren, und ob die Musiklehrerin die gespielt hat oder die ein Erbe ihrer Familie, welches in der Vitrine gelegen hat war, wissen wir nicht.


    Qualität: Was die Geige damals gekostet hat, ist völlig egal, wenn es um das Spielen heute geht. Das ist schon ein vernünftiges Instrument. Entscheidend ist, ob sie JETZT gut klingt (bzw. mit einem guten Setup zum Klingen zu bringen ist!), und ob der Spieler mit ihr gut klarkommt. Manche Instrumente spielen sich einfacher, manche schwerer, der Eine kommt mit einem dickeren Hals besser klar, der Andere mit einem schlankeren. Der Eine will ein flacheres Griffbrett, der Andere ein gewölbteres. Der Eine mag laute Instrumente, der Andere eher leise. Der Eine mag einen klaren Ton, dem Anderen ist das zu steril- bla bla bla.....


    Kurz: Der Spieler entscheidet, ob ihm das Instrument liegt, und wer es gebaut hat und was drinsteht und wie alt es ist und was es irgendwann mal gekostet hat ist völlig egal, wenn es ums Spielen geht. Da muss die Kiste „funktionieren“. Und es spricht erstmal nix gegen diese Geige. Man sollte sie noch mal durchchecken lassen- halten die Wirbel, neue Saiten, Klangeinstellung... dann ist gegen die als alltagstaugliches Instrument nix zu sagen.

  • Guten Morgen ,

    Ich werde die Geige spielfertig machen lassen, mal sehen was meine Tochter dazu sagt und wie der Klang ist. Von diversen Geigen werde ich mich trennen müssen, ich kann nicht alle behalten. 😀😀😀

  • Ich weiß das immer die Möglichkeit besteht das eine Geige trotz hohem Alter aussehen können fast wie neu. Bei meiner Allgaier Geige um 1920 war es ja auch bis auf dem Riss im Holz. Aber Sie hatte Nutzungsspuren. Was mir bei dieser Geige fehlt. Ist aber auch nicht so wichtig, Sie wird ja beim Geigenbauer aufgearbeitet, dann kann uns Hunter ja berichten.