Mathias Klotz Geige

  • Noch zwei diffizile Aspekte: ich habe eine Zeichnung von dem Röntgenbild angefertigt. Nicht von sagittal, das ist nichts geworden. Aber von dorsal: man sieht, dass der Nagel am Zargenrand von innen her aufhört. D.h. Der Nagel dringt nicht in den Hals ein trägt also funktional zum halt nix bei? !!


    ...

    Könnte es sein, dass der Nagel ursprünglich doch bis in den Hals hinein ging, da er ja ein ganzes Stück rausschaut? Und man kann von außen ja nicht sehen, ob der Hals nicht doch ein bißchen in den Oberklotz eingearbeitet ist. Dazu müsste man die Geige öffnen. Im jetzigen Zustand mit dem rausgerutschten Nagel dürfte sie nicht spielbar sein. Ich kann mir gut vorstellen, dass der Nagel Nebengeräusche verursacht.


    Super Ausführungen, Chiocciola!

  • Wenn das der Orginal-Oberklotz ist und der Nagel in dem vielleicht schon 250 Jahre alten Hals auch nur für 20 Jahre eingedrungen wäre würde man da nicht auf dem Röntgenbild Metallabriebspuren im Hals finden?


    Aber Du hast recht man muss das Ding aufmachen und die Konstruktion um den Oberklotz anschauen.


    Das Griffbrett ist übrigens nich wie sonst üblich leicht konvex sondern konkav. Man könnte sie gar nicht so leicht Spiel fertig einrichten wie das vielleicht aussieht.



    @Hunter, Du hörst doch sicher zu? Könntest du nicht das Röntgenbild einstellen?😉.


    Das Bild von mir ist aus einer Doktorarbeit von einem anderen Nagel.

  • Für mich ist die „Sache mit dem Nagel“ immer noch unbegreiflich. Die Geigenbauer haben so fein gearbeitet.
    Alles säuberlich geklebt. Für alles eine ideale Lösung gefunden. Und dann klopfen sie in dieses filigrane leichte

    Wunderwerk einen Nagel hinein. =O
    Einen Holzdübel hätte ich ja verstanden, mit Vorbohrung, exakt verleimt. Aber ein Metall-Nagel?

  • Naja, es gibt deutlich mehr barocke Original- Geigenhälse ohne Nagel als mit Nagel. So ganz gängig war die Praxis schon damals nicht. Dass man davon abgekommen ist hat genau die von Euch aufgeführten Gründe.



    Nagelschmied war früher übrigens ein eigenständiger Beruf.

    Die metallurgische und historische Untersuchung des Nagels sowie die seiner Korrosionspuren im Holz wären hochinteressant.

    Vielleicht outet sich @JoeRu2021 alias @Hunter zu dem „Untersuchungsveto“?

    Er könnte doch z.B. Prof. Focht bitten dieses Thema zu klären? Aber er hat wohl doch andere Interessen als die reine Wahrheitsfindung.😇.

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    „Es geht um nichts als eine Nagel und doch um so viel mehr“

  • Naja, es gibt deutlich mehr barocke Original- Geigenhälse ohne Nagel als mit Nagel. So ganz gängig war die Praxis schon damals nicht.


    Ach, tatsächlich? Ich dachte, das war gängige Praxis, auch z.B. bei Stradivari, Guarneri und Stainer.

    Wer von denen hat ohne Nagel gearbeitet?

  • Die ganzen durchgesetzten Hälse (oder Stiefelhälse) sind nicht genagelt. Davon gab es eine Menge. Wenn der Halsansatz nicht in den Oberklotz eingearbeitet wird, reicht m.E. eine Leimung allein nicht aus, damit der Hals richtig hält. Da muss man dann mit einem Holzstift dübeln oder eben einen oder mehrere Nägel einschlagen.

  • Habe jetzt eine Weile gegoogelt. Alle Quellen sprechen von „in Italien 3 Nägel, in Deutschland 1 Nagel“,

    von Hälsen ohne Nägel keine Rede. Und natürlich auch nicht, dass die Mehrzahl der Hälse ohne Nägel befestigt war.

    Würde mich interessieren, wo das steht.

  • Chiocciola


    Wie kann man das Vertrauen so mißbrauchen. Ich rate jedem hier im Forum diesem Mitglied nichts anzuvertrauen.

    Sich mit Bildern von fremdem Eigentum zu profilieren ist einfach nur charakterlos