Mathias Klotz Geige

  • ??? In seinen Beiträge fehlten immer wichtige Informationen. Auch hartnäckiges Nachfragen brachte oftmals nicht mehr Klarheit. Mit offenen Karten spielen, sieht anders aus.

    ...schon richtig. Und was Braaatsch schreibt es auch richtig. Aber positiv ist, @Hunter hat diese Violine gebracht und er hat in relativ kurzer Zeit diese vielen Geigenbauer abgearbeitet. (Die sich untereinander zum Teil kennen). Das kostet Kraft, Zeit und Geld.


    Er hat vielleicht nicht alles kommuniziert. Ich habe die Lemböck ja nur gemacht um das Vertrauen zu bekommen die Klotz zu öffnen. Das hat nicht geklappt, auch ich habe die Klotz nur 2 Stunden in der Hand gehabt und habe während dessen immer Hunter kommuniziert was ich sehe ( glaubte zu sehen😉). Und dann hatte ich die Violine nie wieder.


    Ich habe dann nur noch Bilder gesehen mit „Beratungswünschen“. Und die Bilder sind vielleicht auch selektiv.


    Aber ich habe viel gelernt an diesem Fall. Vor allem die Information über den Gutachteraustausch. Offensichtlich haben diese schon unterschiedliche Meinung zu der Sache. Sache mit dem Totalschaden zum Beispiel. Ich glaube, je nachdem, welche Sanierungsart, Restaurierungsvariante der Gutachter im Sinn hat ist es ein Totalschaden oder auch nicht. Für den Gutachter-Gläubigen ist das eine Desillusionierung.

    Später geht’s weiter😉

  • Wenn der Bassbalken der Klotz-Geige noch intakt ist, würde ich ihn erhalten.

    Belege hat die Geige in meiner Erinnerung gar keine. (Außer der weiße Streifen). Das Problem ist, ich sehe ein Bassbalkenriss links und rechts des Bassbalken anhand der Verbeizung. Diese Risse kommen daher, dass beim Ausschneiden Bassbalken etwas zu tief geschnitten wurde. An diesem Beispiel Bild (andere Geige) vom stehen gelassenen Bassbalken seht ihr was ich meine:


    Normalerweise nehme ich den Bassbalken ab, Verleime den Riss und bringe Belege auf. Der Busbalken wird dann über die Belege gestellt.

  • Ok, das wäre dann vermutlich ein Grund, den Bassbalken neu zu machen. Sonst kriegt man die Risse nicht ordentlich zu. Wenn der Bereich insgesamt zu dünn ist, würde ich ihn leicht füttern, statt Belege zu machen.

    Wenn man den "alten" Klang der Geige wiederherstellen will, würde ich den neuen Bassbalken genau so formen wie den alten. Ansonsten ihn nach den modernen Standards fertigen.

  • ... vielleicht war die fehlende Unterzarge und der doppelte Bassbalkenriss auch der Grund, dass der Corpus einer sehr alten (Klotz) Mittenwald Geige bei irgendeiner Geigenbauer Familie zwei Generationen unbearbeitet rum lag. Vor 80 oder 100 Jahren kam denn einer auf die zündende Idee sie mit einem genagelten Oberklotz und einem alten, furnierten, (Seltsamerweise konkaven) Griffbrett aufzuhübschen. Ein uralter Buchenhals fand auch noch seinen Abnehmer.😉


    Dieses Zitat ( WilhelmGeigenbau.ch ) noch mal zur Erinnerung:



    „In den 1949 publizierten «Geigengeschichten» von Albert Berr finden wir lesenswerte Einblicke in diese Wild-West-Zeiten, als Oberitalien nach mehr oder weniger gut erhaltenen Meistergeigen abgesucht wurde. Die Vorbesitzer werden sich meist keine Vorstellung gemacht haben, welche Werte ihre alten Stücke in London, Stuttgart und Paris inzwischen darstellten, denn die Nachfrage nach den “Italienern”, den klassischen Meisterstücken, überstieg das Angebot bei weitem. Auch Beschädigtes wurde zu Geld gemacht, einige Werkstätten nahmen regelmässig alte Instrumente auseinander, ergänzten sie mit neuen Teilen und ordneten sie gefragten Meistern zu. Bekannt für solche Stückelarbeiten sind Emil Züst (1864 -1946) in Zürich3, Leandro Bisiach (1864 -1945) in Mailand, die Voller Brothers4 in London, um nur drei von vielen zu nennen.“


    ......“Etiketten-Tausch

    Zentrales Betrugselement waren die Etiketten: Laien gehen davon aus, dass sie den Erbauer des Instruments nennen. Aber Etiketten können auch nur Hinweis sein auf ein gestalterisches Vorbild, zudem leicht getauscht werden.

    Schon lange vor dem Krieg wurden in den Werkstätten von Geigenbauern und Händlern Etiketten herausgelöst und neue Etiketten eingeleimt. Wenn Instrumente geöffnet waren, war es ein Leichtes, die mit Warmleim befestigten Zettel herauszulösen. Mit etwas Geschick ist diese Operation sogar durch das f-Loch zu bewerkstelligen.

    Aus einer schriftlichen Aussage von Henry Werro entnehmen wir, wie schnell dies gehen konnte:

    «wichtige Bemerkung Das O e f f n e n einer Geige dauert nur Minuten.

    Das L ö s e n einer Etikette maximal eine halbe Stunde, inklusiv

    Das E i n k l e b e n von einem oder zwei anderen Zetteln.»“......



    Deshalb wollte @Hunter auch das Öffnen der Violine unbedingt verhindern. Vielleicht hat einer der acht Gutachter (Oder waren es neun😉?) doch etwas gesehen was die andern nicht finden konnten?


    Aber vielleicht kam alles auch ganz anders…😂🤣😂🤣

  • Mal ganz ehrlich ich finde dieses Klotz Thema mitlerweile als ausgelutscht.

    Die Geige ist ist nicht das als was Sie verkauft werden und es wurden zu Thema schon alles gesagt.

    Vielleicht in teilen echt der Rest hinzu gefügt. Der Wert eher gering.

    Dabei sollten wir es belassen.

  • Ach Abalon, lass doch die, die wollen, da noch ein bisschen herumschreiben. Ich fand und finde die Geschichte interessant.


    Nein, die Geige ist nicht (mehr) das, als was sie irgendwann mal verkauft wurde. Zum Zeitpunkt der alten Anzeige war sie das aber vielleicht noch, das ist das, worauf Chiocchola vielleicht hinaus will.


    Angenommen, 1920 oder so kauft jemand diese Geige, und da war sie noch vollständig (also das, als was sie verkauft wurde). In gutem Glauben gibt er sie zur Reparatur. Der Geigenbauer ist aber so ein Schwindler, und erzählt dem naiven Besitzer, was alles gemacht und repariert und ersetzt werden muss. Der Kunde bekommt das „ausgeschlachtete“ und ersetzte Instrument zurück, und bezahlt vielleicht noch ordentlich Geld dafür.


    Seine Erben lassen den Haushalt auflösen, und die Geige kommt über wie viele Stationen auch immer zum Threadersteller. Ich erinner mich nicht mehr genau, aber ich meine gelesen zu haben, dass er für Geigen nicht mehr als 150 Euro bezahlt. Also ein lächerlicher Betrag.


    Nun geht die „Schatzjagd“ los- hier in mehreren Threads verteilt nachzulesen. Eine wunderbare Geschichte von Hoffnung auf das „Geschäft seines Lebens“, die sich jemand nicht nehmen lassen will, und der mit jedem Zweifel immer nur mehr davon überzeugt ist, dass alle ihn über den Tisch ziehen wollen. Eine Geschichte mit vielen Facetten, und wohl auch tatsächlich dem einen oder „Geigengauner“. Immer auf der Suche nach der Bestätigung, dass es doch nun wirklich, wirklich die echte Geige ist, und immer verbissener auf die Kommentare und Korrekturen reagierend. Völlig verständlich, denn das Glück, für so wenig Geld einen Schatz zu finden, dem jagen hier viele nach...


    Das ist doch eigentlich ein Stoff, aus dem Romane geschrieben werden... 😁