Bastlergeige (Konservatorium Musik / Joh. Bapt. Schweitzer)

  • Ich würde auch zuerst den Boden abnehmen. Die geöffnete Bodenfuge wird schwierig werden. Da scheint mir einiges an Spannung drin. Ich würde die Stelle von innen anfeuchten und dann mit passenden Zulagen unter Spannung trocknen lassen. Vielleicht gelingt es, die Delle wieder zurück zu bilden.

    Der erste Zettel könnte echt sein, sieht nach einem Manufakturnamen aus. Der Zettel dadrüber ist wohl von einem Witzbold durch das f-Loch eingeklebt worden.

    Wert der Geige ist eher gering. Im jetzigen Zustand unter 100Euro. Ein gutes Bastelobjekt.

  • Lieber Norbert V !

    Danke für Deine Antwort! :thumbup: Ich werde dann mit dem Boden beginnen. Denkst du, kann ich ein Gipsbett anfertigen? Diesmal aber von innen und dann könnte ich die Stelle der Delle abschleifen. Den angefeuchteten Boden könnte ich dann in diese Form pressen. Meinst Du, könnte es funktionieren? :/

  • Übrigens: Wie kann ich den oberen Zettel entfernen, damit der untere Zettel nicht beschädigt wird?

    (Sorry für die vielen Fragen! Ich will nichts falsch machen.)

    Was ich mir gedacht habe, dass es auch sein kann, dass der untere Zettel nur ein "Eigentümszettel" von einem ehmaligen Konservatorium ist. Oder?

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    Was ich mir gedacht habe, dass es auch sein kann, dass der untere Zettel nur ein "Eigentümszettel" von einem ehmaligen Konservatorium ist. Oder?

    Das kann sein, aber das siehst Du ja dann. Ich würde den oberen Zettel vorsichtig befeuchten, das ein bißchen einwirken lassen und dann versuchen, ihn abzuziehen. Den unteren Zettel möglichst nicht komplett mit feucht machen, damit er kleben bleibt. Aber sollte er sich auch mit ablösen, kleb ihn mit Hautleim einfach wieder ein.

  • Ich habe selber noch keine so verzogene Decke gehabt, als das ich ein Gipsbett gebraucht hätte. Kann da also nicht aus Erfahrung reden.

    Vor so einer Aufgabe würde ich erstmal meinen Möckel zu Rate ziehen.

    Den Zettel würde ich auch mit ganz vorsichtig feucht machen langsam ablösen.

  • ...einem zu breiten/langem Untersattel zutun hat. Als Erstes würde ich diesen rausnehmen, den Riss von aussen leimen und den Untersattel links und rechts ein wenig kürzen. Es sollte ein ganz dünner Spalt links und rechts zu sehen sein, wenn man ihn einsetzt.


    Es gibt Instrumente, die trotzdem immer unterm Saitenhalter „arbeiten“ und trotz schmalerem Untersattel reissen, damit muss man dann leben.



    Boden: Wenn sich das in die richtige Form zurückdrücken lässt, dann einfach von aussen leimen. Wenn nicht, kannst Du entweder was einsetzen und den Übergang ein bisschen schleifen, oder nimmst den Boden ab und machst das mit Blättchen etc.


    Wärme, Feuchte, Fön.... damit verziehst Du dir den ganzen Boden (und die Leimfuge geht auf....) Das ginge nur, wenn Du ein Gipsbett anfertigst, die Bodenhälften sauber trennst, nur die eine Stelle bearbeitest und das so passgenau kannst, dass Du am Ende alles wieder richtig zusammenbekommst.

  • Den Untersattel habe ich schon rausgenommen und werde etwas kürzer machen. Von außen werde ich ihn nicht zusammenleimen können, weil der Spalt etwas größer ist (siehe Bild).


    Den Boden konnte ich leider nicht in die richtige Form zurückdrücken. Ich habe den Boden abgenommen. Die Leimfuge war oben ca. 9 cm lang auf, nur der Oberklotz hat ihn etwas zusammengehalten. Ich werde wahrscheinlich ein Gipsbett anfertigen, mal schauen.


    Den Schweitzer-Zettel habe ich vorsichtig entfernt. Jetzt sieht man den "Original-Zettel". Meine Vermutung hat sich bewärt, er ist ein "Besitzerzettel". "Conservatorium / für Musik / Direction: H. Niemeyer, Frank, William Sturm. / Dortmund / Ostenhellweg 20."


    Der Bassbalken der Geige ist stehengelassen, aus der Decke herausgearbeitet. Ich überlege mir noch, ob ich ihn wechseln soll.


    Der Stimmstock hat die Decke ein bisschen eingedrückt. Kann ich diese Stelle etwas feucht machen (wie lange soll ich das Holz einweichen?) und mit Bügeleisen versuchen, ob die Stelle wieder gerade wird?