Anton Büttner Geige 1950

  • Grüße euch,


    noch eine zweite Geige: sehr gut erhaltene Violine von Anton Büttner, Augsburg aus dem Jahr 1950, mit Originalzettel: „Anton Büttner (Früher in Wien) Augsburg 1950″

    Büttner ist bekannt für seine perfekte Kopien, das Instrument ist als Kopie nach Paolo Maggini gearbeitet.


    Von Orchester Musiker als Drittgeige genutzt.


    Wollten Sie verkaufen, was wäre ein fairer Preis aus eurer Sicht, 6-8k?


    VG
    Adrian

  • Neben der Herkunft spielen Klang und Spielbarkeit eine grosse Rolle. Ich würde an Deiner Stelle mal einen Geigenbauer aufsuchen, und fragen, ob und für welchen Preis er die Geige ankaufen würde.


    So via Fotos und ohne das Instrument in der Hand zu haben ist eine Preisschätzung echt schwierig.

  • ...augenblicks ist das echt schwer. Die Leute sind in Kurzarbeit, die Wirtschaft auf Talfahrt, und viele Orchester wissen nicht wie es weitergeht.


    Da ist das generelle Interesse an preisintensiven Dingen eh im Keller, und an Musikinstrumenten erst recht.


    Kein Geigenbauer weiss, wie sich der Markt in den nächsten Monaten entwickelt, und viele kämpfen ums Überleben.

  • Braaatsch hat völlig recht. Insbesondere große Maggini-Modell-Nachbauten sind reine Antiquitäten, dieser Markt kannte vor Corona schon nur eine Richtung: nach unten. Traurig aber wahr. Wer mal versucht hat so eine Randeinlage hinzupfrimeln trifft das doppelt. Der Wert ist das eine Thema. Die Wirklichkeit ist anders und lautet: ehemals höchster Wert dividiert durch zwei. Und jetzt noch die letzte Null wegstreichen

    700-1000€ sind realistisch.

    Also lieber die Dividende runter gucken oder spielen;)

  • Ich habe auch etwas Bedenken bezüglich der Authentizität. Die Schnecke ist etwas lieblos und schnell „hingewurschtelt“, und eine „perfekte Maggini-Kopie“ hat eine Schneckenwindung mehr (das haben selbst die sächsischen Manufakturen hinbekommen!).


    Zettel und Erscheinungsbild passen eher nach Osteuropa, 90ger Jahre. Ich kenne ähnliche Instrumente, die klanglich recht gut sind. Aber eben eher die „gehobene Anateurliga“ bei 1500-2500 Euro. Heute halten da schon die Chinesen mit, das drückt die Preise weiter nach unten.

  • Auch in diesem Fall geht der Verkauf nur mit einer Wertbestätigung. Dazu würde ich den Herrn Fischer besuchen.

    Der die Arbeiten vergleichen kann. Auch eine nach Maggini gebaute Geige kann gut klingen.

    Und dann kann sich auch ein anderer Wert ergeben. Allerdings gab es einige Geigenbauer früher wie Heute die sich

    Geigen aus Osteuropa Liefern ließen und diese zuende eingerichtet und Lackiert haben um auch das Preiswertere segment zu bedienen.

  • Geigen größer 36,1 cm, das sind viele Maggini-Kopien (Weiß nicht warum, Maggini hatte eigentlich auch viele kleine Modelle) klingen oft auch nach tagelangem Einrichten,(Steg, Stimme, Saiten-Auswahl,) sehr speziell, für mich und schwerfällig.

    Deshalb achte ich bei Geigen darauf, dass sie nicht größer als 35,7 cm sind. (aber auch nicht kleiner.)


    Wer hat andere Erfahrungen und kennt vielleicht einen Trick beim Einrichten?


    Zum Thema Wert:

    Was nützt ein hoher Wert wenn er am Markt nicht zu erzielen ist?Wert- Gutachten und Expertisen für Geigen unter 10.000 € lohnen sich nach meiner bisherigen Erfahrung nicht.Beziehungsweise sie sind oft Gefälligkeitsleistungen eines Geigenbauers.

  • Meine erfahrungen sind etwas anderes. Ohne jeglichen Wert erzielt man in den meisten fällen keine 500€

    egal wie gut Sie klingt, weil es einem niemand glaubt.

    Mit einer Versicherungswert bescheinigung kommt oft die hälfte dabei raus.

    Manchmal auch ein bissschen weniger. Beispiel Geige mit Wert für Versicherungszwecke 3000€

    verkauft für 1300€. Ohne kommen tolle fragen wie ist die echt, gibt es Zettel, wer hat die gespielt.

    In welchem Orchester war die, ist es ein solo Instrument usw. Das kann man alles nicht beantworten und schon gibt es wenn überhaupt max 500€

    Daher zahle ich immer gerne 25€ für die Wertbescheinigung.