Herkunft dieser Geige

  • Servus zusammen,


    diese Geige habe ich Mitte der Neunziger von einem Kollegen bekommen, der sie wohl auf einem Flohmarkt in Hessen gekauft hat. Ich habe sie in einem erbärmlichen Zustand bekommen, Risse, Patina, Griffbrett aufgebogen etc. Mit Ihr habe ich meine ersten Gehversuche als Hobbygeigenbauer gemacht.....Leider damals noch ohne irgendwelche Fachkenntnisse. Ich hatte da noch mit Weissleim hantiert. Wie auch immer, ist sie aber klanglich sehr gut. Sehr resonant und in allen Tonlagen ein schönes Klangbild. Ich spiele sie als Hauptgeige im Orchester und im Duett. Auffällig ist das sehr kleine Plättchen am Boden, vielleicht ein Indiz auf eine bestimmten Geigenbauer. Auf dem Boden hat jemand was eingeritzt „Ehlgen“ und „Wissen“. Vermutlich einer der Besitzer. Was meint Ihr wo sie gebaut wurde?







  • ...Sachsen/Böhmen.


    Ich habe eine Bratsche, die hat genau das gleiche „halbe Plättchen“. Das hat nix mit einem bestimmten Geigenbauer zutun- da hat einfach das Holz nicht gereicht. So einen schönen Boden wollte man nicht ungenutzt lassen, da wurde dann eben einfach „angestückelt“.

  • Wobei in den Manufakturen oft soviel Erfahrung und Praxis für den jeweiligen Arbeitsschritt vorhanden war, das solche augenfälligen Ausreißer selten waren. Die Geigen mussten ja ansprechend Aussehen um schnell Käufer zu finden.

  • ...nicht unbedingt.


    Du kannst Beides argumentieren. Unter Zeitdruck ist auch bei einem Geübten das Messer schnell mal abgerutscht, und das „Angestückelte“ deklassiert das Instrument eh als „optische B-Ware“.


    Ein „Meister“ hat sein Handwerk auch so gründlich gelernt, dass ihm das -eigentlich!- nicht passieren sollte.


    Aber diese Diskussionen sind müssig, die Geige ist so wie sie ist, und klingt gut. Das ist die Hauptsache!

  • Ich sehe eine Schöne Geige. Die Wölbungen der Schnecke reichen bis ans ende im Wirbelkasten.

    Das Angesetzte stück sieht aus wie das Original. Mein Verdacht ist das der Hals rausgebrochen war und dabei das Zäpfchen beschädigt wurde.

    Bessere detail Bilder wären Hilfreich.

  • hier noch ein Detail und mal Im Vergleich mit einer Guarnerie Kopie. Schon interessant, dass hier der Halsverlauf so klein verläuft, was bestimmt nicht irgendeine Werkstatt so zufällig gebaut hat. Das Teilchen ist wohl angestückelt, wie es aussieht