Geige mit Potezial

  • So die Geige habe ich gereinigt. Beim Kauf war nur die Vorderseite zu sehen. Der rest reine Glückssache.

    Das Holz fühlt sich an wie ein Wachbrett so wellig. Die Jahresringe sind deutlich zu fühlen.

    Sowohl auf der Vorderseite als auch auf der Rückseite. Mein Verdacht es könnte beim Bau kein Altes abgelagertes Holz verwendet worden sein.

    An der Zarge fehlt ein kleines stück und am Boden sind zwei Wurmlöcher und ein kleiner Krater.

    Wie der in die Geige kommt ist mir ein Rätzel. Sie hat 4 Ecklötze und ist Innen mit schönen abgerundeten Riefchen versehen.

    Zettel oder ähnliches gibt es diesmal nicht. Die Zarge ist am Endknopf zweiteilig. Ich schließe Mittenwald aus.

    Alter würde ich aufgrund der Holzstruktur auf 1900 bis 1950 eingrenzen.

    Das war es dann aber auch schon. Wer mehr sieht immer her damit.

  • Du hast echt ein glückliches Händchen abalon :thumbup: Schöne Geige, schöne Hölzer, sehr hübsche Schnecke, insgesamt gut gearbeitet. Solche "Wurstränder" an der Decke hat die alte, sächsische 3/4-Geige meiner Oma auch. Aber zur Herkunft Deiner Geige traue ich mir trotzdem keine Aussage zu.


    Was mich nur wundert: Ist die Maserung am Boden extra so spiegelverkehrt gemacht? Also das Holz, das links hell ist, ist gegenüber auf der rechten Seite dunkel und umgekehrt. Das ist mir schon öfter bei Geigenrücken aufgefallen, und ich hielt es immer für einen "Fehler".

  • Es ist eine vollwertige 4/4 Geige die Mensur Beträgt 32,5 Der Korpus hat eine Länge von 35,8cm die Gesamt Läge ist 59,3cm.

    Ich hatte auch erst die vermutung aufgrund der Original Bilder. Aber es verzert etwas der Blick.

    Das mit der Flammung ist wirklich schön anzusehen auch auf der Zarge.

  • geigerlein: Nein, das ist kein Fehler. Die beiden Teile des Rückens sind aus dem gleichen Holzkeil, dieser wurde geteilt. Je nachdem wie man die dann zusammenleimt, entsteht der Musterverlauf.


    Herkunft: Ich tippe auf Sachsen, aber kein Manufakturinstrument bzw. wenn dann kleine Manufaktur bzw. „Werkstatt ohne grossen Namen“, deren Instrumente eben anonym irgendwo mit verkauft wurden.


    Alter: 1900-1920.


    Solches Holz kenne ich, eines meiner Celli ist auch so „geriffelt“. Schau mal mit dem Spiegel rein, ob es Eckklötze gibt und wie der Bassbalken so aussieht... Vielleicht bestätigt sich meine Vermutung zur Herkunft.

  • Braaatsch Ich habe Bilder von Ihnen gemacht. Sie hat vorne und hinten echte Eckklötze.

    Man sieht es auch an der Zargenspitze wo ein stück fehlt da scheint das helle Holz vom Klotz durch

    Mit den Nager spuren könnte hinkommen wenn man es genauer betrachtet.

    Wäre ich nicht drauf gekommen. Ich habe auch ein Bild vom Wirbelkasten gemacht.

    Vielleicht hilft das weiter.

  • Nach dem Reinigen hab ich auch ein gefallen an der Geige gefunden.

    Aber die Instandsetzung wird um die 600€ kosten. Da kann man nur hoffen das der Klang überzeugt.

    Ich selber werde hier nicht Handanlegen und es lieber meinen Lieben Geigenbauer überlassen.

    Zur Zeit muss aber auch ich wegen Corona etwas kürzer treten so das die Geige etwas Geduld haben muss.

    Ich erwarte in den nächsten Wochen meine Dr. Stelzner Geige zurück und das wird einiges kosten.

    Aber es ist Intressant und auch bei dieser Geige bin ich vom Klopfen her Optimistisch.