Cello kaufen - wie angehen?

  • Wenn Ihr euch da was aus China kommen lasst, landet das meistens über EMS bei der GDSK. Das klingt erstmal ungewohnt, aber diese Firma wickelt das Zollgeschäft ab. Du kannst auch selber verzollen, hab ich früher gemacht. Aber inzwischen bezahle ich lieber die knapp 30 Euro (+Zoll und Steuern) an die GDSK und krieg das an die Haustür geliefert, als mich da selber hinzusetzen und Zollkataloge zu wälzen.


    Du musst grob 25% Einfuhrkosten rechnen.

  • Ich denke die von Braaatsch vorgeschlagene vorgehensweise ist wirklich eine Überlegung wert.

    Man hat dann erstmal ein gutes Instrument und verschaft sich Zeit um nach dem Cello zu suchen

    was einem dann auch wirklich gefällt. Es braucht eben Zeit und auch etwas Glück ein bezahlbares und sehr gutes Cello zu finden.

    Und wenn man es gefunden hat, hat das Yata Cello immer einen Guten Wert den man zurück herhält.

  • ...ja, es braucht Zeit, Glück und etwas Erfahrung kann auch nicht schaden...! Solange ist ein Yita-Cello auch völlig ausreichend. Man sollte sich bei diesem Anbieter vor allem bei den "Best Model"-Modellen umschauen. Ich will hier keine Werbung machen, es gibt da ganz sicher auch andere Anbieter, aber dieser hat sehr gut Bewertungen und die YouTube-Aufnahmen der Instrumente waren ganz gut.


    Vielleicht schaut Ihr Euch auch mal beim Violin Music Store Mainz um, die haben online eine Seite, aber verkaufen auch Celli über Ebay. Diese Instrumente stammen aus Rumänien, und ihr könnt die im Laden antesten. Das ist ein seriöses Musikhaus, also kein windiger Händler. Sie importieren direkt aus den Werkstätten in Rumänien, preislich sind sie natürlich höher als die Yitamusic-Instrumente, dafür könnt Ihr die Celli anspielen und das Risiko ist geringer (Rücknahme, Garantien etc.).


    Gutes habe ich auch über Arc Verona gehört, auch hier bei Geige 24 kannst Du dich umschauen... also, es gibt viele Anbieter.


    Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist augenblicks bei den chinesischen Instrumenten noch etwas besser, und sehr viele Celli stammen von dort. Gern werden auch Rohlinge importiert, hier lackiert und spielfertig gemacht, und erhalten dann den Zettel der hiesigen Geigenbauwerkstatt. Nur hier werden sie natürlich teurer verkauft, der Händler will auch von etwas leben- dafür gibt er Dir Garantie und die Möglichkeit zum Probespiel.




    Also, ich rate zu 2 Möglichkeiten:

    1. Yitamusic-Cello (oder ähnlicher Anbieter) als Übergangslösung (wobei sehr viele Spieler zumindest laut Bewertungen sehr zufrieden sind, und für Amateur-Orchester völlig ausreichend) und dann Sparen auf DAS Meistercello bzw. abwarten was sich privat entwickelt, je nachdem was evtl. berufliche Ziele etc. sind

    2. hiesige Händler und einfach mehr Geld in die Hand nehmen, Probespielen und wirklich beim Händler oder Geigenbauer kaufen. Bei Letzterem gibt es vielleicht auch eine Möglichkeit der Inzahlungnahme, wenn man später bei ihm ein höhenwertiges Instrument kauft.


    Ich habe bisher insgesamt 11 Celli auf dem Privatmarkt gekauft (und viele wieder verkauft...), und 6 Instrumente aus China importiert. Dazu früher noch Geigen, Bratschen etc. von Privat. Es ist ein jahrelanges Hobby mit so einigen Verlusten... :) Aber ich würde sagen, ich weiss, was auf dem Privatmarkt los ist ;) Es gibt sie noch, die Schnäppchen, aber man muss wirklich Ahnung haben, und sich nicht von den teilweise aggressiven Händerbanden, die sich als Privatverkäufer tarnen, ins Bockshorn jagen lassen. Man muss die Verarbeitung erkennen, die Schwachstellen (hat jedes Instrument...), die Herkunft/das Alter (echt oder "Kopie"), den Zustand/ notwendiger Reparaturaufwand und deren ungefähre Kosten sowie ggf. Wertminderung. Und da sind wir noch nicht beim Probespiel ;) Kurz: Das ist ein faszinierendes Hobby, in die Welt der Musikinstrumente einzutauchen, und es macht Spass, "das richtige Cello zu jagen".


    Aber es geht nicht schnell, es kostet Zeit (eher in Jahren zu rechnen...), und man muss wissen, ob man das will. Wenn ja- dann erstmal ein preiswertes brauchbares Cello kaufen und sich mit den Grundzügen des Geigenbaus/ der Celloanatomie vertraut machen. Wenn nein, dann "gleich etwas Richtiges vom seriösen Profihändler" kaufen, und das Thema ist durch.

  • ....im Übrigen ist ein preiswertes Zweitcello im Hause sehr praktisch. Das nimmt man dann mit zu Oma Erika, um ihr ein Geburtstagsständchen zu spielen, ind die Fussgängerzone, um das Taschengeld aufbessern, zur Orchesterprobe (weil da sowieso immer irgendeiner drüberfliegt) und wenn das gute Cello mal zum Check zum Geigenbauer muss, kann man da drauf üben.

  • Ach ja, und noch etwas: Der Boooogen!!!! Da solltet Ihr auch ein gutes Budget einplanen. Ein guter Bogen tut jedem Instrument (egal wie billig) gut, und vor allem dem Spieler und seinem Lernfortschritt. Ein guter Bogen kann ein richtiger "Lehrmeister" sein.

  • Ich habe damals gleich einen Bogen bei Yitamusic mitbestellt. Kostet dann keinen Extra-Versand

    und selbst die Zollgebühr musste ich dafür nicht zahlen (hatte nur die Rechnung für die Geige dabei)

    Der günstige (Geigen-)Bogen von Yitamusic ist mein Lieblings-Bogen geworden. :)

  • Der Zufall wollte es, dass wir ein preiswertes "Zweitcello" privat ausleihen können. Kostenlos und unbefristet, damit ist der China-Eigenimport raus. Das Instrument ist stimm- und spielbar, wir werden in einen neuen Satz Saiten investieren. Der Bogen ist zumindest mal ok - da er mir nicht gehört, würde ich hier aber keine größere Summe reinstecken wollen. So ist erstmal der Zeitdruck bei der Suche raus. Parallel haben sich über private Verbindungen mindestens zwei höherwertigere Instrumente aufgetan, die zum Verkauf stehen. Da können wir uns dann in Ruhe durchprobieren.