Geigensammlung Nr. 1

  • Ja Moin!


    Ich lese hier schon einige Zeit sehr interessiert mit und da fiel mir doch

    plötzlich ein, dass ich auch was beizutragen hätte.

    Und zwar habe ich hier eine Sammlung von 14 Geigen, die über unterschiedliche Wege

    zu mir gekommen sind - eine habe ich bekommen als ich

    mit 14 erfolglos versuchte das Geigespielen zu erlernen

    ("hör mal, der Herr vom Schulorchester sagte, dass du bitte nicht nochmal kommen sollst")

    12 sind Erbstücke und eine der schönsten habe ich quasi aus dem Müll gerettet.


    Ich habe nun von der Thematik leider nur maximal Halbwissen

    deshalb wollte ich hier mal nach und nach ein paar davon vorstellen und

    gucken, ob vielleicht jemand was dazu sagen kann.

    Die meisten kamen so zu uns:

    "hier, hab ich 1996 für 30 Mark gekauft. vielleicht kann man die noch reparieren"

    aber wer weiß, vielleicht ist ja doch was interessantes dabei!

    :)


    Ich fange mal mit der Nummer 3 an.


    Der Zettel sagt "Guiseppe Amo", der Hals ist aus dem Korpus herausgebrochen

    aber sonst geht's ihr gut. Über die Herkunft ist gar nichts bekannt.


    Grüße

    Jan




  • Hallo Jan, Willkommen im Forum.

    Dem Zettel würde ich keine Bedeutung beimessen. Die Geige sieht nach einer vogtländischen Manufakturarbeit aus. Modell Stradivari.

    Soweit ich das auf dem Handy erkennen kann, sind gute Hölzer verwendet worden. Der Klang könnte ganz passabel sein. Leider wird eine Reparatur beim Geigenbauer wohl nicht rentabel sein, aber für einen etwas geübteren Laiengeigenbauer wäre das eine schöne Aufgabe.

    Der Hals scheint nicht herausgebrochen zu sein, sondern da ist ein Sägeschnitt zu sehen. Jemand hat auch schon mal das Griffbrett mit einem Keil unterlegt.

  • Vogtland würde ich ausnahmsweise mal eher skeptisch sehen. Weder die Schnecke, noch die Form der Ecken, noch die Kehlung der Decke passt zu sächsisch/böhmischer Manufaktur.


    Ich halte die Geige durchaus für eine individuelle Arbeit, sehe den Zettel aber auch skeptisch. Meiner Meinung nach würde es sich lohnen, die Geige wieder flottzumachen.

  • Meiner Meinung nach würde es sich lohnen, die Geige wieder flottzumachen.

    Die ist tatsächlich in der engeren Auswahl. Drei bis vier der Geigen würde ich gerne herrichten lassen

    und da wäre es mir auch egal ob das wirtschaftlich sinnvoll ist. Große Gewinne erhoffe ich mir da sowieso nicht.

    Und wer weiß, vielleicht fange ich ja doch nochmal an und nehme ein paar Stunden Unterricht...

  • Ich finde die Geige auch sehr schön. Sie wurde vermutlich vor 1880 gebaut, wegen der angeschäfteten Schnecke.


    Wenn Du sie zum Geigenbauer bringst, würde mich interessieren, ob es hält, wenn man den Hals an der Schnittstelle einfach wieder klebt, oder ob man noch einen Holzstift oder Nagel quer zur Leimstelle setzt. An der Stelle wirkt ja schon eine ordentliche Zugkraft.