interessante Geige

  • ich habe mir vor kurzem diese Geige am Trödel in St. Pölten für sagenhafte 20€ gekauft.

    Es dürfte wohl eine Manufakturgeige aus Sachsen sein.

    Auffallend an ihr ist, dass sie mal sehr professionell repariert worden ist. Ein kapitaler Stimmstockriss auf der Decke wurde bestens versiegelt, sowie einige Wurmlöcher am Boden.

    Auch wurde sie mal neu überlackiert, ohne aber vorher den alten Lack abzubeizen. Das erzeugt einen unglaublich coolen Effekt.

    Warum sie aufgegeben wurde, dazu habe ich keine Informationen

  • Wirklich ein Schnäppchen! Bin gespannt, wie sie klingt.


    Eine Sache wundert mich bei den Schnecken immer: Bei den (sächsischen?) Geigen ist es oft so, dass die doppelte Aushöhlung von Schnecke und hinterem Wirbelkasten nicht bis ganz hinten an den vorderen Wirbelkastenteil heranreicht, sondern bei 6 oder 7 Uhr aufhört. Ist das ein Indiz für eine "billige" Geige, bzw. kann man andersherum davon ausgehen, dass bei (sächsischen?) Meistergeigen die Aushöhlung immer bis zum Wirbelkasten geht?


    Klanglich sind alle meine Instrumente mit so einer Schnecke bisher gut bis sehr gut gewesen.

  • geigerlein Ich kann der Beschreibung leider nicht ganz folgen. Von "die doppelte Aushöhlung von Schnecke und hinterem Wirbelkasten nicht bis ganz hinten an den vorderen Wirbelkastenteil heranreicht, sondern bei 6 oder 7 Uhr aufhört" habe ich kein Wort verstanden, außer "Schnecke" und "Wirbelkasten".

    Habt Ihr vielleicht mal eine Zeichnung für einen Ignoramus? ;)

  • Die Stelle zwischen der (äußeren) Rundung der Schnecke und dem Wirbelkasten, dort, wo es „eng“ wird

    und man mit dem Beitel beim Schnecke stechen nicht mehr richtig hin kommt. Oh ich fürchte, das ist

    jetzt wieder nicht verständlich .... also die Ecke, wo die Schnur bei aufgehängten Geigen drinhängt. :)

  • Da gibt es verschiedenen Bezeichnungen...


    Nein, das ist kein richtuges Herz, genauso wie das „Maul“ kein Maul ist. Die beiden Kehlungen der Schnecke (also die „Rinnen“, die parallel über den Wirbelkasten und den Schneckenkopf laufen, enden unterhalb der Schnecke. Entweder sie sind bis zum Ende (also dort, wo „der Faden drinhängt“) gestochen, oder enden schon eher.


    Bei vielen Sachsengeigen enden sie schon eher, und das sieht dann wie UU aus. Entfernt erinnert das an die obere Häjfte eines gezeichneten Herzens, 💓, daher „Sachsenherz“ als scherzhafte Bezeichnung.

  • Echt? Ich dachte immer, mit Sachsenherz würde man das untere, hintere Ende des Wirbelkastens bezeichnen, wenn die Kehlung an der Mittellinie nicht bis ganz nach unten geht, sondern auch u-förmig aufhört, so dass man an der Stelle ein umgedrehtes Herz sehen kann.



    Womöglich gibt es sogar zwei Sachsenherzen?