Geige aus Nachlass, was ist sie wert, wer hat sie gebaut und wo kann ich sie verkaufen?

  • Hallo liebes Forum,


    ich habe mich hier angemeldet da ich zwei Geigen und zwei Bögen aus einem Nachlass bekommen habe und diese nun gern verkaufen möchte.

    Eine Geige sowie ein Bogen nun mal in Form von Fotos im Anhang :)


    Wir haben einen Geigenbauer gefragt nach Wert und Herkunft.

    Bei der Geige soll es sich wohl um eine aus dem Vogtland oder Erzgebirge handeln, um 1900 gebaut. Er schätzt diese auf 4000-5000€. Sie sei allerdings nicht sehr beliebt?!

    Bei dem Bogen konnte er nur den gleichen Wert, also 4000-5000€ nennen.

    Ich habe leider überhaupt keine Ahnung, weshalb ich gern euch Profis fragen wollte.

    Der Besitzer war sein ganzes Leben als Berufsmusiker tätig.


    Vielleicht könnt ihr mir helfen.


    Geige 2 sowie Bogen 2 befinden sich in der Aufarbeitung. Dazu sicher später auch ein Thread.

  • Es kann durchaus sein, dass der Bogen mehr wert ist als die Geige.

    Die Geige ist in diesem Zustand wohl nicht in einem professionellen Orchester gespielt worden.

    Allerdings müssten hier nähere Angaben gemacht werden, wie der Geigenbauer zu seiner Einschätzung des Bogens kommt.

    Ohne konkrete Zuschreibung (alleine aus den Bildern läßt sich das leider nicht herleiten) und Expertise werden für den Bogen sicher keine 4000-5000 EUR zu erzielen sein.

  • Ich finde hier sollte man den Geigenbauer vertrauen. Er wird genug Erfahrung haben das richtige an Preis festzusetzen. Allerdings wäre es Intressant ob er auch für diesen Preis anlaufen würde. Wenn nicht sind die Preisvorstellungen mit Vorsicht zu genießen.

  • Deine Bilder sind vielleicht künstlerisch wertvoll, aber leider zur Beurteilung nicht geeignet. Wunderbar weichgezeichnet verschwinden alle Details, die schönen Perspektiven verzerren alle Proportionen... ;)


    Wie Abalon schon sagte: Allein der Ankaufspreis zählt für Dich als Verkäufer. Das Urteil in Natura- und da sollte man ruhig mehrere Geigenbauer aufsuchen- kann eine Fotobewertung selten ersetzen. Da bei einem Musikinstrument der Klang wichtig ist, ist dieser auch wertbestimmend. Faktoren wie Alter, Erbauer (Wert als Kunstwerk/Antiquität) spielen allerdings auch eine Rolle.

  • Vielen Dank, wenn ihr mir sagt was genau ich dazu fotografieren soll, dann kann ich diese Fotos gern hochladen.


    Meine Familie hat scheinbar schon für die Schätzung durch den Geigenbauer 60€ zahlen müssen. Für ein detaillierteres Gutachten haben sie einen Preis von mehreren hundert Euro genannt bekommen.

    Ich war leider selbst nicht dabei.

    Kann auch nicht einschätzen ob es sich lohnt dort noch viel Geld zu investieren.

  • Hmm, das klingt mir nicht allzu seriös.


    4-5000 Euro für eine „namenlose“ Sachsengeige? Das ist nur bei sehr gutem Klang erzielbar.


    4-5000 Euro für einen ungestempelten Bogen unklarer Urheberschaft? Never ever, sorry. Da müsste man dem schon einem Meister oder zumindest einer Herkunftsregion/Zeit/Familie recht präzise zuordnen können.


    Hat der Geigenbauer probegespielt? Geige und Bogen?


    Gutachten: Schriftliche Gutachten kosten etwas. Meist wird -sowohl bei schriftlichen als auch mündlichen „Gutachten“- der Versicherungswert genannt, also ein bisschen ein „Apothekenpreis“. Der Preis, der bei einem Geigenbauer für ein solches Instrument eher „höchstens“ als „mindestens“ anzusetzen ist. Sprich: Steuern, Gewinnspanne etc. muss man schon mal abziehen, und auch mit einberechnen, dass ein Geigenbauer Garantie, Service, Einstellungen/Anpassungen und Gewährleistung anbietet.


    Insofern, reines Bauchgefühl ohne Klangeinschätzung: Geige zwischen 800-2500 Euro, Bogen 500-1000 Euro. Das alles im Privatverkauf.


    Wie gesagt, geht mal zu anderen Geigenbauern und fragt mal unverbindlich nach Ankaufspreisen....


    Ich hatte mal eine Geige, geschätzt auf 4000 Euro (von namhaftem Geigengutachter, schriftlich!), Vogtland Mitte 19. Jahrhundert, guter Klang. Vorbesitzer hat sie für 1500 gekauft, ich hab sie für 800 gekauft, und für 1000 verkauft. Der Geigenbauer, bei dem ich war, wollte sie gar nicht erst ankaufen...