Herkunft meiner Geige

  • Elfenbein und Knochen sind manchmal nicht einfach zu unterscheiden. Ich bin schon Antiquitätenhändlern begegnet, die das nicht konnten.


    Es ist auch relativ egal, solange Du keine Flugreisen machst und irgendeinem übermässig pingeligen Zollbeamten begegnest, dem Du dann erklären musst, ob das Elfenbein oder Knochen ist. Hierzulande sind die da eigentlich relaxt, in anderen Ländern manchmal nicht.


    Im Übrigen waren Sättel aus Knochen im Gitarrenbau lange üblich (t.w. bis heute), und ich hatte mal eine böhmische Bratsche die auch einen Knochensattel hatte. Es gab natürlich früher auch Elfenbeinsättel.


  • Solche punktförmige Strukturen kann Elfenbein zwar gekegentlich auch haben (Innenseite des Zahns), aber an dieser Stelle wäre das Elfenbein dann nicht dick genug, damit so ein Sattel geschnitten werden kann.


    Auch die kleinen Löcher an der Kante sehen sehr nach Löcher für Blutgefässe aus, wie sie für Knochen und in Spongiosanähe ganz typisch sind.


    Aber Fotos können immer täuschen, wenn mans im Original sieht ist es vielleicht ganz anders.

  • So, Ihr Spongiosa und Compacta - ich hab mal geputzt, geölt und lackiert. Hab drauf geachtet, dass die Struktur des Holzes fühlbar bleibt und auch Teile des alten Lackes erhalten. Bin ganz zufrieden.


    Ich denke, ich habe bestimmt 50 Jahre rausgeholt mit meinem Einsatz - ich würde Sie jetzt auf Anfang 19. Jahrhundert schätzen, oder? 😉


    Ps.: Dieser Schellack ist ein Teufelszeug, war nicht einfach den sauber drauf zu bokommen... 😅

  • Warum soll die Geige jetzt älter aussehen? Sie ist jetzt eben überlackiert, und glitzert vor sich hin- antiker wirkt sie auf mich nicht.


    Letztendlich war bei dem Lack eh nix mehr zu retten- da hätte es einen wirklich guten Restaurator gebraucht. So sieht sie ja wieder ganz gut aus.