Erbstück

  • Hallo,
    habe diese Geige nach dem Tod meines Vaters erhalten. Das Einzige, was ich weiß (von meiner lange verstorbenen Großmutter) ist, dass die Geige von einem meiner Ur-Ur-Großväter gespielt wurde (er verdiente sich wohl teilweise seinen Lebensunterhalt damit). Ansonsten sind wir keine Musiker-Familie, deshalb habe ich auch gar keine Ahnung von der Materie. Deshalb wäre es nett, wenn mir jemand eine kleine erste Einschätzung über Herkunft und Wert sowie eine Empfehlung über das weitere Vorgehen geben könnte.


    Vielen Dank im Voraus


    Dietmar

  • Ist eine ganz schöne Geige um 1900 so etwa. Der Lack und sonstige Zustand sieht soweit gut aus,
    mit etwas reinigen und einrichten (Steg, Saiten) ist die wieder einsatzbereit.
    Der Sattel sieht etwas komisch aus, müsste man noch klären, und ob der Stimmstock steht (kleines
    Hölzchen zwischen Decke und Boden, sieht man durch das rechte F-Loch...)


    Hergerichtet wird ein Geigenbauer je nach Klang um die 1000,- EUR dafür verlangen. Also mein Rat:
    Wenn du jemanden kennst, der eine Geige braucht, soll er sich die herrichten lassen. Ansonsten
    mal bei einem Geigenbauer fragen, ob er Interesse hat (Könnte ich mir bei dem gefälligen Lack schon
    vorstellen), wenn du 300 EUR bekommst dann wäre das in Ordnung.
    Bei ebay wird in dem Zustand eher weniger dabei rumkommen.


    Oder wenn du Zeit hast, erst einmal bei Kleinanzeigen reinstellen für VB 350 EUR auf Abholung/Besichtigung.
    Oder herrichten lassen und versuchen, teurer zu verkaufen, das wird aber eher schwierig.

  • Wie schaut es aus mir einem Zettel in der Geige und wie sieht der Bogen aus. Sollte es wirklich aus Ur Ur Großvaterszeit stammen
    wäre 19Hundert oder eher Plausibel. Mir fehlen ein wenig die Altersbedingten Gebrauchsspuren wenn die Geige doch viel gespielt wurde um damit Geld zu verdienen.

  • Diese intensiven Farben kamen erst ab 1900 in Markneukirchen auf, und wurden ab 1910/20 modern. In diesen Zeitraum würde ich due Geige einordnen.


    Familiengeschichten werden umso legendenhafter, je länger der Urahne tot ist. Wenn man pro Generation 20-25 Jahre rechnet, wäre der Ur-Ur-Grossvater um 1890/1900 geboren. Dann hätte er als junger Erwachsener die Geige zum Broterwerb gekauft, 1910/20 passt also.