Alter Geigenkasten mit Inhalt

  • Hier abschließend was aus der Geige geworden ist. Nachdem ich die Geige eine weile gequelt haben, kam ein wunderbarer tragender Klang zum vorschein. Wenn ich diese Geige gespielt habe schwingen alle Geigen im Keller mit. Ich habe auf einen Ordentlichen gewinn verzichtet und die Geige mein Töchterchen angeboten. Die Trennung von Ihrer alten Geigen die klanglich schon alles in der Musikschule Topte viel Ihr nicht leicht. Aber schließlich hat der Klang und der Tragende Ton überzeugt. Nur muss sie sich ein wenig umgewöhnen da die Mensur nicht ganz stimmt. Also 2mm tiefer greifen. Vielleich lasse ich das später einmal ändern. Oder sollte ich die Mensur von 32,5 verkürzen auf 32,2 den Steg und Stimme, in Richtung Griffbrett verschieben. Leidet der Klang dann darunter.

  • Zunächst einmal Gratulation zu diesem schönen Instrument und der Entscheidung, es in der Familie zu lassen.


    Ich habe 2 Geigen desselben Geigenbauers, gleiches Jahr und gleiches Modell. Aus unerfindlichen Gründen ist bei einer die Mensur etwas kürzer.
    Die eine Geige nutze ich für Kammermusik, die andere im Orchester ( alles im Amateurbereich) Der Wechsel macht intonationsmäßig nichts aus. Letztlich muss man sich sowieso aufs Gehör verlassen.
    Nach 10 min Einspielen bin mit dem jeweiligen Instrument "Im Reinen". Da beide Instrumente für mich klanglich optimal eingestellt sind, will ich da gar nichts ändern.


    Ich kann mich täuschen, aber mir scheint, dass die Kerben der F-Löscher bei Deiner Geige nicht ganz auf gleiche Höhe sind und die Stegposition am linken F-Loch orientiert ist.
    Von daher wäre es nicht ganz abwegig zunächst Steg und ggf. Stimme ein klein wenig, maximal bis zur rechten F-Lochkerbe in Richtung Griffbrett zu verschieben.

  • Das mit den F Löchern ist Richtig die liegen nicht auf gleicher höhe. Es
    ist jetzt eher so ein mittelmaß um die mensur zu erreichen. Würde man
    den Steg passend zum rechten F loch stellen wäre die Mensur einer 7/8
    Geige. Vielleicht war es ja so gewollt. Aber das ist alles spekulation.
    Es kann auch einfach sein das sich der Geigenbauer vor 100 Jahren nach
    seiner Weinprobe vertan hat. Nur ist es so, das sich ja die Halsmensur
    mit 13,2cm und die Deckenmensur mit 19,2 abweichen. Wobei die
    Deckenmensur kann auch das fehlerhafte anzeichnen der F Löcher
    geschuldet sein. Die frage ist ja wenn ich die Halsmensur mit einem
    Anschäfter Korrigiere lasse. Was so um 1000€ Kostet, gibt es einen
    besseren Klang der es wert wäre.
    Dadurch das der Steg jetzt weiter
    hinten steht stehen auch vom Stegfuss keine 1mm über dem Bassbalken
    sondern direkt drauf. Lösung hier, wäre ein Steg mit 40mm statt wie
    jetzt 42mm Fussbreite. Aber was bringt sowas klanglich. Aber egal im
    moment klingt Sie wie von einen anderen Stern und die Musiklehrerin hat mich gelobt das mein Kind eine wunderbare Geige bekommen hat. :thumbup:

  • Eine hinreichende Wahrscheinlichkeit, dass sie nach Halskorrektur besser klingt, kann Dir keiner zusagen. Die Saitenspannung ändert sich vielleicht ein wenig, aber das gleiche kann schon bei einer geringen Änderung der Steghöhe eintreten, möglicherweise ändert sich der Halswinkel -wenn auch nur minimal und die Spannungsverhältnisse der Geige insgesamt sind wieder ganz andere. Vielleich ist die Masse des neuen Halses, ggf auch neuen Griffbretts anders und ändert wieder die Klangeigenschaften. Es kann auch eine Enttäuschung geben.
    Wenn die Geige derzeit klingt "wie von einem anderen Stern" und die Tochter glücklich ist, würde ich nicht ändern.

  • Kleine Ergänzung:
    Den Geigenbogen hatte ich Herrn Schmidt nach Dresden gesandt.
    Dort wird jetzt eine Expertise gemacht. Bei dem Bogen handelt es sich um eine der besseren Arbeiten von A. C. Schuster aus Markneukirchen, um 1920. Da das Konvolut für mich schlüssig und zusammen gehörig aussieht,
    gehe ich davon aus das die Geige auch aus Markneukirchen stammen könnte.

  • Ach, und weil ich einen Bogen aus österreichischer Produktion spiele, kommt mein böhmischer Kindersarg (Cello) jetzt aus Österreich..? Na gut, Böhmen war zu dieser Zeit ja habsburgisch... :)


    Ja, klar kann Vogtland stimmen, und es ist sogar recht wahrscheinlich. Aber nicht deshalb, weil der Bogen aus dem Vogtland kommt.