Hallo!
Ich habe vor wenigen Monaten eine interessante historische 4/4 Geige im unberührten Fundzustand erworben. Sie weist einen alten handgeschriebenen Zettel mit folgendem Text auf" Johann Böhm fecit Leopoli Anno 1826". Leopol ist die lateinische Übersetzung von Lemberg bzw. Lviv in der Ukraine. Bei AMATI konnte ich lediglich folgende Information über Johann Böhm finden:
"BÖHM, Johann Worked circa. 1820 Lviv (Lemberg) Ukraine Fine work on flat-arched Stradivari-derived model. Rich golden-red varnish. Johann Bohm / fecit Leopoli anno 1820 "
Die Schnecke der Geige ist sehr präzise angeschäftet, die Decke sehr fein gemasert und der einteilige schön gemaserte Boden aus der schwarte geschnitten. Aufgrund eines Deckenrisses habe ich Sie einem Geigenbaumeister zur Reparatur gegeben. Nach Öffnung der Geige hat dieser mich sofort verständigt, um mir die markante Innenarbeit zu zeigen. Seiner Ansicht nach errinnere diese stark an Mittenwälder geigen. Sie weist vier Eckklötze auf. Die Reifchen gehen spitz auslaufend in die Eckklötze eingelassen.
Kann jemand mehr über die Herkunft von Johann Böhm sagen? Dem Namen nach stammt er wohl aus Deutschland. Hat er womöglich das Geigenbauerhandwerk im Mittenwälder Raum gelernt und ist danach in die Ukraine ausgewandert? Bei wem hat er gelernt?
Danke für jede konkrete Info!