Wie den vierten Finger und die Tragkraft für die Bratsche stärken?

  • Nach langem Zögern habe ich meinem Lehrer nachgegeben und mich bereit erklärt es mit der Bratsche zu versuchen, vor zwei Wochen direkt vor der Stunde habe ich mir vom Geigenbauer eine geliehen. Mein Lehrer sagte mir, ich solle mir eine kleine holen, aber der Geigenbauer hatte nur drei da und die kleinste mochte ich überhaupt nicht.


    Gestern hatte ich nun die zweite Stunde (wir wechseln ab eine Woche Geige, die andere Woche Bratsche), er gab mir ein Stück welches wir im Herbst auf der Geige spielten, leider konnte ich mich nicht mehr an die Finger erinnern, zumal es ja im Bratschenschlüssel ganz anders aussieht. Aber mit ein bisschen Druck seitens des Lehrers gings dann doch


    Als ich den 4. Finger das zweite mal benutzte (3. Finger war auf der G Saite 4. Finger musste auf die D Saite) kam die böse Überraschung, ein unangenehmer Schmerz im Unterarm oben zwischen den Knochen unten am Ellenbogen auf der Ellenseite. Leider ist der Schmerz auch heute noch da.


    Mein Lehrer meinte, dass ich an einer Kraft arbeiten soll und allgemein die Finger stärker aufsetzen soll.


    Der vierte Finger ist auch auf der Geige nach 21 Monaten noch ein Problem, allerdings war ich ab September stark eingeschränkt und hatte zwischen Dezember und Januar eine Verletzungspause


    Auch fällt es mir schwer die Bratsche zu halten, seit einer Schulterentzündung habe ich Angst die Schulter zu stark zu belasten, und die Schulter wird sehr schnell müde. Mein Lehrer meinte, ich solle sofort weggehen, wenn der Schmerz käme, aber dann könnte ich nach 10 Minuten die Bratsche weglegen, dann bräuchte ich sie ja gar nicht erst auspacken :|

  • Vielleicht sollte man das üben deutlich verringern und erstmal mit Hilfe eines Pysiotherapeuten die Einschränkungen behandeln und mit gezielten Übungen die Muskulatur aufbauen.

  • Ganz ehrlich: LASS ES.


    Das ist ein schwerer Schritt. Ich musste ihn auch gehen. Ich habe es trotz Übens, 2x wöchentlich Physiotherapie, vielen verschiedenen Kinnhalter-Schulterstützenkombinationen etc. nicht hinbekommen. Ja, es ging irgendwie. Aber eben immer nur kurze Zeit, max. 20-30 min. Und hinterher tat alles weh.


    Ich bin auf Cello umgestiegen. Seitdem habe ich keine Probleme mehr. Keine Schmerzen, stundenlanges entspanntes Spielen... Klar, da muss man auch Kraft trainieren. Aber ich war da zwar ermüdet (das geht mit Training weg), aber es hat NIE eirklich wehgetan (klar, mal „gezogen“, aber nach paar Minuten wieder weg)


    Keiner, der nicht selber Schmerzen beim Spielen hat, kann das nachvollziehen. Es ist eben NICHT eine Frage der Übung, wenn es wirklich WEHTUT. Und jeder weiss, wie sich ein müder, überlasteter Muskel anfühlt und wie etwas, was „ernst“ ist. Das weisst Du besser als Dein Lehrer, es ist nämlich Dein Körper.


    Wenn du Schmerzen hast, ist das ein Warnsignal. Und wenn du die Schmerzen ignorierst, und „dagegenspielst“ kannst Du dir dauerhaft was kaputtmachen (chhron. Sehnenschäden- da kommt NIE wieder die volle Kraft zurück...das ist dann wie ein Seil mit Knoten...). Und dann kanbst du es total vergessen.


    Und was bringt es, mit Schmerzen zu Spielen? Selbst wenn man es hinbekommt, von einem guten Ton, lockerem, freien Spielen und Bogenakrobatik/Fingerakrobatik ist man dann immer noch weit entfernt. Beim Cello geht es -für mich- plötzlich so einfach...weil ich das tun KANN, was ich soll. Und nicht erstmal gegen meinenKörper arbeiten muss. Dieser „Kampf“ würde immer bleiben, und ich müsste auf der Bratsche immer viel mehr üben und kämpfen- wofür? Auf dem Cello ist alles
    schmerzfrei, da kann ich meine Zeit dem eigentlichen Üben widmen und am Ton arbeiten, anstatt nach einer schmerzarmrn Zwangshaltung zu suchen und kaum Fortschritte zu machen.


    Es gibt eben Leute mit anatomischen Vor-und Nachteilen, und Geige/Bratsche ist orthopädisch nicht unbedenklich. Kann ja auch nicht jeder Ballett-Tänzer werden. Oder mit 1.50 und 45 kg Lebendgewicht Tuba spielen.


    Wie gesagt, das klingt jetzt hart. Aber ich hatte auch Probleme. Schmerzfrei ist das Eine, dass die Hand wirklich locker und virtuos wird ist unwahrscheinlich.


    Ich bin schon bei „schmerzfrei“ gescheitert. Und hatte keine Lust, jahrelabg zu investieren damit es einigermassen geht. Es war frustrierend dass alle andern -schmerzfrei- dort starten, wo ich nach Jahren bin. Und locker sind, was für mich weitere Jahre Üben bedeutet hätte.


    Nö.


    Auf dem Cello kann ich das jetzt auchund merke jetzt erst, wie leicht es gehen kann. (und wie leicht es die anderen -auch dein Lehrer!- eigentluch haben).

  • Nachtrag: Du kannst auch alternative Geigen/Bratschenhaltungen versuchen (google mal Bauchgeige). Das Problem ist, dass bei der klassischen Geigenhaltung die Schulter das Instrument trägt, und um zu spielen, musst Du den Arm in Handgelenk/Unterarm drehen, aber auch den Ellbogen/Oberarm aus der Schulter heraus nach vorne und zur Körpermitte bringen. Es ist also eine Dreh/Scher-bewegung, die von den Fingern bis in die Schulter geht. Wenn du dort nur eine kleine Einschränkung in der "Kette" hast, wird das beim kleinen Finger (als "letztes Glied in der Kette") deutlich, der hat dann keine "Kraft". Dort kannst du nämlich nicht mehr kompensieren.


    Und wenn Du nach 21 Monaten dort noch Probleme hast ist es KEINE Übungsfrage.


    Bei der Bauchgeige und auch beim Cello hast du diese Dreh-Scherbewegung nicht, bzw. weitaus geringer. Beim Cello kommt der Arm "physiologisch" aus der Schulter nach vorne (wie beim Laufen), und durch Deine individuelle Haltung des Instruments kannst es Dir da bequem machen. Die Schulter trägt weder bei der Bauchgeige(-nhaltung) noch beim Cello etwas ausser deinem eigenen Arm.

  • Vielen Dank für eure Antworten


    Vielleicht sollte man das üben deutlich verringern und erstmal mit Hilfe eines Pysiotherapeuten die Einschränkungen behandeln und mit gezielten Übungen die Muskulatur aufbauen.


    Auf Tipps für Übungen habe ich eigentlich gehofft, als ich den Thread eröffnete. Auf der Bratsche übe ich nicht so viel 20-30 Minuten an 5 Tagen und Geige 60-90 Minuten aufgeteilt auf 2 Übeeinheiten an 6 Tagen die Woche. Wo würdest du reduzieren? Auf der Geige muss ich leider üben, weil ich Bildung nachhole und die Geige gibt relevante Noten


    Ganz ehrlich: LASS ES.


    Das ist ein schwerer Schritt. Ich musste ihn auch gehen.


    Nach zwei Unterrichtsstunden und 15 Tage nach dem ersten Mal auf der Bratsche dieser Rat? =O


    Auf der Geige habe ich zwar am Rücken manchmal stärkere Verspannungen, die kommen aber von einem anderen Instrument, wenn ich das andere Instrument nicht spiele, bin ich seit der Zwangspause und dem wieder antrainieren meistens schmerzfrei, von Druckstellen an Kinn und Hals mal abgesehen, aber die kennt vermutlich so gut wie jeder.




    Ich bin auf Cello umgestiegen. Seitdem habe ich keine Probleme mehr. Keine Schmerzen, stundenlanges entspanntes Spielen... Klar, da muss man auch Kraft trainieren. Aber ich war da zwar ermüdet (das geht mit Training weg), aber es hat NIE eirklich wehgetan (klar, mal „gezogen“, aber nach paar Minuten wieder weg)


    Cello, nicht so mein Ding, aber ich habe mir vorgenommen mir zu meinem 42. Geburtstag einen Kontrabass und Kontrabassstunden zu schenken :D Aber zuerst muss ich Geige gut lernen, da ich ein bestimmtes Ziel habe um Menschen wie mir zu helfen.


    Keiner, der nicht selber Schmerzen beim Spielen hat, kann das nachvollziehen. Es ist eben NICHT eine Frage der Übung, wenn es wirklich WEHTUT. Und jeder weiss, wie sich ein müder, überlasteter Muskel anfühlt und wie etwas, was „ernst“ ist. Das weisst Du besser als Dein Lehrer, es ist nämlich Dein Körper.


    Wenn du Schmerzen hast, ist das ein Warnsignal. Und wenn du die Schmerzen ignorierst, und „dagegenspielst“ kannst Du dir dauerhaft was kaputtmachen (chhron. Sehnenschäden- da kommt NIE wieder die volle Kraft zurück...das ist dann wie ein Seil mit Knoten...). Und dann kanbst du es total vergessen.


    Ja, das habe ich gemerkt, als ich mehrere Monate trotz stärker werdenden Schmerzen weiterspielte und sogar noch mehr übte, irgendwann bin ich auf dem Heimweg vor Schmerzen beinahe zusammen gebrochen, aber am stärksten schmerzten die 8 Wochen Zwangspause die mir mein Doc verordnete



    Wie gesagt, das klingt jetzt hart. Aber ich hatte auch Probleme. Schmerzfrei ist das Eine, dass die Hand wirklich locker und virtuos wird ist unwahrscheinlich.


    Ich bin schon bei „schmerzfrei“ gescheitert. Und hatte keine Lust, jahrelabg zu investieren damit es einigermassen geht. Es war frustrierend dass alle andern -schmerzfrei- dort starten, wo ich nach Jahren bin. Und locker sind, was für mich weitere Jahre Üben bedeutet hätte.


    Wie gesagt, ich habe ein Ziel und auf der Geige geht es nun relativ schmerzfrei, ich hoffe auf der Bratsche mit genügend Kraft auch dorthin zu kommen. Und ganz so schlecht bin ich nun auch wieder nicht, dass ich freiwillig aufgeben würde.


    Aber es ist trotz allem noch ein langer Weg bis ich da bin wo ich hin möchte.


    Nachtrag: Du kannst auch alternative Geigen/Bratschenhaltungen versuchen (google mal Bauchgeige). Das Problem ist, dass bei der klassischen Geigenhaltung die Schulter das Instrument trägt, und um zu spielen, musst Du den Arm in Handgelenk/Unterarm drehen, aber auch den Ellbogen/Oberarm aus der Schulter heraus nach vorne und zur Körpermitte bringen. Es ist also eine Dreh/Scher-bewegung, die von den Fingern bis in die Schulter geht. Wenn du dort nur eine kleine Einschränkung in der "Kette" hast, wird das beim kleinen Finger (als "letztes Glied in der Kette") deutlich, der hat dann keine "Kraft". Dort kannst du nämlich nicht mehr kompensieren.


    Und wenn Du nach 21 Monaten dort noch Probleme hast ist es KEINE Übungsfrage.


    Bei der Bauchgeige und auch beim Cello hast du diese Dreh-Scherbewegung nicht, bzw. weitaus geringer. Beim Cello kommt der Arm "physiologisch" aus der Schulter nach vorne (wie beim Laufen), und durch Deine individuelle Haltung des Instruments kannst es Dir da bequem machen. Die Schulter trägt weder bei der Bauchgeige(-nhaltung) noch beim Cello etwas ausser deinem eigenen Arm.


    Ah ich glaube es ist in Missverständnis, ich habe auf der Geige beim 4. Finger nur ein kleines Kraft-und Ausdauerproblem. Von der Bratsche habe ich ein Gewichtsproblem (das Ding ist verflixt schwer zu halten mit dem Arm X/ ) und aufgrund des schwachen 4. Fingers halt noch das andere Kraftproblem

  • Der Rat bezog sich nicht primär auf die 2 h Bratsche. Sondern auf "nach 21 Monaten noch Probleme" und die Schulterverletzung. Nach fast 2 Jahren Geigespielen sind Kraft-und Ausdauerprobleme bei deinem Übungspensum nicht normal.


    Dass Du beim Umstieg auf die Bratsche Probleme hast, ist wiederrum normal. Da braucht man einfach Zeit.


    Ansonsten hilft eben erstmal nur eine kleine Bratsche, die auch eine kleine Mensur hat (meine ist 38.5 mit Spielmensur 34cm, also fast eine Geige). Da muss man etwas länger suchen, bis man ein solches Instrument findet, das auch noch einigermassen klingt.


    Es gibt Physiotherapeuten/Musikmediziner, die auf Patienten wie Dich spezialisiert sind. Ich würde Dir raten, Dich bei einem solchen mal vorzustellen und untersuchen zu lassen. Per Ferndiagnose jetzt die richtige Übung für dich zu finden ist schwierig, da du gesundheitliche Vorschäden hast.


    Noch 4 Vorschläge:
    1. Du kannst versuchen, verschiedene Winkel (Haltung des Instrumentes) auszuprobieren, ob es da einen gibt, wo deine Hand lockerer wird. Aber so wie das klingt, ist es bei Dir (nach 21 Monaten!) kein Trainingsproblem des Fingers, sondern das "letzte Glied in der Kette". Bei der Bratsche wird das eben jetzt noch deutlicher als bei der Geige.


    2. Niedrige Saitenlage und weiche Saiten. Du kannst Dein Instrument so einrichten lassen, dass Du weniger Kraft brauchst und weniger schnell ermüdest. Das Grundproblem ist damit nicht beseitigt, aber Du kannst einen Weg finden, damit klarzukommen. Also, weiche Saiten und abartig tiefe Saitenlage. Bis es wirklich scheppert kann man ganz schön weit runter mit dem Steg...glaubt man gar nicht :)


    3. Alternative Fingersätze. Keiner zwingt Dich, nach Lehrbuch zu spielen. :) Du kannst Dir deine Fingersätze so einrichten, dass Du den 4. Finger möglichst vermeidest. Du hast dann u.U. mehr Lagenwechsel, aber wenn Du den 4. Finger seltener einsetzt hältst Du länger durch.


    4. Krafttraining. Es gibt im Outdoorladen/Bergsportbedarf so Handtrainingsgeräte für Kletterer. Davon gibts verschiedene Varianten, mit Federn oder so Gummiringe und so Zeugs. Geh da mal vorbei und schau Dir das an. Damit kannst Du die Kraft der Finger trainieren. Im Rehabereich gibt es Therapieknete die man knetet, das geht auch. Diese "Trainingsgeräte" kannst Du in die Jackentasche stecken, und im Bus/Bahn auf dem Weg zur Arbeit, abends vorm Fernseher oder wie auch immer nebenbei immer nutzen. Was wirklich wichtig ist: Es ist nicht ur die Kraft, sondern auch die Dehnung. Du musst also nach dem Krafttraining noch die Hand/Finger dehnen. Finger spreizen (aktiv und passiv), und die Hand drehen (Handflächen nach oben und versuchen nach aussen), erst getrennt und dann als kombinierte Bewegung. Aber bitte erst wenn die Muskeln warm sind.


    Ich weiss, dass dir meine Meinung zum Thema Cello nicht schmeckt- mir hätte das damals auch nicht gefallen, wenn mir das einer so unverblümt sagt. Ich war -und bin- von der Bratsche begeistert, siehe mein Pseudonym. Und als ausgebildeter Ergotherapeut kenne ich meine Anatomie und alle Übungen mit Schulter, Arm, Hand, das war ja früher mal mein Beruf. Da dachte ich, ich kriege das hin, ich weiss ja, was ich machen muss, es geht ja immer für ein paar Minuten prima, das muss sich doch steigern lassen.... Und 2x pro Woche Physiotherapie, das war fachlicher Austausch und zielgerichtetes Training.


    Aber ganz ehrlich, eigentlich habe ich das ziemlich schnell gewusst, aber ich wollte das für mich auch nicht wahrhaben. Ich habe ein Halswirbelproblem, was in die Schulter ausstrahlt, und einen Sehnenschaden an der linken Hand (nicht ausgeheilte Verletzung). Also ein bisschen anders als bei Dir, im Endeffekt aber ähnlich. Klar, üben, trainieren,...aber irgendwann war mir meine Lebenszeit zu schade, da gegen Windmühlen zu kämpfen wenn ich eine Alternative habe. Diese ist nicht dein Ding, und du wirst es eben irgendwie hinbekommen.

  • „Tragkraft für die Bratsche“ ... ich habe jetzt länger nicht mehr Bratsche gespielt. Aber ich kann mich nicht
    erinnern, dass ich da groß halten müsste. Mit einer guten Schulterstütze hält auch die Bratsche zu 90%
    von alleine und es ist nur wenig zu „halten“. Wie von Braaatsch schon geschrieben, kannst du auch eine
    bequeme Haltung einnehmen, den Ellenbogen ein wenig unten abstützen bei Bedarf, wenn sich Schmerz
    ankündigt.
    Das mit dem „Kräftigen“ ist so eine Sache... man kann es ja probieren. Das einfachste ist, einen Tennisball
    eine Weile zu kneten. Aber nicht, wenn es im Gelenk schmerzt.


    Wenn es nicht geht, musst du eben noch einmal pausieren.
    Ich hatte eine Entzünding im linken Ellenbogen. Geigen ging zum Glück. Die Ärzte konnten nichts machen.
    Das ganze hat genau 2 Jahre gedauert, und auf einmal über Nacht war es vorbei.


    P.S.:
    (Ich muss mir jetzt auch mal wieder eine Bratsche organisieren. Geigen fallen einem ja öfter zu, Bratschen
    sind schon seltener verbreitet. Cool wäre ja die All-In-One Lösung, also eine 5-Saiten Viola C-E.)

  • ...solche Violen gibt es ja. Leider nicht "von der Stange". Wenn Du ein bisschen Basteln willst: Bei Ebay.com gibt es chinesische Weissware, die Qualität ist deutlich besser als das Meiste, was Du an fertigen China-5-Saitern zu annehmbaren Preisen bekommst. Da musst Du Dir zwar alles einrichen, aber kannst das dann auch entsprechend hochwertig selber machen.


    Das Problem bei 5-Saitern ist, dass sie ein breiteres Griffbrett haben und dadurch etwas schwerer und etwas ungünstiger ausbalanciert sind. Weiterhin musst Du dich natürlich an den veränderten Bogenwinkel (...sind ja 5 Saiten) gewöhnen, und das "Drehproblem" der Hand, also wenn Du mit dem kleinen Finger an die 5. Saite musst, verstärkt sich. Andererseits ist das durchaus machbar (Viola d Amore -Spieler schaffen das ja auch!), zumal Du durch die 5. Saite mehr Möglichkeiten mit dem Fingersatz hast.


    Klanglich rät man eher zur Bratsche mit 5. Saite als Violine mit tiefem C (5. Saite), weil du durch den Bratschenkorpus mehr Kraft in den Tiefen hast. Die Höhen bei dem 5Saiter klingen dann natürlich durch den grösseren Korpus etwas anders als bei der Geige, aber wenn das Instrument gut eingerichtet ist ist das klanglich schon ok.


    Ich bin am Experimentieren mit einem 5-saitigen Chinarohcello, welches auch nur die Grösse 1/8 hat, also das soll eine Viola da Spalla werden mit tiefen Zargen und wie ein Cello gespielt, quasi ein Violoncello da Spalla 1 Oktave höher. Ich hab nur noch nicht so lange Saiten gefunden... und ob das klingt weiss ich nicht. mal sehen...

  • Danke Braasch, sehr interessant. Ja, auf jeden Fall eine Bratsche! Und keine kleine.


    Nur, wenn dann kaufe ich ein fertiges Instrument. Ich glaube, bei yitamusic habe ich schon mal eines
    gesehen. Und ich hab nur beste Erfahrung mit denen gemacht, genauer gesagt mit der Werkstatt
    von Mazhibin. Wobei das reine Instrument wunderbar gebaut ist und eingerichtet ist, Wirbel, Steg,
    alles optimal eingestellt, jedoch die Saiten sind miserabel und die Kinnstütze nicht so besonders. Aber da
    hat ja eh jeder so seine Vorlieben. Aber ich schweife ab, vielleicht schreibe ich mal einen ausführlicheren
    Bericht dazu, wenn es jemanden interessiert. Ist aber hier eher nicht so gern gesehen, denke ich.


    Zum 5-Saiter:
    Auf eng beieinander liegenden Saiten zu spielen sollte für mich kein Problem sein. Ich habe jahrelang
    auf meiner Johann Josef Stadelmann Geige gespielt, das Griffbrett ist extrem schmal.