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Was Hörgewohnheiten und Klangvorlieben angeht brauchen wir nur verschiedene Aufnahmen des letzen Jahrhunderts vergleichen: 20er-, 60er und 90er-Jahre um irgendwelche Jahreszahlen genannt zu haben.
Oder wir hören in Aufnahmen der Wiener Symphoniker oder Philharmoniker rein und vergleichen. Beide Orchestren sind auf vergleichbarem Niveau, es ist vor allem die Klangvorstellung, die den Unterschied macht - die Vorliebe für den Wiener Klang der Philharmoniker braucht auch entsprechende Instrumente und wird von vielen Menschen als wertiger empfunden (hat aber auch politische Gründe...)...
Kannst Du das näher erklären, was z.B. den "Wiener Klang" ausmacht und welche Instrumente es dafür braucht?
Ich höre auch eine ganze Bandbreite an Musik, aber was mir gefällt, entscheide ich an der Interpretation der Stücke oder der generellen Spielweise. Z.B. bin ich ein großer Fan des Danish String Quartet, finde aber dass die beiden Geigen so unterschiedlich klingen, dass eigentlich immer Rune mit seiner solistischen Geige die erste Geige spielen müsste, während Frederiks Stimme immer ein bißchen untergeht, wenn er die erste Geige spielt. Ich liebe ihr Zusammenspiel und ihre Art der Interpretation, aber manches Stück klingt doch ausgewogener, wenn es von einem Quartett gespielt wird, bei dem die Geigen sich ähnlicher sind.
abalon, mit der Geduld stimme ich Dir zu, aber Deine Wutzelhofer hatte ein Zertifikat und wurde von einem Profi eingespielt. Deine Zielgruppe waren ganz klar die Profis, die normalerweise eher zum Geigenbauer gehen, als privat zu kaufen. Glückwunsch, dass es geklappt hat, auch wenn es lange gedauert hat.
Ich hab das Gefühl, in der Bucht und auf e*** Kleinanzeigen sind vor allem Glücksritter unterwegs auf der Suche nach dem besonderen Schnäppchen. Da gehen hauptsächlich Geigen unter 500 € weg, ob die spielfertigen unter ihnen alle probegespielt wurden, wage ich zu bezweifeln.
Was ist, wenn man versucht, eine alte Sachsengeige, die in den eigenen Ohren gut klingt und gut spielbar ist, für einen annehmbaren Preis zu verkaufen? Ich rede hier von einem unteren vierstelligen Bereich, bei dem die Zielgruppe vielleicht ambitionierte Schüler oder Amateure sind. Wo setzt man hier den Preis fest? Meine erste Spielgeige z.B. hatte vor fünf Jahren laut Geigenbauer einen Wert von 2000 €. Er sagte mir aber gleich dazu, dass ich diese Summe bei einem Verkauf nicht erlösen werde. Vielleicht muss ich mich einfach mal trauen, sie für 1500 € inserieren und Geduld mitbringen. Ich glaube aber, solche Preise funktionieren nur bei Geigen mit spektakulärem Äußeren. Die unscheinbaren werden leicht zu Ladenhütern, was sehr schade ist.