TULLIO GIULIETTI Geige?

  • Also, das G sieht schon mal anders aus :) .


    Stimmt :)


    Ich finde es schade, dass nicht der wahre Erbauer sich verewigt hat- er hätte sich einen Namen machen können, wenn er solche Instrumente gebaut hat.


    Finde ich auch. Vor allem ist für mich nicht nachvollziehbar warum .Es ist dann eh wurscht,ob du deinen Namen schreibst oder ein Pseudonym , der nicht zu finden ist.

  • Wobei die Geigenbauer / Verkäufer den Klang oft gar nicht so genau einschätzen können.
    Da kann eine 1.500,- EUR Geige für den Käufer durchaus besser klingen als ein 5.000,- EUR Geige.
    Und die Unterschiede im gleichen Preisbereich können groß sein.


    Absolut. Ich war schon mal beim Geigenbauer mit meiner alten Geige. Er sagte nur- "ordentlich gemacht, ein gutes Instrument. Woher kommt, wer sie gebaut hat und was sie für ein Wert haben soll- möchte ich keine Auskünfte geben." Also war mir keine große Hilfe. Weil die Verarbeitung und Mensur kann ich selber einschätzen bzw. messen.

  • Hätte noch eine Frage- da ich mich mit dem Geigenbau nicht sehr gut auskenne. Sind die Holzstifte in der Decke ein Zeichen für aufwendigere Arbeit ? Die, die beim Leimen zum fixieren dienen. Oder Auszeichnung für bestimmte Schule oder oder?

  • Das mit den Holzstiften haben viele Geigenbauer gemacht, sogar bei Manufakturgeigen kommt das öfters vor. Das ist weder einer bestimmten Zeit, noch Region, noch Schule zuzuordnen. Ich persönlich finde das nett, aber es kann auch sehr nervig sein, wenn man den Boden mal abnehmen muss.


    Geigenbauer und deren Auskünfte: Es gibt da sehr grosse Unterschiede. Ich kenne Geigenbauer, die jedes Instrument von der Böhmengeige aufwärts erst von oben bis unten untersuchen, mit dem Zahnarztspiegel hineinschauen etc. und selbstverständlich anspielen (selber und von Kunden/Kollegen anspielen lassen, um aus der Ferne zu urteilen), bevor sie eine Auskunft über den etwaigen Wert erteilen (weil sie den Klang und die Spielbarkeit miteinbeziehen und diesen durchaus vergleichen können). Andere schauen nur in den Kasten und nehmen das Instrument nicht einmal heraus und haben schon eine Meinung.

  • die Guiletti gefällt mir sehr gut. Doch Achtung: es gab und gibt seit Ende des Kalten Kriegs wieder sehr gute Fälscher vom Balkan, die sich sehr auf italien. Meister auch zeitgenöss. spezialisiert haben (u.v.a, die mir schon ageboten wurden: Nupieri, Piazzolini, Guerra, Deconet, Scarampella, wie hieß noch der aus Rom?.etc.) . Die SAche mit den Wirbellöchern macht mich etwas stutzig. Nun gut, es mag nichts heissen. Mir sind Meistergeigen auch untergekommen, die von Dilettanten durch eine vermeindliche Reparatur nur noch mehr entwertet wurden, aber ein gewisser Verdacht bleibt.
    Ich bin in letzter Zeit sehr vorsichtig geworden.
    Die zweite wie schon gesagt,ist so eine billige - ich nenne sie jetzt wegen der extremen Wölbung- "Steillwand" Geige (aka Thier, Füssener, Widhalm, Ultra-Stainer etc.), die massenhaft in Böhmen so um 1900 und etwas davor gemacht wurden. Die sind nur noch von beschiedenem Wert.

  • manche Geigenbauer kauften Schülermodelle von Manufakturen hinzu (wie z.B. Ostrizek in Wien oder Thibouville-Lamy in Mirecourt) oder liessen diese von Gesellen fertigen.
    Das alles ließe sich nur durch Schätzung in natura bei einem Experten klären. Aber handeln sie etwaige Honorarforderungen vorher aus!

  • Update. Ich war endlich beim Geigenbauer, der einen guten Ruf hat. Der meinte die "TULLIO GIULIETTI" Geige ist eine rumänische Manufakturgeige, liegt im Preis ca. 2500-3000 Euro. Mag durchaus sein, dass das kein original ist. Aber- ist es nicht zu hoch gegriffen für eine Manufakturgeige, besonders rumänische?? Bin etwas irritiert...