Auch die zweite Geige ist nun spielfertig.
Bei dieser Geige musste eine offene Leimung des Boden zur Zarge geleimt, neue Wirbel eingepasst und ein neuer Steg angepasst werden. Dazu kamen noch neue Saiten, den Saitenhalter hatte ich noch im Fundus.
Wenn man erstmal ein System hat, sind die Arbeiten nicht mehr schwierig und auch der Zeitaufwand hält sich in Grenzen. Für die Wirbel habe ich zwei Stunden gebraucht und für den Steg (mit Saitenaufziehen und Stimmen) 1,5h. Die Leimung ist nur Minutensache, wenn der Leim fertig angesetzt ist. Bei dieser Geige musste allerdings die offene Leimung vorher gereinigt werden. Sah so aus, als wenn schon mal jemand versucht hatte das zu kleben. Jedenfalls war da Kleber im Spalt und die Decke und Zarge passen nicht mehr spaltfrei zusammen. Habe zum Kleberentfernen ein 0,1mm dickes Blatt einer Füllerlehre genommen. Den Spalt mit einem stumpfen Messer ein wenig gedehnt und dann die Kleberreste ausgeschabt.
Für das Anpassen der Stegfüße habe ich nun auch das richtige Tuschiermittel gefunden: Einen Augenbrauenstift von Rossmann. Hatte es das letzte Mal erst mit Kreide (wie im Möckel empfohlen) sowie mit einem 8B-Bleistift versucht. Das mit dem Bleistift ging, war aber nicht optimal.
Die Saiten muss ich noch mal wechseln. Ich habe bei dieser Geige mal D´Addario Prelude (Stahlsaiten) ausprobiert und bin damit nicht zufrieden. Lassen sich ohne Feinstimmer nur sehr mühsam stimmen. Schon kleinste Wirbelbewegungen verändern die Stimmung um min. 1/2-Ton. Auch klingt die E-Saite ein wenig schrill. Die Pirastro Tonica, welche ich auf der letzten Geige ausprobiert habe, gefallen mir da viel besser.
So, jetzt ist mein Vorrat an unfertigen Geigen aufgebraucht. Wird Zeit, dass Nachschub kommt. Als nächstes wäre mal ein Deckenriss interessant.