Kann aus irgendeinem Grund keine Antworten abschicken... Daher hier als neues Thema meine Fragen zu meinem vorherigen Thread

  • Mich würde interessieren ob es sich lohnen würde die Geige aufbessern zu lassen, will sagen, würde sie überhaupt noch lange halten wenn sie anscheinend die letzten Jahre schlecht gelagert wurde, und bis zu welchem Preis es Sinn machen würde diese Geige aufbessern zu lassen?
    Und würde ich wenn der Geigenbaumeister über 300-400 € verlangen würde besser damit fahren mir von dem Geld eine neue zu kaufen , bzw sie einfach selbst her richte wenn sie nicht so viel wert sein sollte?


    LG , DrTrue

  • Die Bilder habe ich nun gesehen. Ein schönes Schüler-Instrument, was aber momentan nicht so hoch im Kurs ist, respektive
    der Wiederverkaufswert ist da sehr bescheiden (knapp 300 Euro).


    Wenn der Ton gut ist, lohnt es sich, da für 300 bis 400 Euro bekommt man auch nicht gerade viele Instrumente, die gut wirklich klingen.
    Am besten beim Geigenbauer nachfragen, was da der bessere Schritt ist und natürlich testen (Probe spielen).
    Einfach eine aufschwatzen lassen würde ich auch nicht, ohne zu testen.


    Auch Hintergrund Informationen (egal ob gehört oder selber erfahren) sind für uns wichtig.
    z.Bsp.
    Wie viel wurde für das Instrument bezahlt?
    Gibt es eine Quittung oder ein Zertifikat?
    Wie lange ist es im Besitz?
    Frühere Besitzer?
    Wurde bereits etwas verändert?
    Wo wurde sie gelagert?

  • Danke schon mal für die Meinung! Die Geige habe ich am Weihnachtsmarkt inklusive Koffer und Sonstigem bekommen, das einzige Schriftstück im gesamten Paket ist die Rechnung für eine Reparatur, welche ich nun als Anhang hinzugefügt habe. Sonst ist absolut nichts irgendwo geschrieben oder aufgeklebt.
    Sie hat also einem Fräulein Belz (?) Gehört.
    Diese Infos sind also ziemlich mau.
    Ich habe die Geige gestern mit allem für 30€ erstanden ohne jegliche Informationen zu bekommen , sie wurde wie Schrott als kaputt verkauft. Weiß nicht wie viel sinnvoll an Geld reinzustecken wäre bei diesem Instrument.
    Sie ist spielbar mit (für mich) schönem Klang , allerdings fehlt an vielen Stellen der Lack und ich befürchte dass sie dadurch ernsthafte Schäden mit der Zeit erleiden könnte wenn ich nichts an ihr machen lasse.

  • Bei 30€ würde ich mir keinen Kopf machen. Die Reparaturen sind aus dem Jahr 46 und können noch ewig halten. Wenn sie gut klingt ist doch alles prima. Den Lack kann Mann auch später auffrischen lassen. Bitte habe Sie bei der Prüfung auch die Bögen im, es kommt vor das auch die einen Wert haben können.

  • Ok , dann vielen Dank für euren Rat!
    Ich bringe sie direkt morgen früh zu zwei geigenbaumeistern der Umgebung um mir Meinungen und Preise einzuholen, und denke jetzt dass ich mir klanglich nochmal ein neues Bild machen werde wenn ich dann andere geigen im direkten Vergleich habe.

  • An DrTrue


    ich würde nur die funktionell bedingten Änderungen durchführen und auf kosmetische Anpassungen verzichten.
    Eine Erneuerung dieses Instrumentes lohnt sich nicht, da der Verkaufswert doch sehr gering ist.
    Wenn alles in allem unter 300 Euro gehalten wird, wäre das sicher okay.


    So können Sie/kannst Du sich/dich an einem echten Schnäppchen erfreuen.


    Am Geigensteg und der Stimmfestigkeit der Wirbel, sowie an guten Saiten sollte nicht gespart werden.
    Dies sind die wichtigsten Teile zum Spielen nebst dem Geigenbogen :)


    Die Profis haben sicher eine längere Liste mit Anforderungen, die dann aber schnell ins Geld gehen.

  • Also, ich war jetzt bei einem Geigenbaumeister (Der seeeeehr viel auf sich selbst gehalten hat). Dieser meinte dass es sich um eine deutsche Geige um die Jahrhundertwende handelt , und dass er sie, weil die Mensur(?) nicht stimmt, groß anpassen müsste und um die 500€ dafür verlangt. Er meinte daraufhin auch noch dass er es nicht für sinnvoll hält, ich mir lieber eine Geige von ihm mieten sollte und diese Geige weiterverkaufen soll.


    Er meinte auch noch dass so wie ich den Klang jetzt empfinde nichts mit dem zu tun hat wie der Klang wäre wenn die Geige dann fertig ist, und ich deshalb nicht anhand dessen die Entscheidung treffen sollte...


    Jetzt bin ich ein wenig verunsichert. Ich habe, dadurch dass ich nur 30€ bezahlt habe, nicht wirklich die Angst vor einem Verlust dabei , aber ich sehe nicht wie ich meinen Wunsch vom Geige lernen jetzt noch wahr machen soll. Ich gucke bereits seit einem Jahr nach einer erschwinglichen Geige welche gut genug ist um gescheit darauf lernen zu können und ich hatte gehofft sie damit gefunden zu haben, aber ich studiere und könnte trotz nebenjob und sparsamer Lebensweise nicht mal eben so 300-500€ aufbringen. (Nur damit der Hintergrund klar ist warum ich diese Geige gerne aufgebessert hätte)
    Naja, wie es aussieht werde ich sie wohl verkaufen und auf eine Zeit mit mehr Geld hoffen :)
    Danke nochmal für die Hilfe, wenn ich diesen Monat komplett auf Kartoffeln baue hätte ich mit meinem ersparten noch 200€ aufbringen können , aber so wird das wohl eher nichts.

  • Ich bezweifel das der Spass 500€ kostet. Einen Satz Saiten 50€, Steganpassen 40€, Stimme 30€, Saitenhalter 35€ mit Feinstimmer, Steg einfache Qualität 15€. Sind für mich 170€ dann ist das wichtigste erledigt. Achso habe ich vergessen sind Preislich schätzungen von meinem Geigenbauer Herrn Müller aus Minden. In Stuttgart oder München ist es teurer.
    Jetzt noch für 60€ einen Bogen und las geht das Üben.


    Alternativ bei Ebay mit Übschen Bildern Anbieten könnte so 120€ bringen mit Glück und einer netten geschichte auch mehr. Und warten bis einen eine Geige über den Wegläuft die Preislich past oder als Blutiger Anfänger ein Komplettset von Yatamusic Kaufen gibt es oft für unter 300€.

  • Langsam, langsam, nicht gleich die Flinte ins Korn werfen! Also, das mit der Mensur ist so eine Sache. Mensur bezeichnet die Grössenverhältnisse (schwingende Saitenlänge im Verhältnis zu Halslänge, Korpuslänge usw.), und diese Grössenverhältnisse sind bei der Geige recht genau festgelegt.


    Bei der modernen Geige.


    Bei vielen alten Geigen sind Mensuren nicht 100%, und bei originalen Barockinstrumenten noch "freier" (da gibt es regelrechte "Kurzhalsgeigen"). Bei Bratschengibt es Korpuslängen zwischen 38 und 43 cm, die grösste Bratsche die ich geßehen habe war 47cm lang (Korpus!). Bei Celli sind Mensuren zwischen 70-68cm Standard, es gibt such welche mit 71 oder 72 cm... Beim Kntrabass wird es dann noch "bunter".
    Meist stimmen die Mensuren in sich (also beim jeweiligen Instrument stimmen die Grössenverhältnisse, alles ist "skaliert"). Aber eben nicht immer.


    Das heisst aber noch lange nicht, dass diese Instrumente schlecht sind, man auf denen nicht lernen kann, dass die schlecht klingen etc.- völliger Quatsch.


    So, nun ist deine Geige nicht in allen Maßen nach Standard gebaut, einem Standard übrigens, den es zu Vivaldis Zeiten noch gar nicht als Standard gab...und die haben trotzdem fantastisch Geige gespielt.


    Du kannst natürlich auf deiner Geige lernen. Du gewöhnst dich an die leicht unterschiedlichen Maße, das ist gar kein Problem. Jeder Lehrer sollte damit umgehen können. Ich sehe es auch nicht als Problem an, wenn Du später auf eine "passgenaue" Geige wechselst- es dauert eben dann ein paar Wochen, dann hast Du dich auch an ein anderes Instrument gewöhnt. Es gibt viele Spieler, die nicht nur Geige, sondern auch Bratsche und Cello spielen, und die wechseln zwischen den Instrumenten auch hin und her... Und jeder Bratschist kennt das, die leben auch damit.


    Also, geh mal zu einem anderen Geigenbauer, und las die Geige einfach nur spielbar machen. Das sollte deutlich billiger sein.