Hallo,
vor ca 40 JAhren gab mir mein Onkel diese Geige, die er selbst auf dem Dachboden eines Bauernhauses im Alten Land bei Hamburg gefunden hatte.
Auf einem Zettel im Inneren steht "Josef Klotz" und "Mittenwalde anno 1795"
Das Griffbrett ist gebrochen und die Mechaniken fehlen größtenteils.
Ist die Geige etwas Besonderes und würde es sich wohl lohnen die etwas ramponierte Geige wieder zu beleben?
Ein paar Forumbeiträge zu Josef Klotz habe ich schon gefunden.
Was meint Ihr?
Herzlich willkommen im Forum ich halte die Geige eher für ein Youngtimer um 1960-1970, das Aufarbeiten wird wahrscheinlich den Wert Überschreiten.
Mit größter Wahrscheinlichkeit wurde diese Geige schon halb maschinell hergestellt.
Der Wert mit den gezeigten Mängel so um die 200 Euro. (eBay Preis)
Die Instandsetzung kostet sicher auch nochmals so viel oder etwas mehr.
Für den Geigenbauer kaum brauchbar.
Das ist keine "echte"Joseph Klotz. Ich denke auch, günstige Manufakturgeige ab 1950.
Das diese Geige nicht 1795 erbaut wurde, ist wohl klar. Der Zettel also nur als Hinweis auf den Stil der Geige zu verstehen. Leider ist es (vor allem im Vogtland) gang und gäbe gewesen, solche Zettel (noch häufiger "Stradivarius ...") in die Geigen zu kleben. Ob man dadurch wirklich die Geigen damals besser verkaufen konnte? Nur schwer vorstellbar, aber jede Zeit hat halt ihre Moden.
Der Wert ist wirklich nur sehr gering. Ich gaube nicht mal, dass bei ebay in dem Zustand 150 Eur geboten werden. Die potentiellen Käufer für diese Geige dürfte das gebrochene Griffbrett abschrecken. Für Hobbybastler ist Griffbrettersetzen eine eher schwierige Reparatur.
Eine Reparatur für den Selbstgebrauch würde sich nur lohnen, wenn man eine persönliche Bindung zu dieser Geige hat. Allein das gebrochene Griffbrett erneuern übersteigt den Wert der Geige.
Meiner Meinung nach ist sie etwas älter, ich tippe auf 1920/30. Vielleicht so ein typischer Fall von "nach dem Krieg beim Bauern für Milch eingetauscht" und bei diesem wegen mangelnder Verwendungsmöglichkeit als "Wertanlage" eingelagert...aber das ist Spekulation.
Die ist prinzipiell schon gut wieder spielbar zu kriegen, der einteilige Boden ist nicht schlecht, und Risse scheint sie auch nicht zu haben. Am Besten lässt man sich mal beim Geigenbauer ein Angebot machen und entscheidet dann, ob es einem das wert ist. Für einen Verkauf lohnt sich das nicht- eine Wertanlage ist die Geige nicht. Als Instrument für einen Hobbyspieler wäre sie aber -im reparierten Zustand- durchaus geeignet.
