Gibt es Amateurgeigenbauer da draussen???

  • Hi Nirva,


    das stelle ich mir ziemlich schwierig vor, den Umriss frei Hand und ohne Vorlage zu machen. Respekt!
    Schade, dass Du den Adergraben schon geschnitten hast. Die unteren Ecken sind ein bischen stumpf. Bei alten Cremoneser Geigen enden die Ecken (fast) parallel.
    Hier ist eine gute Anleitung zum Schärfen von Ziehklingen:Ziehklingen schärfen
    Den Grat bei Ziehklingen kann man relativ oft erneuern, indem man die Schritte ab dem Anziehen des Grates wiederholt. Eine gut geschärfte Ziehklinge produziert Späne, keinen Staub!


    Grüße Matthias

  • Hallo Matthias,


    leider habe ich keine gute Kamera. Die Aufnahmen sind alle zu dunkel oder unscharf oder beides.


    Ich habe in dem Buch von Ed Heron "Violin Making as it was and is" eine Schablone einer Stradivari gefunden. Die untere Ecke ist fast genauso, bei meiner Geige, wie die Schablone. Wir werden sehen, wie die Geige im fertigen Zustand aussehen wird.


    Deine Geige hat die Form einer Antonio Stradivari (eindeutig). Die f-Löcher könnten nicht mehr Stradivari sein. Auch die leichte Asymmetrie (das rechte Loch einen Millimeter höher als das linke) erinnert an die "Messiah" von 1716 oder an die "Il Cremonese" von 1715.


    Zum Lack: Normalerweise hat man nicht nur einen Farblack, sondern mehrere unterschiedliche Farben. Man fängt mit gelb an und geht langsam Richtung Fuchsbraun oder Braun. 12 Schichten ca. So hat mir Herr Aschauer gesagt. Sein Urgroßvater ist der Gründer der Geigenbauschule in Mttenwald.


    Viele Grüße
    nirva

  • Hallo nirva,


    ich habe hier mal ein paar Fotos von Cremoneser Ecken rausgesucht:
    [list=1]
    [*]Andrea Amati
    [*]Nicolo Amati
    [*]Andrea Guarneri
    [*]Antonio Stradivari
    [/list=1]


    Was ich gemeint habe ist, dass die Ecken (wenn sie nicht abgerundet/abgenutzt sind) am äußersten Punkt parallel sind.


    Dass das bei Dir nicht so ist, ist ja nicht schlimm. Man muss ja nicht immer die Cremoneser kopieren. Du baust ja schließlich Dein eigenes Modell.


    Gut erkannt! Ich habe als Vorlage für meine die "Marie Hall" Stradivari von 1709 genommen, da es im Möckel die Maße und Wölbungen dafür gibt.
    Hier kannst Du auf Seite 2 ein Bild vom Original sehen: "Marie Hall" Strad


    Ich habe meinen Lack auch aus mehreren unterschiedlichen Schichten aufgebaut. Ich bin aber nicht ganz zufrieden damit.
    Meiner Meinung nach müsste man, wenn man einen schönen Grund hat, mit relativ wenigen Farblackschichten (z.B. rotbraun) auskommen.
    da muss ich bis zur nächsten noch viel experimentieren.


    Grüße Matthias