Habe eine Geige, was sagt Ihr dazu

  • Mein bevorzugter Geigenbauer weiß bislang noch nicht das ich diese Geige habe. Ich möchte zuerst abschätzen was ich her wirklich liegen habe. Stellt es sich heraus das es ein einfaches tschechisches Instrument ist welches nicht dem Berhard Wutzlhofer zu zuordnen ist. Gehe ich von einem sehr niedrigen Wert aus. Dann werde ich vielleicht mich selber an der Geige versuchen.
    Anders herum sollte ein Geigenbauer die Echtheit bestätigen wird er auch die Arbeiten Ausführen, da wahrscheinlich ohne Expertise niemand Glaubt das diese in dem Fall echt ist und da kommt eben a. ein Fachman aus Deutschland in Frage oder b. Ein Geigenbauer aus Tschechien / Brün in frage. Und da es anscheind nicht besonders viele dieser Geigen gibt halte ich es für besser ein Fachmann zu Rate zu ziehen der diese Themengebiet kennt.
    Das erlebnis mit dem Pfretschnerbogen der sich schon in der Schrottkiste befand hat mich etwas sensibler werden lassen. Deshalb erstmal checken was ich da habe.

  • Warum denn den Lack überlackieren oder aufhellen???
    Einen original Lack fasst man nur an wenn er a) an Stellen fehlt und es daher dort neuen Schutzes befarf oder b) der Lack sehr fest, steif und schwer ist (z.B. Zellulose Lacke) und auch das nur bei Geigen die keinen besonderen wert haben.
    Bei einer billigen Fabrikfiddel kann man ja machen was man will, aber bei einer ordentlichen Geige am Lack rumzupfuschen halte ich für absolut falsch.

  • Bei mir ist der Lack auch heilig. Vorsichtig reinigen ja, retouchieren ja, ändern nein. Der Lack gehört zur Geige und ist der "Fingerabdruck" des Erbauers und "Spiegel der damaligen Mode". Ich finde Geigen mit deutlich verändertem Lackbild nicht mehr "original", und teilweise dann auch schwerer dem Erbauer zuzuordnen.


    Und gerade bei dieser Geige finde ich den dunkelrotbraunen Lack sehr schön, ich glaube die wird wirklich ansehnlich wenn sie aufgearbeitet ust.

  • Da bin ich auch gespannt.
    Bis anhin habe ich tolle Aufarbeitungen von abalon's Geigenbauer gesehen.
    Oder machst du dies nun selber?


    Wobei den fehlenden Lack beim Kinnhalter, wäre schon schön, wenn dort
    wieder was gleiches zu sehen ist. Wird sicher nicht einfach. Das muss ein
    geübter Geigenbauer machen.


    Grüsse
    Violix

  • Ich werde es wohl oder Übel das einen Geigenbauer Überlassen. Ich habe mit Lackarbeiten noch immer meine Probleme. Und ich glaube auch das Holz am Kinnhalter zu ersetzen und die eine Spitze lasse ich lieber machen. Sollte ich keine Rückmeldung von Herrn Swan erhalten, werde ich die Geige direkt nach Brün schicken. Da hier der Geigenbauer auch das Info auf der Tschechischen Webseite geschrieben hat zu dem Herrn Wutzelhofer.

  • Kurzer Bericht über den werdegang der Geige. Tschechien ist es nun doch nicht geworden.
    Der Preis für die Instandsetzung sollte 150€ kosten. Als ich dann eine Liste aller Reparaturen schickte habe ich nichts mehr gehört. Herr Swan hat anscheinend auch zu viel zu tun, keine Rückmeldung.
    Also habe ich die Geige meinen Lieben Geigenbauer geschickt. Die Geige braucht alles das was hier schon beschrieben wurde Gebuchste Wirbel, Holz ersetzten an der Ecke F loch und unterm Saitenhalter.
    Der Riss der Mittelfuge wurde vor vielen Jahre bereits gemacht und ist Stabil.
    Beim Lack hat er mir dazu geraten einen Teil des alten Dunklen Lackes zu Entfernen da dieser Nachträglich augetragen wurde und darunter genügend alter Lack vorhanden ist. Es werden dann nur die Stellen ausgebessert wo der Lack fehlt und Poliert.
    Beim setup möchte ich die Geige sehr gut einrichten weiß aber nicht was da das beste ist.
    Das fängt beim Anhängeseil an ob Stahl oder Nylon geht über Saitenhalter weiter was für ein Saitenstimmer und Hört bei den Saiten und dem Steg auf. Ich möchte die Geige also so einrichten lassen als wäre Sie eine Gute Orchestergeige. Kann mir einen sagen welches setup ich da nehmen sollte um das best möglich zu erreichen.

  • Ich hab mit Kevlar als Hängesaite klanglich sehr gute Erfahrungen gemacht, aber das kommt eben auch auf das Instrument und die gesamte Setup-Abstimmung an.


    Allerdings habe ich nicht das überteuerte "Fertigangebot Kevlarsaite" genommen, sondern mir bei Amazon Kevlarseil mit passendem Durchmesser als Meterware bestellt. Kostete um die 20 Euro, aber mit 5 oder 10 Metern kann man doch ne Menge Instrumente umrüsten ;) und ein bisschen Verschnitt und Material zum Testen kann man ja immer brauchen. Die Preise für die paar cm Hängesaite beim Geigenbauversand fand ich im Vergleich zur Meterware unverschämt. Thema Knoten: Das Kevlarzeugs ist ganz schön rutschig, aber es gibt ein Fülle von Knoten der Bergsteiger oder Segler, die wunderbar halten und die wieder lösbar sind.


    Thema Saitenhalter etc.: Meine Hauptinstrumente stelle ich nach und nach (...Preisfrage...) auf Feinstimmwirbel um. Damit entfällt der Feinstimmerkladderadatsch, und die Wirbel halten die Stimmung ohne ständiges Nachstimmen, die Instrumente aind kaum noch wetterfühlig, und man kann sie super herunterstimmen (z.B. für schonenden Transport) und wieder hochstimmen. Es gibt -sicher zu Recht- aber viele, die lieber auf herkömmliche Wirbel schwören, weil das dem antiken Charakter alter Geigen doch besser gerecht wird. Das ist dann eine Frage zwiwchen Originalität und Praktikabilität.

  • Also mein Idealsetup mit Preisdeckel (es gibt NOCH schöneres) ist tatsächlich ErgoVio geprägt. Deren Kevlareinhängeseite ist sehr gut (ich habe keinerlei Erfahrung mit dem Eigenbau in diesem Fall und kann ihn daher nicht kommentieren), zusammen mit einem Komplettset (Kinnhalter, Saitenhalter mit integriertem Feinstimmer für die E- und eventuell A-Saite und schöne englische Wirbel sowie einen schönen Endknopf) kostet dann allerdings schnell mehr als so machen Böhmenfiddel. Ich habe meiner Geige das ganze in Buchsbaum gegönnt, aber auch einige hundert Euro gezahlt.
    Ich gehe immer von dort dann Abstriche machend los bis es in den Geldbeutel passt. Feinstimmwirbel mag ich persönlich nicht, aber Wirbel müssen natülich wirklich gut sein, damit sie gut funktionieren wenn man klassicshe nimmt.

  • Danke Braaatsch und j_g_Gütter, ich habe nochmal mit dem Geigenbauer telefoniert.
    Keflar meinte er reißt öfters, wir haben uns auf eine Stahlsaite geeinigt. Bei den Saiten sollen es Parrazzi Gold werden. Die anbauteile wie saitenhalter sollen nicht aus ebenholz sein.
    Da haben wir uns welche wir nehmen abhängig davon gemacht was Farblich zur Geige Past entweder Palisander oder Buchsbaum. Ich glaube die Geige wird recht schick aussehen wenn Sie fertig ist in ca. 3 Wochen. Auf jeden Fall reiße ich mein geldbeutel kräftig auf da er mir mut gemacht was den Wert dieser Geige angeht.