Was ist meine Geige wert?

  • Da ich ein Forum zum 1. Mal nutze, sehen sie mir bitte Fehler im Umgang nach.


    Wir haben seit den Ende des 1. Weltkrieges eine Geige in der Familie, die als Entgeld fur Pflege, Kost und Logis überlassen wurde.
    Im Inneren befinden sich die Schriftzüge, dass es eine Stradivari Cremona sei.
    Da mir bekannt ist, dass es sehr viele Fälschungen gibt, habe ich nach der Maueröffnung einen Geigenbauer in Westberlin aufgesucht, um zu erfahren, worum es sich denn nun handelt.
    Da ich nach ca. 3 Minuten die Auskunf "es ist eine Fälschung, aber für 100DM kaufe ich sie ihnen ab" bekam, habe ich die Geige wieder mitgenommen.
    Der Zustand ist so, wie ich ihn seit meiner Kindheit kenne, da ausser meiner Mutter keiner damit gespielt hat.
    in der Zwischenzeit ist allerdings eine Seite gerissen und der Bogen ist auch schadhaft.
    Das Kolophonium habe ich in den 50er Jahren zum Löten verwendet. Es sind auch noch Reserveseiten aus Naturdarm dabei. Die Transportbox ist so, wie wir sie bekommen haben, Das Stimmgerät hatte meine Mutter später angeschafft.


    Ich habe einige Bilder gemacht, die ich als Anlage mitsende.
    Wenn jemand ergänzende Fragen hat, werde ich versuchen, sie zu beantworten.


    Volkert Meyer


    Sorry, nun habe ich die Dateien schon verkleinert, aber das wahr wohl nichts.
    Am besten, sie sagen, auf welche Ansicht am meisten Wert gelegt wird. Dann werde ich sehen, dass ich dazu Bilder nachreiche.
    d.o.

  • Hallo und herzlichen Willkommen, ich möchte zuerst zu den Bildern etwas sagen. Es macht keinen Sinn etliche male ein Zettel zu Fotographieren. Bitte Bilder der gesamt ansicht von Vorne, Hinten und der Seite.
    details der Schnecke vorne, hinten und der Seite sind Hilfreich sowie details der F Löcher. Der Bogen ist auch zu betrachten da auch hier ein Wert vorhanden sein kann.

  • Sie hätten die 1000DM nehmen sollen!
    Heute bekommen Sie dafür nicht mal 500€.
    Um eine brauchbare Abschätzung machen zu können, bitte Bilder, wie Abalon es schon spezifiziert hatte ,einstellen. In diesem Fall kann man aber schon ziemlich sicher sagen, dass es eine einfache vogtländ. Geige ist.

  • Danke erst einmal für die schnellen Antworten.
    Es gibt da keinen Zettel. Die Schrift ist entweder direkt auf dem Boden, oder eingebrannt??
    Von 1000DM war nicht die Rede, sondern von 100.
    Die Bilder werde ich bei vernünftigem Licht neu machen. Danke für den Hinweis.
    Das war ja auch meine Frage, da ich davon keinerlei Ahnung habe.
    v. meyer

  • Solche Geigen wurden zu Hunderttausenden im sächsisch-böhmischen Grenzland (Gegend um Markneukirchen und Graslitz) hergestellt, das waren Serienproduktionen von sehr einfacher bis zu mittlerer Qualität, seltener wirklich gute Instrumente. Mit "wirklich gut" meine ich "profitauglich". Die damalige Zielgruppe war die "musizierende Masse", also Amateure unterschiedlichen Leistungsniveaus und mit unterschiedlichem Geldbeutel. Es gab also -grob gesagt- alles von der einfachen Schulgeige über das gute Amateurinstrument bis hin zum Orchesterinstrument, in abnehmender Stückzahl mit zunehmender Qualität.


    Dass diese Geige keine echte Stradivari ist, sieht man auf einen Blick- da war die Einschätzung damals völlig seriös. Zum Wert: Ohne die Vorder-und Rückseite (wie die anderen schon schrieben) zu sehen, kann man da nichts Genaues sagen. Denken Sie beim Fotografieren an "Fahndungsbilder"- künstlerisch wertvolle Bilder nützen wenig, da die Proportionen verzerrt werden. Also, am Besten frontal von allen Seiten auf hellem Untergrund bei Tageslicht.. Vorderseite, Rückseite, Seitenansicht, Ansichten der Schnecke von vorne, hinten, Seite.


    Leider müssen Sie trotzdem damit rechnen, dass das eher ein einfaches Instrument ist, dessen Restauration den heutigen Verkaufswert nur geringfügig unterschreitet oder gar übersteigt. Trotzdem kann das ein brauchbares Hobbyinstrument sein, welches allein wegen der Familiengeschichte für Sie einen Wert besitzt und vielleicht für Kinder, Enkel etc.minteressant ist. Die Familiengeschichte bezahlt Ihnen aber niemand- heutzutage ist der Geigenmarkt völlig überlaufen, und die Preise im Keller.

  • Besten Dank.
    Das es ein echtes Stück ist, habe ich ernsthaft nie in Erwägung gezogen.
    Die Fotos werde ich machen, wenn wir ein wenig besseres Tageslicht haben. Heute ist richtige Herbstwetter. Danke für die Hinweise zu den Bildern.
    v. meyer

  • Guten Tag


    Ein Foto der Rückseite wäre gut.
    Ein schön geflammter Geigenrücken kann den Unterschied zwischen
    100 und mehreren hundert Euro ausmachen :)


    (Auch wenn der Möckel sagt, dass es auf den Klang keinen Einfluss hat. Das Auge kauft mit ;-))


    Grüsse
    Violix

  • das ist nicht mal eine Sachsen-Strad. Das ist wieder so eine "Steilwand-Stainer" die eher aus der Fräse denn als aus der Hand eines Meisters geboren wurde. Dieser Geigentypus hat viele Namen bekommen (Füssener, Amati, Thier, Withalm, "Ultra" Stainer etc.). Er ist aber ein reines Industrieprodukt von damals