welche e-geige, welcher verstärker, welches effektgerät???

  • Hallo zusammen, ich habe die geschriebenen threads aufmerksam gelesen, da ich mir nun auch eine e-Geige zulegen möchte und genau vor den Problemen stehe, die hier so schön beschrieben sind. Es fängt schon bei der Wahl der Geige an, und als Neuling in Sachen Technik steht man bei der Wahl des Verstärkers und Effektgerätes vor vielen Rätseln... Wer kennt die vivo von ted brewer? Kennt sich jemand mit der Yamaha EV 204 aus? Gibt´s Alternativen? (ich spiele seit vielen Jahren Geige auf relativ hohem Niveau). Habt ihr Tips für Verstärker und Effektgeräte? Man steht komplett alleine da, wenn man noch keine Ahnung hat - alle kennen sich nur mit der Komatibilität für Gitarren aus, aber nicht mit Geigen. DANKE schonmal für eure Hilfe!

  • Yamaha ist zu empfehlen, auch sollste die e-geige nicht "billig" ausfallen..ein bisschen mehr darf sie schon kosten, sonst is der klang vll nicht wie erwünscht.
    Man kann sich auch ein ganz gewöhnliches Effektgerät für eine E-Gitarre holen, es gibt aber auch spizelle für die Geige, die aber ziemlich teuer sind.

  • welche E-geige?


    wenn´s eine Geige sein soll dann sollte sie auch wie eine fonktionieren.


    E-Violinen mit massiven Korpus oder klobigen Steeg(pickup) lassen der koplexen Schwingung der Gestrichenen Saite keine Freiheit.
    Der Klang (im Signal) kann sich nicht entfalten und ist somit auch nicht modelierbar wie der einer Klassischen Geige.
    Eine Violine mit Tonabnehmer ist von der Handhabung her vielleicht überzeugend. Es bleibt aber eine Geige für die akustische Klangabgabe.
    Preislich giebt es somit alles, wenn man sich eine Stradivari mit Tonabnehmer vorstellen kann.


    Für massive E-geigen ist es relativ egal wie und wo der Pickup das Signal abnimmt.
    (unter der Saite, unter den Stegfüßen oder bei Magnetpickups direkt von der Saite)
    Das Signal muss elektronisch gefiltert bzw. gedämmpft und reguliert werden und verliert somit doppelt an Qualität.
    Und die Qualität vom Ausgangssignal ist wohl das wichtigste bei einem elektronischen Instrument.


    Bei der elektrischen Violine sind somit die Qualitätsmerkmale des Signals zu beurteilen. zum Beispiel:


    Ansprache: wie schnell und genau reagiert der Tonabnehmer auf den einschwingungsvorgang der
    angestrichenen Saite?


    Dynamik: wie gut reagiert das Signal über den Lautsprecher bei laut und leise gestrichenen Ton?


    Klangfarbe: klassische Geigen bekommen ihren Klang durch die unterschiedliche und vielfälltige abgabe
    der Saitenschwingungen über den Platten (Korpus) an die Luft.

    das Signal einer e-geige bekommt den Klang durch eine mehr od weniger Punktuelle
    abnahme. Meistens über den Steg. aber auch direkt von den Saiten od sonst wo.

    Somit ist es absurd eine Klassische Geige mit einen Pickup zu versehen. Ein Mikrophon
    macht auf jeden Fall weniger Probleme und es nimmt mehr vom akustische Instrument auf.


    Tragfähigkeit: noch keine ahnung ob die nach dem Verstärken noch beurteilt werden soll und ob diese
    gänzlich vom Lautsprecher abhängt.


    Ausgeglichenheit: wie sehr stimmen die Lautstärke, Klangfarbe, Ansprache, Modulierbarkeit einer Saite
    mit den anderen überein?


    Modulierbarkeit: wie gut spielt das Instrument mit? Massive Geigen spielen sicher nicht mit, das erklärt
    zumindest wieso gute E-Geigenspieler mit Akustischen Geigen Spielen.
    Das Modulieren ist wichtiger als laut aufzudrehen.


    Das Problem der Rückkoppelung ist ein Grund dafür eine massive E-Geige zu spielen.
    Möchte man laut aufdrehen wird der starre Körper die Schwingung aus dem Verstärker nicht aufnehmen.
    Rückkoppelungen können mit unterschiedlichen Methoden unterdrückt werden,
    wodurch man mit semiakustischen Instrumenten auch sehr laut aufdrehen kann.


    weitere Eigenschaften von E-Geigen die für Violinisten wichtig sind:


    Spieltechnisch: Saitenlage, Saitenabstand, Saiten, Stegrundung, Hals/Korpus Mensur im
    verhälltnis 2/3, Gewicht, Halsbreite, Halsdicke, Halsprofil,


    Bautechnisch: Verarbeitung, Stimmbarkeit (Wirbel, Feinstimmer, Mechaniken), Stimmhaltbarkeit
    (Saiten, Steg, Wirbel, Saitenauflagen u a) Griffbrettrundung, Griffbrettverlauf,
    Griffbrettbreite, Materialauswahl, Lackierung, Schulterstütze , Kinnhalter,
    Korpusform


    Elektrotechnisch: Pickup (Piezokeramik od Magnet), Position von Ausgangsbuchse, Batterie, Batteriefach
    und Regler, Funktion von Vorverstärker (art der Signalverarbeitung Signalregelung und
    Verstärkung), Verkabelung,
    ACHTUNG! Tonabnehmer, Vorverstärker, Kabellänge und die Qualität dieser Teile
    haben einen großen Einfluss aufs Signal!


    Verstärker, Effekte und beschreibung der Elektrotechnischen Geräte für e-Geigen giebts unter:
    (2001 verfasst)
    http://music.calarts.edu/~chung/gear/vioamp1.html


    ach so, die E-Geige die ich einen Geigenspieler empfehlen würde: die C-Violine vom Meister giebt es auch 4-Saitig


    http://juliusCviolin.com

  • Hi Zoeee,


    sehr gute ausführliche Darstellung der Abnahme- und Verstärkungsgegebenheiten und der Parameter für die Auswahl eines GUTEN Instruments. Kleiner Einwand:


    "Somit ist es absurd eine Klassische Geige mit einen Pickup zu versehen. Ein Mikrophon macht auf jeden Fall weniger Probleme und es nimmt mehr vom akustische Instrument auf."


    Ein Piezotonabnehmer spiegelt immer den Charakter des Instruments, so er nicht vom Korpus des selbigen abgekoppelt ist (z.B. Gummi-Pickupstegfüßchen / Spezialkonstruktionen wie die Barbera- Solidbody-Stege). Selbst ein magnetischer Geigentonabnehmer spiegelt NICHT nur den puren Saitenklang (s. verschiedene E-Gitarrentypen). Ein Piezo auf einer akustischen Geige (s. Barcus.Berry- E-Geigen- Modelle) klingt sehr anders - für mich "natürlicher" - als ein Piezo auf einer Solidbody (s. Legion von simplen "Brettern" mit immer den gleichen Piezo- "Wannen" unter dem Steg). Für mich ergibt es absolut Sinn, ein akustisches Instrument zu elektrifizieren, selbst wenn ich hauptsächlich "overdriven" spielen will: ein akustisches Instrument mit Pickup klingt (für mich) einfach voller, druckvoller, hat mehr Charakter. Ich bin nach anfänglicher Begeisterung seit Jahren wieder weg von Solidbodies - mit einem magnetischen Pickup gibt es auch bei akustischen Instrumenten keine Rückkopplungsprobleme.


    Barcus-Berry- Piezostege auf Bratsche und Geige - Amps: Vox AC30 Röhrenamps aus den 70ern.
    http://www.uli-boesking.de/dow…ipiezo/viopiez3/zucco.mp3


    Magnetischer Rebo-PU auf einer mit Oktavsaiten bezogenen Geige - Amp: Fender Blues Junior Röhrenamp.
    http://www.uli-boesking.de/dodecats/demo/ghiri.mp3

  • Hallo surfinbela,


    Da bin ich voll deiner Meinung!
    Der Resonanzkörper macht den Klang einer Violine,
    Dieser erzeugt ein breites Obertonspektrum bei klassischen bzw akustischen Streichinstrumenten.
    Materialauswahl, Ausarbeitung und die Einstellung sind hierbei wesendlich.


    Ein Magnetpickup ist auf jeden fall eine gute Wahl, vor allem wegen der Rückkoppelungsempfindlichkeit bei einem dünnwandigen Violin-Körper. Bei Verzerrung und div. Effekten in hoher Lautstärke ist das sehr wichtig.
    Und damit hat man auch immer sein Akustisches Instrument mit dabei.
    Auf meiner besseren akustik Geige möchte ich allerdings nichts überflüssiges montieren, nicht einmal Feinstimmer, bis auf den für die e-Saite.
    Dabei bin ich mir sicher, das ein guter Pickup, den Akustischen Klang kaum, wenn überhaupt, verändert.


    Mein Einwand war immer die unvollkommenheit der sogenannten e-Geigen.
    Das hat weniger mit dem Tonabnahmesystem zu, und viel mehr mit dem Resonanzkörper.
    Ich baue doch keiner klassische Geige um damit E-Geige spielen zu können, Der Aufwand ist nicht gerechtfertigt... (eine gute Violine entsteht nach wie vor von Meisterhand)
    Und ein massives Brett mit Saiten drauf, das geht bei der gezupften Gitarrensaiten, aber nicht auf den, mit einem Bogen Gestrichenen, Geigensaiten.
    Deshalb hab ich mir die halbakustische C-Violine einfallen lassen;
    Eine Resonanzdecke mit Bassbalken und Stimmstock erzeugt den Geigencharakter,
    Der Piezo Tonabnehmer im Zentrum der gekoppelten Saiten- & R.Decken-Schwingung erzeugt somit ein Signal mit Charakter.
    D.h. direkte Ansprache, maximale Klangfarbe für ein MONO Signal, modulierbare Lautstärke & Klangfarbe, ausbalanciert auf allen Saiten. (5 bei der C-Violine; Bratschen c + Geigensaiten)
    Piezos werden fast immer falsch verwendet, deshalb hab ich auch einen eigenen Piezo Tonabnehmer-Steg für die C-Violine.
    Wichtig ist eine Zentrale Position des Piezoelementes und 100% Saitendruck sollen darauf lasten.


    Natürlich gehört da noch mehr dazu, aber welcher Geigenspieler möchte sich damit schon befassen.... am besten selbst ausprobieren und beurteilen.
    http://www.youtube.com/watch?v…B1FD&index=1&feature=plcp