Karl Müller Markneukirchen

  • Hallo zusammen,


    weiß jemand von euch etwas über Karl Müller, Markneukirchen? Hat er selbst Instrumente gebaut oder nur vertrieben?
    Ich habe eine interessante Geige gesehen, die einen Zettel von Karl Müller mit Jahreszahl 1930 hat. Optisch sieht sie gut aus, ohne Risse, mit schön geflammtem zweiteiligem Boden. Nun frage ich mich, ob es eine ordentliche Geige ist und ob sie eben von Karl Müller handgemacht ist oder wie so oft nur von einrm Zulieferer. Natürlich ist mir klar, dass man ohne Bilder der Geige nichts konkretes sagen kann, aber vielleicht weiß ja irgendjemand zumindest etwas über diesen Namen.


    Schonmal vielen Dank!

  • Wenn man sich für eine Geige interessiert, ist es Pflichtprogramm mal zu google. Da hat man in ein paar Sekunden eine Antwort, dass Karl Müller zumindest Geigen selber gebaut hat. Wenn man weiter sucht findet man auch Bilder von echten Karl Müller Geigen und kann das Objekt mit diesen Bildern vergleichen. So hat man zumindest einen Anhaltspunkt, ob die auch von dem Geigenbauer, welcher auf dem Zettel steht, sein könnte.

  • Ich habe durchaus gegoogelt, bevor ich den Thread eröffnet habe, ich konnte aber nur etwas über Geigen von eibem Karl Müller, der in Augsburg tätig war, finden. Das waren Instrumente aus den späten 20iger Jahren, die Werkstatt in Augsburg hatte dieser anscheinend sehr lange. Meine potenzielle Geige wurde aber wohl 1930 in Markneukirchen gebaut, während der andere Karl Müller bereits in Augsburg war. Daher ging ich davon aus, dass es sich um einen anderen handelt, zumal der Name ja nicht gerade selten ist.


    In einem Artikel über Schönbach/Markneukirchen wurde auch ein Geigenbauer namens Karl Müller erwähnt, aber genauere Infos oder Geigen konnte ich nicht finden.

  • Also wenn das eine Meistergeige sein soll, dann von einem, der keine Materialien hatte. Flammen am Boden und an der Zarge und am Hals, alle gemalt. Das was ich an Holz erahnen kann überzeugt mich nicht. Viel würde ich dafür nicht hinlegen, aber vielleicht lohnt sich ja ein Anspielen.
    Einiges hat sie schon mit der Geige von Herrn Swan gemein, aber die Bilder sind zu schlecht um das wirklich gut zu beurteilen.


    Schon mal im Geigen und Lautenmacher nachgelesen?
    Da gibt es einen Müller, Karl Albert ( https://archive.org/stream/die…aut02lt#page/344/mode/2up )

  • Ich glaube nicht, dass sie echt ist, vor allem, weil auf dem Zettel noch draufsteht "Copy of Stradivarius". Ich glaube nicht, dass man das 1930 schon auf Englisch geschrieben hat. Oder täusche ich mich?

  • Markneukirchen hat viel international exportiert, vor allem nach GB und in die USA. In den Dreisigern musste dazu schon das berühmte made in Germany stehen, das haben die Briten durchgesetzt und wurde auch umgesetzt. 189? war die erste Variation einer solchen Bestimmung, das made in kam dann irgendwann in den Zehnern, wenn ich mich recht erinnere. Der Kontakt mit Englisch war da also durchaus gegeben.

  • Ok, vielen Dank für die Erklärung, so kann man sich täuschen. Aufgrund der aufgemalten Flammung werde ich die Geige aber vermutlich nicht nehmen, zum vorherigen Probespielen ist sie zu weit entfernt. Sie soll 300€ kosten.