Uraltes Cello für CD-Produktion

  • Hallo zusammen :)


    Ich habe im Sinn bei einer anstehenden Barockaufnahme ein möglichst altes Cello (am liebsten 18. Jhd; auch von unbekannten Geigenbauern) wie z.B. auf diesem Bild zu kaufen und dieses dann beim Geigenbauer "aufmöbeln", barock einstellen und dann für die CD-Produktion zu gebrauchen. Was haltet ihr von so alten Instrumenten, lohnt es sich wegen dem Klang überhaupt ein solch altes Instrument auszugraben oder ist es sinnvoller auf einem weniger alten, "besseren" Instrument, das auch weniger aufwändig zu restaurieren ist zu spielen. Ich denke es ist sicher sehr interessant mit solchen Instrumenten zu arbeiten aber es gestaltet sich sicher auch sehr schwierig, das Instrument hier zum Beispiel ist ja total verformt, das könnte schwierig werden... :/:D
    Was meint ihr dazu?


    Merci für jede Antwort! :)

  • Warum möchtest Du unbedingt ein so altes Instrument? Klar hat es den "Touch" des "Authentischen", aber ganz "authentisch" ist es eben andererseits auch wieder nicht. Damals wurde ja nicht auf "uralten" Instrumenten gespielt, sondern die waren damals "neu" (und einigermassen "in Schuss"). Insofern kann man durchaus in Erwägung ziehen, einen Nachbau oder eben ein jüngeres, entsprechend barock eingerichtetes Instrument zu nehmen. Damit kann man dem damaligen Klang wahrscheinlich näher kommen als mit einem -inzwischen!- verzogenen, stark reparierten Instrument.


    Wenn es aber darum geht, "Musik von damals" auf einem "Instrument von damals" zu spielen, quasi "Zeitmaschine", und das Gefühl zu haben "archäologisch" was "Originales" zu erleben, und das Gefühl zu geniessen, dass eben auf jenem Instrument vor 250 Jahren schon dieselbe Musik gespielt wurde, sich vorzustellen, wieviele Dinge das Instrument seitdem erlebt hat und wer es gespielt hat etc. pp., ist der Wunsch nach einem Originalinstrument natürlich verständlich (ich mag auch so alte Instrumente, ich kann das daher gut verstehen). Dann sollte man aber vermutlich mit Abstrichen leben, was die klangliche Qualität angeht- oder sich zumindest nicht der Illusion hingeben, dass das Instrument nach 250 Jahren, vielen Reparaturen und gealtertem Holz genauso klingt wie damals, als es neu war.