Hilfe bei Geige...ist die echt oder nicht?

  • Halloo Leute...brauche Hilfe :D


    Was ist mit dieser Geige??? Dachbodenfund! :thumbup:
    Ist diese echt oder nicht?
    Wie kann ich das rausfinden? ?(


    Brauche eure Hilfe, habe absolut keine Ahnung...
    Was hat diese für einen Wert?? Ca... :/


    Biite um Ratschläge

  • Nein, eine echte Stradivari ist das mit Sicherheit nicht, sondern nur eine enfache, nur ca. 100 Jahre alte, anscheinend aber gut erhaltene, sehr wahrscheinlich böhmische Fabrikgeige mit diesem Zettel. Deren Wert wird voraussichtlich nur im unteren dreistelligen Euro liegen. Für eine genauere Beurteilung wären bessere Bilder der Geige erforderlich. Noch besser wäre eine direkte Beurtelung durch einen Geigenbauer.
    MfG
    Rainer

  • Ja, es handelt sich um eine echte Geige. Aber nein, es ist garantiert keine Stradivari. Um die ganzen Geigen mit Stradivari-Zetteln bauen zu können, müsste der Mann heute noch in seiner Werkstatt stehen. Ich würde auf Böhmen oder Sachsen spätes 19. frühes 20. Jahrhundert tippen. Gibt es wie Sand am Meer.


    Der Wert ist anhand der Bilder nicht seriös einzuschätzen, dürfte aber, da das Instrument ein wenig Renovierungsbedarf hat (zumindest der fehlende Steg müsste ersetzt werden), nicht allzu hoch sein.

  • Ja, typisch boehmisch-saechsische Arbeit aus der Gegend um Markneukirchen. Die geigen sind aufgrund ihres massenhaften Auftretens heutzutage kaum noch etwas wert. "Schlecht" ist Ihre Geige nicht, das deckenholz scheint recht fein zu sein, der Boden auch von guter Holzqualität…also, in spielbarem Zustand würde ich sie -beim Geigenbauer- im höheren dreistelligen Bereich ansiedeln, je nach Klang etwas mehr oder etwas weniger. Im jetzigen Zustand (fehlender Steg, alte Saiten etc.) bei Ebay ca. 200-300 Euro, wenn es gut läuft.


    Sollten Sie oder jemand in Ihrer Familie Interesse am Geigenspiel haben, lohnt sich eine Restauration für den persönlichen Gebrauch wahrscheinlich schon----auch wenn die Geigen auf dem Markt nicht mehr viel bringen, so sieht Ihre nach einem soliden "Gebrauchsinstrument" aus, was vermutlich wesentlich besser klingt als die neuen Schülergeigen aus fernöstlicher Produktion.

  • Vielen lieben Dank für die Antworten!!! :thumbup:
    Dan würde sich eine Restauration für den Eigenbedarf lohnen und der Verkauf auf jeden Fall nicht!!!


    Manchmal fragt man sich schon, wieso jemand so was kopiert und nachmacht!!??
    Schlussendlich erkennt man es ja doch (also IHR ;)


    Aber besten Dank für die Antworten...super schnelle Hilfe

  • "Nachmachen" ist relativ. Diese Geige war nie als "Kopie zum verwechseln" gedacht. Im Geigenbauhandwerk haben sich bestimmte klassische Modelle durchgesetzt. Man greift dabei auf die Maße, die Proportionen und die Wölbung bekannter Meister zurück, weil sich diese als vorteilhaft und klanglich zuverlässig erwiesen haben. So gibt es Stradivarigeigen, Stainergeigen, Amatigeigen etc, die dann mit den entsprechenden Zetteln gekennzeichnet werden. Da kann einem dann auch mal eine Geige mit einem Stradivarizettel unterkommen, auf dem als Ergänzung "Made in Germany" steht. ;)


    Es wurden auch genug Geigen mit Zetteln aufgewertet, aber die Stradivarizettel hatten sich schon Mitte des 19. Jahrhunderts so "abgenutzt", dass da keiner mehr drauf reinfiel. Da gab es dann auch Fantasienamen, oder unbekanntere Meister zum fälschen.

  • Ich finde es immer wieder interessant was aus Anfragen auf dieser Seite geschieht.


    Admin: Der Hinweis auf das Angebot wurde entfernt. Es dürfen keine Internet-Angebote auf diesem Forum besprochen werden. Es kommt für den Forenbetreiber sonst immer wieder zu Schwierigkeiten. Das Forum "Was ist meine Geige Wert" dient nur als erste Anlaufstelle für EIGENE Instrumente.


    Seltsamerweise hat aufgrund dieses Textes jemand für die stinkende Geige 441 SFr bezahlt (ich war es auf jedenfall nicht).
    Ich könnte mir vorstellen, dass die Käuferin bitter enttäuscht war. Aber genau möchte ich das gar nicht wissen.
    Ich wollte damit lediglich sagen, dass wenn jemand in einem Online-Verkauf schreibt, "ich habe total keine Ahnung, ob die Geige echt ist", weiss
    diese Person aus meiner Erfahrung zu 99,99999%, dass die Geige eine Kopie ist (gut oder oder schlecht sei dahingestellt).

  • Tja, so ist es eben. Das Internet ist eine Spielwiese für Glücksritter und Schnäppchenjäger. Immerhin hat er nicht versucht, die Geige als "echte Stradivari" zu verkaufen. Bei E..ay ist gerade wieder eine für 15000 drin…


    Niemand wird gezwungen mitzusteigern, und ja, man kann den Verkäufer anschreiben und fragen, ob eine Vorbesichtigung möglich ist. Und wenn nicht, dann entweder volles Risiko oder eben nicht mitbieten. Solange die Verkäufer keine unwahren Angaben über das Instrument machen (also nicht behaupten, dass sie echt ist), spielen sie nur mit der Gier und der vermeintlichen Überlegenheit der Käufer. Jeder denkende Mensch kann sich doch vorstellen, dass wirklich wertvolle Instrumente eher bei Kunstauktionen, bei Geigenbauern oder dem spezialisierten Fachhandel auftauchen. Letztlich will der Käufer doch ein Schnäppchen (=auf die Kosten des ach so unwissenden Verkäufers) machen, sonst ginge er zum Geigenbauer, wo er ein Instrument auch probespielen kann.


    Nicht dass ich das alles gut heiße, aber: You get what you paid for.