Korpusmaß 350mm?= 4/4 Geige?

http://www.geige24.com:

"Violingrößen: Die 4/4 Geige ist das Normalmaß. Daher sagt man auch ganze (1/1) Geige dazu. Sie entspricht in den Abmessungen den oben beschriebenen. Darüber hinaus gibt es 3/4-, 1/2-, 1/4-, 1/8-, und 1/16 - Geigen. Diese sind in etwa proportional verkleinert und für Kinder in jüngerem Alter geeignet. Für Erwachsenen mit kleinen Händen gibt es gelegentlich auch 7/8 Geigen. Die etwaigen Korpuslängen sind bei 4/4 35,5 - 36,0 cm, 7/8 34,5 cm, 3/4 33,5 cm, 1/2 32,0 cm, 1/4 28,0 cm und 1/8 25,5 cm."

Wie ist denn die Gesamtlänge? 58-60 cm wäre das Maß einer 4/4-Geige.
MfG
Rainer

Ich möchte mich an diesem Thema anhängen. Ich habe für meine Kind eine Geige fertig machen lassen.
Heute hat mich die Musiklehrerin gefragt ob es eine 7/8 Geige sein könnte, da sie so klein Aussieht.
Der Korpus ist 35,2, die gesamt Länge 58, Die Hals Mensur 13 cm, die gesamt Mensur 32,6, Decken mensur 19,5 cm. Sie sieht schon ein Bischen zierlicher aus, aber könnte die Geigenlehrerin recht haben.

Ich weiß gar nicht, ob man das mit ja oder nein beantworten kann, insbesondere bei nicht-zeitgenössischen Instrumenten.

Gewa mag wissen, was für die Firma eine 7/8 oder 3/4 Violine genau bedeutet, aber es würde ja keiner behaupten, dass del Gesu 7/8 gebaut hat, bzw. Nicolas Lupot 9/8

Hier gibts eine Größentabelle: http://www.geigenbau-mallon.de/data/data/sizes.html
Bei einer Mensur von 32,6cm sollte es eine 4/4 sein. Ich habe auch zwei Geigen, die recht klein wirken, aber von der Mensur trotzdem noch 4/4 sind. Die wirken so zierlich, weil die Breite über den Ober- und Unterbug gemessen recht klein ist.

Vielen Dank dann ist es eine 4/4 Geige wenn auch etwas zierlicher.

Es geht ja bei der Einstufung nach 4/4, 7/8, 3/4 usw. darum, wie weit ich die Finger spreizen muss, um den Tonabstand zu erreichen. Da ist dann halt die Mensur entscheidend. Für kurze Finger muss die Mensur halt kleiner sein, damit auch der Abstand zum nächsten Ton kleiner wird bzw. ist es noch wichtiger bei weiten Intervallen, die sonst für kleine Hände nicht zu greifen sind.

Die Mensuren sind auch nur Richtmasse. Je nach Modell und Korpusform kann es da Abweichungen geben. Da wird bei Geigen immer recht viel Tamtam gemacht, die Bratscher sehen das viel lockerer. Da ist alles zwischen 38.5 und 45 cm „ganze“ Bratsche. Auch bei Celli sind Korpusmasse zwischen 73/74 vm (z. B. Montagnana-Modelle) und 77cm und darüber (kommt selten vor) für ganze Celli normal. Die Spielmensuren sind dann auch zwischen 67 und 71 cm, alles easy.

Wichtig ist, dass das Instrument gut klingt, und gut zum Spieler passt.

Die Korpusgrösse allein ist nicht aussschlaggebend, sondern nur einer von vielen Faktoren. Bei Bratschen klingt ein grösserer Korpus tendenziell besser, aber auch da habe ich es umgekehrt erlebt und kleine Bratschen in der Hand gehabt, die wunderbar süss klangen und grosse, die einfach nur laut und „hohl“ klangen.

Ich finde mein kurzes, breites Montagnana-Cello deutlich einfacher zu spielen und klanglich besser als die 5 Stradivarimodelle, die ich jeweils längere Zeit spielen durfte. Obwohl qualitativ vergleichbar, hatten die Strads doch alle ähnliche Schwächen- einen kleinen „ Sweetspot“und im Vergleich zu diesem eine schwache C-Saite. Die Korpusform des Montagnana begünstigt den Bass, obwohl es eigentlich kürzer ist als die Strads.

Der Klang hat also nicht nur was mit der Korpuslänge, sondern auch mit der Korpusform und der entsprechenden Abstimmung der Komponenten zutun.

Na dann bin ich beruhigt, die Geige klingt gut.
Das wichtigste ist aber das die Geige meinem Kind gefällt. Sie hätte auch die italienische Geige nehmen können die einen sehr starken und lauten klang hat. Ich glaube aber das die Geige in der Gruppe zu dominant gewesen wäre.